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Olympische Spiele: Kaum Olympia-Euphorie: Nur nicht übertreiben mit dem Anfeuern!

Olympische Spiele

Kaum Olympia-Euphorie: Nur nicht übertreiben mit dem Anfeuern!

Marco Scheinhof
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    Eher ruhig geht es auf den Tribünen zu, hier beim Shorttrack.
    Eher ruhig geht es auf den Tribünen zu, hier beim Shorttrack. Foto: Peter Kneffel, dpa

    Es braucht einfach ein bisschen Animation. Die richtige Ansprache, die richtigen Vortänzer – schon läuft es. Zumindest ein bisschen. Bei den Olympischen Spielen sind wegen der Pandemie keine Zuschauerinnen und Zuschauer aus dem Ausland zugelassen. Auf den Tribünen sitzen Teammitglieder, Athleten anderer Sportarten oder eben Einheimische, denen die Tickets im Vorfeld zugeteilt wurden. Im Verkauf waren und sind keine Karten zu bekommen. Es ist davon auszugehen, dass recht parteitreue Chinesinnen und Chinesen in den Genuss der Besuche von Wettbewerben kommen. Wer in der kommunistischen Partei ist, hat in China ein einfacheres Leben. Und wer sich zudem noch korrekt verhält, kann nach oben kommen. Beruflich und privat.

    Auch die Vortänzer sorgen bei Olympia selten für Stimmung

    Gut zu einem Drittel sind die Tribünen bei den Wettkämpfen gefüllt. Während es draußen in der Kälte, also beim Langlaufen, Biathlon oder Skispringen eher ruhig zugeht, lassen sich die Zuschauer in den Hallen besser animieren. Findet Wintersport auf Eis statt, können sich die Chinesinnen und Chinesen damit eher anfreunden als mit Athletinnen und Athleten, die sich durch Loipen kämpfen oder von Schanzen springen.

    Aber auch in den Eishallen braucht es gutes Zureden. Oder eben Vortänzer, die sich alle Mühe geben. Sie bewegen sich geschmeidig und elegant, manchmal, aber wirklich nur ganz manchmal, lassen sich die Besucherinnen und Besucher tatsächlich dazu überreden, die Tanzbewegungen zu kopieren. Für viele aber reicht es schon, wenn sie die kleinen Fahnen in ihren Händen schwenken. Man sollte es mit dem Anfeuern auch nicht übertreiben. Erst recht nicht, wenn da unten auf den Wettkampfflächen keine einheimischen Athleten im Einsatz sind.

    Die Stimmung in den Stadien erinnert ein wenig an die Geisterspiele der Fußball-Bundesliga. Vieles von dem, was von den Sportlerinnen und Sportlern gesprochen wird, ist gut zu hören. Das gibt ganz neue Einblicke. Ein bisschen Jubel oder Freude wäre aber manchmal auch ganz nett.

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