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Porträt: Eishockeyspieler Christian Ehrhoff will es noch mal wissen

Porträt

Eishockeyspieler Christian Ehrhoff will es noch mal wissen

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    Christian Ehrhoff, Silbermedaillengewinner von 2018 im Eishockey, spielt in der kommenden Saison wieder für die Krefeld Pinguine.
    Christian Ehrhoff, Silbermedaillengewinner von 2018 im Eishockey, spielt in der kommenden Saison wieder für die Krefeld Pinguine. Foto: Rolf Vennenbernd, dpa (Archivbild)

    Die Szene war übel. Im Entscheidungsspiel um den Viertelfinaleinzug des Olympischen Turniers 2018 in Pyeongchang gegen die Schweiz waren neun Sekunden gespielt, als Cody Almond einen brutalen Check fuhr. Der Schweizer rammte den Ellbogen gegen den Kopf von Christian Ehrhoff. Der Kapitän ging benommen zu Boden und stakste anschließend wie ein taumelnder Boxer in die Umkleide.

    Um Ehrhoff musste man sich Sorgen machen. Doch er kam zurück. Der Rest ist ein Stück deutsche Sportgeschichte. Das Nationalteam besiegte die Schweiz mit 2:1. Anschließend stellten nicht nur Eishockey-Fans in Deutschland morgens um 3 Uhr die Wecker, um den Silbermedaillen-Triumph im Fernsehen zu verfolgen. 

    Christian Ehrhoff war Schlüsselspieler im Team von Marco Sturm

    Ehrhoff war ein Schlüsselspieler in der Mannschaft von Bundestrainer Marco Sturm. Auf dem Eis wuchtete der präzise Überzahl-Schütze die Pucks schnörkellos ins Netz. Neben der Bande wirkte der gebürtige Moerser eher wie ein Student im zwölften Semester: Stets besonnen und ruhig in der Wortwahl. 

    Nach der Saison beendete der Nationalspieler 2018 in Köln seine Karriere. 314 DEL-Partien und 862 Einsätze in der National Hockey League stehen in seiner Vita. Der Vater dreier Töchter widmete mehr Zeit der Familie und eröffnete in Moers ein Fitnesscenter, dass sein Markenzeichen CE10 trägt. Die Krefeld Pinguine, mit denen Ehrhoff 2003 den deutschen Meistertitel geholt hatte, hofften auf einen Einstieg ins Klub-Management. Doch wegen undurchsichtiger Besitzverhältnisse ließ sich der Ex-Profi nicht vereinnahmen.

    Geld spielt bei Ehrhoffs Comeback keine Rolle

    Vor wenigen Tagen kündigte er doch ein Comeback an, ein völlig unerwartetes. Fünf Jahre nach seinem Abschied will der 40-Jährige ab August wieder die Schlittschuhe schnüren. Für seinen Herzensklub Krefeld. "Ich habe natürlich zuerst mit meiner Frau gesprochen und ihr von meiner Idee erzählt. Sie hat mich sofort darin bestärkt", sagte Ehrhoff der Rheinischen Post. Das Geld spielt keine Rolle. Ehrhoff erhält von seinem ehemaligen NHL-Klub Buffalo seit 2014 und noch bis 2028 jährlich 857.000 Dollar. Grund: Sein im Juli 2011 geschlossener Zehnjahresvertrag über 40 Millionen Dollar war nur drei Jahre später aufgelöst worden. Zwei Drittel des Gehalts werden aber noch überwiesen. Der bestbezahlte deutsche Eishockey-Profi verteidigt künftig für den Zweitligisten Krefeld. 

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