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Porträt: Biathlet Benedikt Doll ist ein Hobbykoch auf Abschiedstour

Porträt

Biathlet Benedikt Doll ist ein Hobbykoch auf Abschiedstour

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    Noch ein Mal jubeln wäre schön:  Benedikt Doll hofft auf seinen zweiten WM-Titel.
    Noch ein Mal jubeln wäre schön: Benedikt Doll hofft auf seinen zweiten WM-Titel. Foto: David Geieregger, Witters

    Seit zehn Montane quälen sich die Biathletinnen und Biathleten, um beim Saison-Höhepunkt auch auf selbigem zu sein. Am Mittwoch startet die Weltmeisterschaft im tschechischen Nove Mesto mit der Single Mixed Staffel (17.20 Uhr/ARD und Eurosport). Die Norweger gelten in allen Disziplinen als haushohe Favoriten. Trotz der Dominanz der Skandinavier rechnet sich Benedikt Doll Titelchancen aus. Vor sieben Jahren stand der Mann aus Kirchzarten bei einer WM im Sprint ganz oben auf dem Stockerl. "Ich habe sehr Lust drauf, das mal wieder zu erleben. Mal wieder bei einer Siegerehrung zu sein – und vielleicht läuft auch die deutsche Hymne." Das würde Gold bedeuten. So wie 2017 im österreichischen Hochfilzen, als Doll das erste und einzige Mal bei einer WM triumphierte. 

    Plötzlich stand er im Rampenlicht und alle wollten wissen, wie der junge Bursche privat tickt, der so elegant in der Loipe unterwegs ist und am Schießstand oft die Nerven behält. Zusammen mit seinem Vater Karl-Heinz "Charly" Doll, einem gelernten Koch, hat der Sportler ein Kochbuch verfasst. Das Duo hat sich der regionalen Küche verschrieben. Neben dem Biathlon steht die Familie weit oben auf Dolls Prioritätenliste. Im September 2019 hat der in Titisee-Neustadt geborene Wintersportler seine langjährige Freundin Miriam Behringer geheiratet. Der gemeinsame Sohn wird im August zwei Jahre alt. 

    Der Abschied von seinem Sohn fällt Doll schwer

    Gut 20 Wochen im Jahr reist der 33-Jährige mit dem Biathlon-Tross um die Welt. Inzwischen falle es ihm immer schwerer, sich von seinem Sohn zu verabschieden. Mit 90 Prozent Motivation könne man vielleicht ein paar Trainingstage absolvieren. Aber mit 90 Prozent Leistung kommt man an den Norwegern nicht vorbei. Deshalb ist nach diesem Winter Schluss, wie Doll den Journalisten bei der Einkleidung im Herbst 2023 verriet: "Vielleicht juckt es mich nach der WM im Februar noch immer. Darum will ich das jetzt noch nicht endgültig beschließen, aber es ist schon ziemlich wahrscheinlich. Es ist ziemlich sicher, dass nach diesem Winter Schluss ist."

    Das klingt nach Karriereende, obwohl es gut läuft in diesem Winter. Zwei Weltcup-Siege feierte Doll. Als bester Deutscher steht der zweifache Bronzemedaillengewinner von Olympia 2018 in Pyeongchang auf dem achten Platz der Weltcup-Wertung. Das zweite WM-Gold seiner Karriere in Nove Mesto wäre der perfekte Karriereabschluss.

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