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Porträt: Henry Maske: Vor 25 Jahren wurde der Gentleman Weltmeister

Porträt

Henry Maske: Vor 25 Jahren wurde der Gentleman Weltmeister

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    Vor 25 Jahren, am 20. März 1993, gewann Henry Maske seinen ersten Weltmeister-Titel.
    Vor 25 Jahren, am 20. März 1993, gewann Henry Maske seinen ersten Weltmeister-Titel. Foto: Georg Wendt, dpa (Archiv)

    Wenn Kinder in den 90er Jahren am Samstagabend länger als sonst aufbleiben durften, hatte das meist zwei Gründe: Entweder lief "Wetten, dass...?" oder ein Kampf von Henry Maske. Der Boxer gehörte zeitweise zu den populärsten deutschen Sportlern, seine Kämpfe lockten bis zu 18 Millionen Zuschauer vor den Fernseher. Am 20. 1993 holte sich der mittlerweile 54-Jährige seinen ersten Weltmeister-Titel. Es war der Startschuss für eine Bilderbuch-Karriere, die aus dem ehemaligen NVA-Oberleutnant und DDR-Vorzeigeathleten einen der ersten bundesdeutschen Sportstars machte.

    Vor 25 Jahren gewann Henry Maske seinen ersten Weltmeister-Titel

    Wladimir Klitschko gilt ebenfalls als einer der besten Boxer aller Zeiten.
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    Deutschlands bekannteste Boxer

    Maske verhehlt nicht, dass er nicht nur sportliche Qualitäten, sondern auch das Glück hatte, zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle zu sein: "Wenn es Gewinner der deutschen Einheit gibt, gehöre ich dazu." Dabei interessierte sich kaum jemand für den Sport, als Maske 1990 seine Profikarriere startete. Auch für den späteren Star war es ein steiniger Weg: Als der damals 26-Jährige sich dafür entschied, um Geld zu boxen, kam das in seinem damaligen Umfeld in Frankfurt an der Oder nicht gut an. Maske hatte bei Olympia 1988 in Seoul Gold für die DDR gewonnen, sein Bonus schien mit diesem Schritt aber bei einigen aufgebraucht. Sein Trainer Manfred Wolke, Maske selbst und der später ebenfalls bekannte Boxer Axel Schulz wurden aus der Trainingshalle geworfen und richteten sich in einer Garage einen Boxring ein.

    Im Profi-Lager traf der Rechtsausleger von Anfang an einen Nerv: Sein Auftreten und die Fähigkeit, wie er selbst von sich sagt, "mehr als drei Sätze geradeaus reden" zu können, brachten ihm den Beinamen "Gentleman" ein. Ein Saubermann war genau das, was die unbeliebte Sportart mit dem Schmuddel-Image damals brauchte. Der Sauerland-Stall nahm Maske unter Vertrag und handelte Millionen-Deals mit dem aufstrebenden Privatsender RTL aus. Der Gentleman-Boxer wurde neben Formel-1-Star Michael Schumacher eines der Zugpferde im Kampf um TV-Quoten.

    Henry Maske gewann 31 seiner 32 Profi-Kämpfe

    Ebenso überlegt, wie sich Maske ausdrückte, boxte er auch: defensiv, taktisch, clever. Es war eine Vorgehensweise, die in 31 seiner 32 Profi-Kämpfe zum Sieg führte. Lediglich seine Abschiedsvorstellung im Jahr 1996 gegen Virgil Hill verlor er nach Punkten – und entschuldigte sich danach unter Tränen bei den Zuschauern. Den Rückkampf im Jahr 2007 entschied er für sich.

    Heute lebt der dreifache Vater mit seiner zweiten Frau in der Nähe von Köln – und ist in einem anderen Bereich erfolgreich: Als Lizenznehmer leitet er zehn McDonald’s-Filialen mit mehr als 400 Mitarbeitern. 2010 spielte er sein Idol Max Schmeling in einem Film über das Leben des ersten deutschen Boxweltmeisters.

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