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Porträt: Mit Zug zum Tor: Juri Knorr ist Deutschlands Handball-Hoffnung

Porträt

Mit Zug zum Tor: Juri Knorr ist Deutschlands Handball-Hoffnung

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    Juri Knorr zeigte im Testspiel gegen Island eine starke Leistung.
    Juri Knorr zeigte im Testspiel gegen Island eine starke Leistung. Foto: Axel Heimken, dpa

    Mit etwas Glück hätte er auch als Fußballer Karriere machen können. In der D-Jugend spielte Juri Knorr noch beim Hamburger SV mit den heutigen Profis Fiete Arp und Josha Vagnoman zusammen, ehe er sich doch für den Sport seines Vaters Thomas entschied und den Ball in die Hand nahm. Heute ist der 22-Jährige das vielleicht größte Talent im deutschen Handball – einer, auf den es jetzt ankommt bei der Weltmeisterschaft.

    Auch wenn Deutschland vor dem ersten Spiel im polnischen Kattowitz gegen Katar an diesem Freitag nicht zu den Favoriten zählt, dürfte das Turnier für Knorr der erste Höhepunkt eines noch jungen, aber schon sehr bewegten Handballerlebens werden. Nach Stationen in Bad Schwartau, Lübeck und bei der HSG Ostsee, wo er unter anderem von seinem Vater trainiert wurde, dem ehemaligen Nationalspieler Thomas Knorr, wechselte er bereits mit 18 Jahren zum spanischen Topklub FC Barcelona, konnte sich dort aber nicht durchsetzen und landete so nach nur einem Jahr beim notorischen Abstiegskandidaten GWD Minden in der deutschen Bundesliga.

    Handball-Bundestrainer über Knorr: "Erhoffen uns sehr viel von ihm"

    Heute spielt Knorr für die ungleich stärkeren Rhein-Neckar-Löwen aus Mannheim als Mittelmann im Rückraum – auf einer Position also, in der vor allem ein gutes Auge für die Mitspieler und eine schnelle, sichere Passhand gefragt sind. Knorr allerdings, explosiv, wendig und durchsetzungsfähig wie wenige sonst auf der Spielmacherposition, verteilt die Bälle nicht nur, sondern gehört auch zu den besten Torschützen der Liga.

    Anders als Vater Thomas, der mit viel Wucht und etwas Abstand aus dem linken Rückraum kam, sucht Sohn Juri lieber den direkten Clinch mit der Abwehr. Der klassische Sprungwurf, räumt er ein, sei schließlich nicht gerade seine Stärke. Nach einem ersten Lehrjahr in Mannheim, als er sich noch hinter dem Schweizer Handballgott Andy Schmid einreihen musste und nur wenige Einsatzminuten bekam, hat er seine Chance in dieser Saison genutzt. Schmid ist zurück in seiner Heimat – und Knorr der neue Antreiber im Angriff, der Tempo und Takt des Löwen-Spiels bestimmt. Auch das leidige Thema Corona ist abgehakt. Die letzte Europameisterschaft hatte er ungeimpft noch verpasst. Nun aber erfüllt er nicht nur alle medizinischen Voraussetzungen, sondern vor allem die sportlichen. „Wir erhoffen uns“, sagt Bundestrainer Alfred Gislason, „sehr viel von ihm.“

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