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Porträt: David Späth – die neue deutsche Handballhoffnung

Porträt

David Späth – die neue deutsche Handballhoffnung

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    Torwart David Späth von den Rhein-Neckar Löwen jubelt.
    Torwart David Späth von den Rhein-Neckar Löwen jubelt. Foto: Uwe Anspach, dpa

    Wenn es stimmt, dass einer verpatzen Generalprobe eine gelungene Premiere folgt, dann muss David Späth nicht bange sein. Beim letzten Testspiel der deutschen Handballer vor der Heim-EM bekam der junge Torhüter am Wochenende kaum eine Hand an den Ball – an der Wertschätzung von Bundestrainer Alfred Gislason für den 21-Jährigen aber ändert das nichts. Er hat den Senkrechtstarter Späth als zweiten Keeper neben Andreas Wolff nominiert und dafür etablierte Kräfte wie Silvio Heinevetter, Till Klimpke oder Joel Birlehm zu Hause gelassen. Und das in einer Sportart, in der die Torhüter häufig erst im reiferen Alter zu ihrer besten Form finden. 

    Späth dagegen, im Sommer mit der deutschen U21 erst Junioren-Weltmeister geworden, hat bisher ganze vier Länderspiele auf seiner Haben-Seite. Er ist ein Torhüter, wie Trainer ihn sich wünschen. Impulsiv, ehrgeizig, selbstbewusst. "Ich möchte kein One-Hit-Wonder sein, das es einmal kurz in die Zeitung schafft", sagt der gebürtige Pfälzer. Kollege Wolff sieht das ähnlich: "Irgendwann wird er einer der besten der Welt sein." , prophezeit der Routinier dem Rookie von den Rhein-Neckar-Löwen. Schon heute müsse Späth sich vor den Topstars der Branche nicht mehr verstecken. Im Moment allerdings ist er trotz der rapide gestiegenen Aufmerksamkeit noch nicht das bekannteste Gesicht seiner Familie: Cousine Stefanie Giesinger, ein Topmodel, hat (noch?) die größere Fangemeinde. Als Cousin David Weltmeister wurde, jubelte sie in der Halle mit.

    Im Pokalfinale wehrte Späth drei Siebenmeter ab

    Da Kollege Wolff selbst nach einem Bandscheibenvorfall noch mit einem gewissen Restrisiko spielt, könnte Späth bei der an diesem Mittwoch beginnenden EM schneller gefordert sein als es die klare Rollenverteilung vermuten lässt, nach der erst die Stammkraft Wolff kommt und dann lange nichts. Dass ihn große Aufgaben nicht schrecken, hat Späth beim Pokalfinale im vergangenen Jahr gezeigt, als er seinem Verein mit seinen Paraden und drei abgewehrten Siebenmetern den Titel sicherte. In Mannheim verdrängt er jetzt mit Birlehm, der nach Hannover wechselt, einen gestandenen Nationaltorhüter, bislang die Nummer zwei hinter Wolff. 

    Über seinen Heimatverein TSG Kaiserslautern, bei der Späth als Sechsjähriger mit dem Handall begonnen hatte, und zweit weitere kleinere Vereine kam er 2018 zu den Rein-Neckar-Löwen, wo er sich mit Einsatz und Disziplin in die erste Mannschaft kämpfte. Und wer weiß, ob sich die Geschichte beim Handball nicht wiederholt. Vor acht Jahren reiste Andreas Wolff als Nummer zwei hinter Carsten Lichtlein zur Europameisterschaft und kehrte als gefeierter Held mit dem Titel zurück. Nun ist David Späth die Nummer zwei hinter Wolff …

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