Für Nuri Sahin geht es im Januar um seinen Job!
Die Situation etlicher Bundesligisten ist prekärer als jene von Borussia Dortmund. Der 1. FC Heidenheim aber wird sich auch dann nicht von Frank Schmidt trennen, falls der Klub absteigen würde. Die Bochumer haben vor gar nicht allzu langer Zeit Dieter Hecking inthronisiert - sie werden ihn auch bei Misserfolg so schnell nicht feuern. Anders ist die Situation in Dortmund. Dort hat Nuri Sahin auch deswegen von Edin Terzic übernehmen dürfen, weil von ihm erwartet wurde, die Mannschaft zu konstant starken Leistungen zu führen. Das ist bislang nicht gelungen. Nach 15 Spieltagen steht der Klub außerhalb der Champions-League-Plätze. Bis zum Monatsende geht es gegen Leverkusen, Frankfurt und Bremen - und somit gegen Mannschaften, die ebenfalls um die internationalen Plätze konkurrieren. Sehen die Bosse danach die Ziele gefährdet, wird es Sahin nichts mehr bringen, dass er prinzipiell bei Fans und Vorgesetzten wohlgelitten ist.
Der FSV Mainz 05 entscheidet die Meisterschaft!
Einige Zeit sah es nach einer durchwachsenen Spielzeit für die Mainzer aus. Dann aber: Siege gegen Dortmund, die Bayern und Eintracht Frankfurt. Die Mannschaft von Bo Henriksen hat Gefallen daran gefunden, die Spitzenteams zu nerven. Zudem sind die Mainzer geübt darin, die Titelentscheidung zu beeinflussen. In Dortmund erinnert man sich mit Grausen an das Saisonende 2022/23 zurück. Es werden auch die Spiele gegen die Mittelklasseteams sein, die dieses Jahr den Meisterschaftskampf entscheiden. Der Kader der Mainzer ist individuell zu schwach, um auf Dauer mit den Top-Teams mitzuhalten. Von Henriksen aber motiviert, kann das Team jeden Gegner ärgern. Wer sich davon aus der Balance bringen lässt, wird verlieren - möglicherweise mehr als nur ein Spiel.
Der Abstiegskampf ist der neue Titelkampf!
Klingt erstmal vielversprechend. Allerdings ist damit das Meisterrennen der Jahre 2012 bis 2023 gemeint, als sich der FC Bayern meist frühzeitig den Titel sicherte und allenthalben versucht werden musste, in anderen Tabellenregionen Spannung herbeizuschreiben. Oben herrschte Langeweile. Die kommt dieses Jahr auf die Anhänger zu, die einen Blick auf den Abstiegskampf werfen und sich auf Teams freuen, die am Rande des Abgrunds tänzeln. Die Mannschaften aus Bochum und Kiel fallen im Vergleich zu sämtlichen anderen Mannschaften qualitativ zu krass ab, als dass sie sich bis zum Schluss Hoffnungen auf den Klassenerhalt machen können. Rund um den 30. Spieltag wird zu hören sein, dass man sich selbstverständlich so lange nicht aufgebe, wie rechnerisch blablabla ... Der Gang in die Zweite Liga ist unvermeidlich. Da verspricht der Titelkampf am anderen Tabellenende viel mehr Spannung.
Leroy Sané verlässt die Bayern ablösefrei - und spielt die Rückrunde seines Lebens
Zu sagen, Leroy Sané polarisiert, wäre etwas untertrieben. Genauso gut könnte man sagen, dass Italiener Ananas auf der Pizza etwas problematisch finden. Tatsächlich ist Sané, der vor bald fünf Jahren als großes Versprechen zum FC Bayern kam, für viele eine Reizfigur. Immer wirkt das, was er tut, etwas zu lässig, etwas zu locker, etwas zu egal. Dabei weiß auch jeder, was in dem 28-Jährigen steckt. Das gilt auch für seine Trainer - und dennoch brachte ihn bislang keiner dauerhaft auf Kurs. Nun endet der Vertrag des Flügelstürmers im Sommer. Anstalten, ihn zu verlängern, hat der FC Bayern bislang keine gemacht. Sané muss sich zeigen - und wird das tun. Sein Vorteil: Spielzeit wird es angesichts der Mehrfachbelastung der Bayern auf jeden Fall geben. Einen Markt für einen ablösefreien Sané gibt es nach wie vor - erst recht für einen, der zeigt, wie gut sein kann.
Friedhelm Funkel wird in der Rückrunde einen Bundesligisten trainieren
Schon ganz nett mit den jungen Trainern, die etwas von asymmetrischen Sechsern, abkippenden Flügelspielern und Zehnern, die eigentlich Achter oder falsche Neuner sind, fabulieren. Doch wenn es wirklich eng wird, braucht es einen erfahrenen Altmeister. Dachte sich in dieser Saison schon der VfL Bochum und installierte Dieter Hecking. Der 60-Jährige ist verhältnismäßig aber noch ein Jungspund gegenüber dem mit der Erfahrung von 71 Lebensjahren gesegneten Friedhelm Funkel. Die Stunde von „Funkel Soul Brother“ wird wieder schlagen, wenn in der Rückrunde das Heulen und Zähneknirschen bei einem Verein losgeht, der unten reinrutscht. Wo Funkel wirkt, funktionieren die vermeintlich einfachen Tugenden. Den 1. FC Kaiserslautern bewahrte er so in der vergangenen Saison vor dem Abstieg und gelangte ins Pokalfinale. Nach erledigter Mission kündigte er an: Das war´s noch lange nicht. Fortsetzung folgt - in der Rückrunde.
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