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Porträt: Aleksander Aamodt Kilde: Kraftpaket auf Gold-Mission

Porträt

Aleksander Aamodt Kilde: Kraftpaket auf Gold-Mission

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    Aleksander Aamodt Kilde geht als Top-Favorit in die WM-Abfahrt am Sonntag.
    Aleksander Aamodt Kilde geht als Top-Favorit in die WM-Abfahrt am Sonntag. Foto: Jean-Christophe Bott/KEYSTONE, dpa

    Es ist nicht immer leicht, Aleksander Aamodt Kilde zu sein. Denn eher früher als später ereilt diesen immer die Frage nach seiner Freundin. Die heißt Mikaela Shiffrin und ist der größte Star des alpinen Skirennsports. Auch am Donnerstag, als Kilde bei der Ski-WM in Courchevel und Méribel gerade Zweiter im Super-G geworden war, kam die Frage. Immerhin verpackte sie der Journalist einigermaßen elegant, denn die beiden Ski-Stars hatten ja in der gleichen Disziplin WM-Silber gewonnen.

    Kilde hat es bei der Beantwortung inzwischen zu großer Routine gebracht. Er lächelt dann sein einnehmendes Lächeln, sagt ein paar nette Worte und leitet geschickt zu einem anderen Thema über. Am liebsten zu einem sportlichen. Seit Jahren ist Kilde einer besten, vielleicht sogar der beste Abfahrer der Welt. Das hat viel mit der beeindruckenden Physis des 30-Jährigen zu tun. Schwer vorstellbar, dass das Kraftpaket aus dem südnorwegischen Baerum in eine handelsübliche Jeans passt. 90 Kilo Muskeln verteilen sich auf 182 Zentimeter Körpergröße. 

    Natürlich war Kildes Kreuzband schon gerissen

    Dann ist da aber auch ein stark unterentwickeltes Risikobewusstsein, denn wie anders ist es zu erklären, was Abfahrer beruflich tun. Mit nicht viel mehr als Helm und Rennanzug am Körper stürzen sie sich eisigste Steilhänge hinab. Fast logisch, dass auch Kildes Kreuzband schon gerissen ist, 2021 war das. Er kämpfte sich zurück und dominiert die schnellste und gefährlichste Disziplin der Alpinen. Mit 30 Jahren ist er im besten Abfahreralter, Erfahrung ist elementar. Wer die schwierigsten Pisten der Welt schon mehrfach bezwungen hat, weiß, wo er Risiko nehmen muss und, vor allem, wo nicht.

    Kilde reifte im Schatten der norwegischen Ski-Legenden Aksel Lund Svindal und Kjetil Jansrud zu einem Weltklassefahrer heran. Dabei gilt er fast schon als Spätberufener, denn bis zum Alter von 15 Jahren spielte er auch ambitioniert Fußball. Dann entschied sich fürs Skifahren als exklusive Betätigung und mauserte sich zum Siegfahrer. Anfang 2016 gewann er sein erstes Weltcuprennen, die Kandahar-Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen.

    Mittlerweile ist er einer der Stars der Szene und verdient auch dementsprechend. 468.900 Schweizer Franken kassierte er vergangene Saison an Preisgeldern. Bei der WM geht es ihm am Sonntag aber nur um ein einziges Goldstück. In der Abfahrt ist er der Top-Favorit. 

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