Die Entwicklung rund um die "One Love"-Binde hat für den Deutschen Fußball-Bund unmittelbare Konsequenzen. Partner Rewe beendet die Zusammenarbeit mit dem DFB.
"Wir stehen ein für Diversität – und auch Fußball ist Diversität", erklärte Rewe-Chef Lionel Souque den drastischen Schritt. "Die skandalöse Haltung der Fifa ist für mich als CEO eines vielfältigen Unternehmens und als Fußballfan absolut nicht akzeptabel."
"One Love": Rewe beendet Zusammenarbeit mit DFB
Rewe will sich laut Souque in aller Deutlichkeit von der Haltung der Fifa und dem Fifa-Präsidenten Gianni Infantino distanzieren. Daher verzichtet der Handelsriese ab sofort auf die Werberechte, welche ihm im bestehenden Vertrag mit dem DFB rund um die Weltmeisterschaft zugestanden hätten. Rewe habe dies dem DFB bereits mitgeteilt.
Der Konzern hatte bereits im Oktober mitgeteilt, die Kooperation mit dem DFB nicht fortführen zu wollen und den langjährigen Partnerschaftsvertrag auslaufen zu lassen. Eine inhaltliche Verbindung zur Weltmeisterschaft wurde dabei nicht bekannt.
Deutschland hatte sich gegen die "One Love"-Binde entschieden
Das DFB-Team hatte sich im Vorfeld der WM mit sechs weiteren europäischen WM-Teilnehmern dazu entschieden, den Kapitän mit einer "One Love"-Binde auflaufen zu lassen. Die ausdrückliche Erlaubnis der Fifa blieb allerdings aus – und der Fußball-Weltverband soll nun kurz vor dem Beginn des ersten Montagsspiels mit Strafen gedroht haben.
Daraufhin entschied sich das DFB-Team, Manuel Neuer am Mittwoch nicht mit einer derartigen Binde auflaufen zu lassen, die für Inklusion, Toleranz, Weltoffenheit und der Solidarisierung gegenüber LGBTQ+ steht. Auch die anderen Nationen machten einen Rückzieher.
Rewe-Sammelalbum wird nun gratis abgegeben
Zu der Partnerschaft von Rewe und dem DFB gehörte unter anderem ein Sammelalbum zur WM 2022, welches in den deutschen Märkten angeboten wird. Dieses soll ab sofort kostenlos abgegeben werden. Die Kosten dafür trägt der Konzern. Die bisherigen Einnahmen mit der Promotion sollen vollständig gespendet werden.
Souque drückt dem deutschen Nationalteam in Katar trotzdem die Daumen. "Wir stehen an eurer Seite und fiebern mit euch mit!", erklärte er in seiner Mitteilung.
Die Fußballweltmeisterschaft in Katar steht in der Kritik, auch in der Redaktion haben wir ausführlich darüber diskutiert. Eine Einordnung, warum wir das Sportevent dennoch ausführlich journalistisch begleiten, lesen Sie in diesem Text.