Armand Duplantis gehört im Leichtathletikzirkus zweifelsfrei zu den ganz großen Namen. Dennoch ist der Stabhochspringer ein eher ruhiger Zeitgenosse. Für provokante Sprüche oder Seitenhiebe in Richtung seiner Konkurrenten ist er nicht bekannt – abseits des Sports überlässt er das Rampenlicht gerne anderen. Stehen allerdings bedeutende Wettkämpfe auf dem Programm, rückt Duplantis blitzartig in den Fokus.
Wenn bei der Weltmeisterschaft in Budapest die Stabhochspringer die Bühne betreten, werden alle Augen auf ihn gerichtet sein. Alles andere als ein souveräner WM-Titel von Duplantis wäre eine Sensation. Der 23-jährige Überflieger ist in seiner eigenen Liga unterwegs – bereits im vergangenen Jahr sorgte er bei den Weltmeisterschaften in den USA mit 6,21 Metern für einen Weltrekord. Zur Einordnung: Er flog dabei 27 Zentimeter höher als der Zweitplatzierte. Für Duplantis jedoch kein Grund abzuheben. Er ist kein Showman, bleibt trotz seiner Dominanz auf dem Boden. Mit einem gesunden Selbstvertrauen geht er dennoch in die WM. Kein Wunder: Erst im vergangenen Winter verbesserte er bei einem Meeting in Frankreich seinen eigenen Weltrekord auf 6,22 Meter.
Duplantis' Vater war auch Stabhochspringer
Duplantis, der in der Leichtathletikszene nur "Mondo" genannt wird, wuchs in einer sportlichen Familie auf. Sein Vater Greg, ein US-Amerikaner, war selbst Stabhochspringer. Seine Mutter Helena, Schwedin, eine Siebenkämpferin. Durch die unterschiedlichen Nationalitäten der Eltern hat Duplantis sowohl die schwedische als auch die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Dass er in offiziellen Wettkämpfen für Schweden startet, hat etwas mit den verschiedenen Regularien der beiden Nationen zu tun. In den USA hätte er in früheren Jahren harte Ausscheidungskämpfe durchlaufen müssen.
Duplantis entwickelte schnell eine Faszination für den Stab und schwindelerregende Höhen. Schon im Kindesalter unternahm er seine ersten Sprungversuche im heimischen Garten. So stellte er bereits als Siebenjähriger mit 2,33 Meter die erste Weltbestleistung in seiner Altersklasse auf. Duplantis, der mit seiner Verlobten Desire Inglander – einem schwedischen Model – in Stockholm lebt, schwebt heute in ganz anderen Sphären. Einen weiteren Weltrekord schließt er in Budapest nicht aus.