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Prägt Darts-Weltmeister Luke Littler neue Ära?

Darts-WM 2025

Darts-Wunderkind Luke Littler: Großbritannien hat seinen Bobbele

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    Der neue Darts-Weltmeister - aber zugleich so viel mehr: Luke Littler.
    Der neue Darts-Weltmeister - aber zugleich so viel mehr: Luke Littler. Foto: Zac Goodwin/PA Wire, dpa

    Nervös? Nein, nervös sei er eigentlich nie gewesen, sagte Luke Littler, nachdem er die Darts-Weltmeisterschaft gewonnen hatte. 7:3 nach Sätzen hieß gegen Michael van Gerwen. Nur zum Ende hin habe sich das ein wenig geändert. „Da habe ich gemerkt, was ich erreichen kann.“ Und erreicht hat der 17-Jährige eine Menge: Er ist jüngster Darts-Weltmeister aller Zeiten, Liebling der Fans, ein Pop-Star in England. Selbst ohne den Triumph beim Turnier in London wäre Großbritannien verrückt nach diesem Teenager gewesen, der so gar nicht wie ein Teenie wirkt – sowohl optisch als auch, was den Grad seiner Reife beim Darts angeht.

    Littler ist die Person – nicht der Sportler, die Person – die 2024 in Großbritannien am drittmeisten gegoogelt wurde. Nur nach Kate Middeleton und Donald Trump wurde noch häufiger gesucht. Er kam bei der Wahl zum Sportler des Jahres auf Platz zwei, vor den Fußball-Stars Jude Bellingham oder Harry Kane. Vor ihm landete bei der Wahl, deren Ergebnis Mitte Dezember bekannt gegeben worden war, die 800-Meter-Läuferin Keely Hodgkinson. Die 22-Jährige hatte bei Olympia Gold gewonnen. Wer weiß, wie die Entscheidung nun ausgefallen wäre, nach der Darts-WM. Auf der Insel will jeder sein Stück Littler haben: Der Mann aus der Kleinstadt Warrington westlich von Manchester tritt in TV-Shows auf, wird von seinem Lieblings-Klub Manchester United eingeladen, erhält Glückwunsch-Nachrichten von David Beckham. Ein 17-Jähriger, der den höchsten Titel holt – es scheint, als ob Großbritannien in Littler seinen Bobbele gefunden hat. Boris Becker gewann im selben Alter Wimbledon, das traditionsreichste Tennis-Turnier der Welt. Der kleine Unterschied: Die „Littlermania“ gab es schon, bevor „The Nuke“ sich den Titel holte.

    Luke Littler: Das Wunderkind könnte den Darts-Sport auf Jahre dominieren

    Wie es nun mit Littler weitergeht? So mancher dürfte sich in den Momenten des Erfolgs an die Worte von Luke Humphries erinnert haben. Der hatte vor einem Jahr im Finale noch gegen Littler gewonnen. Es war, sagte Humphrries danach, die letzte Chance, den WM-Titel zu holen. Denn: „Luke wird Darts dominieren. Ich musste das gewinnen, denn er wird in Zukunft viele Finals gewinnen.“

    Einer, der sich die Krönung des neuen Superstars des Sports aus nächster Nähe ansehen konnte, war Michael van Gerwen. Der Niederländer war einst selbst der jüngste Darts-Weltmeister aller Zeiten gewesen, mit 24 hatte er im Finale Peter Wright gesiegt. „Mighty Mike“ galt selbst lange als das Wunderkind des Sports – und hatte im Finale gegen Littler nicht den Hauch einer Chance. Schnell führte der Teenager gegen den 35-Jährigen mit 4:0. Van Gerwen bekannte: „Er hat verdient gewonnen, er war klar besser. Immer, wenn er mir weh tun konnte, hat er mir weh getan.“ Mit einem säuerlichen Lächeln fügte er hinzu: „Alle 17 Jahre wird ein Star geboren, und er ist einer von ihnen.“ Auf der Bühne hatte van Gerwen Littler, der von seinen Emotionen übermannt worden war, geraten, den Sieg auszukosten: „Weine weiter.“

    Phil Taylor hat die Darts-WM 16 Mal gewonnen.
    Phil Taylor hat die Darts-WM 16 Mal gewonnen. Foto: Steven Paston/Press Association, dpa

    Luke Littler sendet Kampfansage an Rekord-Darts-Weltmeister Phil Taylor

    Ob Littler den Darts-Sport nun so dominieren wird, wie es erwartet wird, wird die Zeit zeigen. Große Ziele gibt er sich jedenfalls selbst vor: „Vielleicht gewinne ich noch ein paar Weltmeisterschaften mehr. Wenn ich die 16 will, bin ich sicher, dass ich diese Marke möglicherweise erreichen kann.“ 16 WM-Siege gelangen bisher nur dem legendären Phil „The Power“ Taylor. Der heute 64-Jährige beendete 2018 seine Karriere. Beim ersten WM-Titel war er aber bereits 29.

    Einen Wunsch wird sich Littler, der eine halbe Million Pfund für seinen Titel erhielt, nun alsbald erfüllen: „Ich habe schon immer die Mercedes A-Klasse geliebt, einfach ein kleines Auto.“ Davor steht aber noch der Führerschein an. Am 21. Januar wird Littler volljährig.

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