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Porträt: Der Ballvirtuose Mario Götze

Porträt

Der Ballvirtuose Mario Götze

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    Mario Götze stürmt ab der kommenden Saison für den FC Bayern München statt Borussia Dortmund.
    Mario Götze stürmt ab der kommenden Saison für den FC Bayern München statt Borussia Dortmund. Foto: Kevin Kurek (dpa)

    Natürlich gibt es sie, die Gradmesser für Popularität. Früher war es der Bravo-Starschnitt, heute geben Facebook und Google Auskunft darüber, wie angesagt und „in“ ein Prominenter ist. Der Noch-Dortmunder Fußballer Mario Götze zählte gestern überdurchschnittliche 1,5 Millionen Freunde in seinem sozialen Netzwerk. Und bei der Internet-Suchmaschine Nummer eins schnellten die Treffer innerhalb von fünf Stunden von 2,9 auf 4,4 Millionen hoch.

    Mario Götze hat einen Preis

    Apropos Millionen: Seit gestern hat der 20-jährige Götze auch einen Preis, obwohl er doch schon seit längerem als unbezahlbar galt: 37 Millionen Euro legt der FC Bayern München auf den Tisch, um Götze von der Ruhr an die Isar zu locken und dem neuen Trainer Pep Guardiola einen zweiten Messi als Willkommensgeschenk zu servieren. Möge er die letzten Schliffe am Diamanten vornehmen.

    Seinem ersten Verein, dem SC 1919 Ronsberg aus dem Ostallgäu, war Götze gerade einmal 10 Mark wert. So viel legte Helmut Albat, sein erster Trainer, damals auf den Tisch, um den Pass mit der laufenden Nummer „3285-0364“ vom Bayerischen Fußball-Verband zu bekommen. Das Schicksal wollte es so, dass Götzes Vater Jürgen, der in München Elektrotechnik studiert hatte, schon ein Jahr später von einem Studienkollegen aus Kempten beruflich an die Universität Dortmund gelockt wurde.

    Statt beim BvB hätte Mario Götze auch beim FC Bayern landen können

    Wer weiß, sonst wäre der früh als Ausnahmetalent erkannte Mario Götze vielleicht schon viel eher beim FC Bayern gelandet – und müsste sich nun nicht all die Beleidigungen der Borussen-Fans antun, die ihm gestern auf Facebook die Freundschaft kündigten und ihn heute beim Champions-League-Halbfinale gegen Real Madrid vermutlich mit einem gellenden Pfeifkonzert empfangen werden.

    Götze hat also einen kleinen Umweg eingelegt: Über den FV Hombruch 09 und das Ausbildungszentrum des BVB dribbelte er sich in die Herzen der Trainer und Fans. In der U-15-Nationalmannschaft trug Götze erstmals den Adler auf der Brust, mit 17 debütierte er als jüngster Spieler nach Uwe Seeler bei Joachim Löw. Der Ballvirtuose verzauberte fortan die Fußballnation – und ein gewisser Uli Hoeneß wurde rot und röter, weil Götze und die Gelb-Schwarzen auf der Überholspur davonzogen. Zumindest diesbezüglich kann Hoeneß nun befreit aufatmen.

    Transfer von Mario Götze bewegt die Börse

    Ach ja, in Tagen, in denen der Fußball alle Gesellschaftsschichten durchdringt, darf diese Randnotiz nicht fehlen: Der Börsen-Kurs der BVB-Aktie rutschte gestern wegen des Götze-Transfers von 3,66 auf 3,11 Euro. Wenn das einer innerhalb weniger Stunden rückgängig machen kann, dann er: Mario Götze.

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