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Olympia 2024: Handballer mit großer Zukunft

Olympia 2024

Handballer mit großer Zukunft

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    Renārs Uščins (am Ball) gehört die Zukunft im deutschen Handball-Nationalteam.
    Renārs Uščins (am Ball) gehört die Zukunft im deutschen Handball-Nationalteam. Foto: Tom Weller, dpa

    Manchmal sind es nur wenige Sekunden, die im Sport über Wohl und Wehe entscheiden – und die Qualitäten eines Spielers allen vor Augen führen. Ein solcher Moment trug sich vergangene Woche im Olympia-Viertelfinale der Handball-Männer zu. Frankreich führte mit 29:28 gegen das deutsche Team, nur noch zwei Sekunden waren zu spielen. Da fasste sich ein 22-Jähriger ein Herz, der in der breiten Öffentlichkeit bis dato wenig bekannt war. Renārs Uščins bekam den Ball und hämmerte ihn in die Maschen. Dass Deutschland noch den Einzug ins Halbfinale schaffte und sogar im Gold kämpfte, daran hatte Uščins großen Anteil. Im Olympia-Finale am Sonntag war das deutsche Team dann chancenlos und erlebte ein 26:39-Debakel gegen Weltmeister Dänemark. Silber ist dennoch ein großartiger Erfolg.

    In seinen jungen Jahren scheut sich der Mann mit lettischen Vorfahren offenkundig nicht, Verantwortung zu übernehmen. Uščins wurde der Handball in die Wiege gelegt. Sein Vater war ebenfalls Nationalspieler, aber für Lettland. Seine Großmutter wohnt noch dort, im Sommer kommt er mal zu Besuch und ist sich nicht zu schade, auch bei Reparaturen am Haus anzupacken. Dabei hätte Uščins durchaus Grund, auf Wolke Sieben zu schweben. Beim Olympia-Qualifikationsturnier im Frühjahr wurde er in allen drei Spielen zum besten Spieler gewählt, bei der U21-Weltmeisterschaft 2023 führte er das Team als Kapitän zum Turniersieg. Auch im Verein läuft es gut, beim Bundesligisten TSV Hannover-Burgdorf stand der rechte Rückraumspieler in der vergangenen Saison fast in jedem Spiel auf dem Feld.

    Renars Uščins warf bei Olympia (fast) zum ersten Mal Siebenmeter im Profibereich

    Doch so erfolgreich Uščins‘ Karriere bisher verlaufen ist, in einem hat er noch kaum Erfahrung: Siebenmeter. Erst einen hatte er als Profisportler geworfen, in der Saison 2021/22 im DHB Pokal, damals noch für Magdeburg. Dann kam das Olympia-Viertelfinale, zweimal versagten erfahreneren Spielern die Nerven. Dann übernahm Uščins und verwandelte seine drei Siebenmeter souverän. „Ich fühlte mich einfach sicher, deshalb habe ich mir die Würfe geschnappt“, sagte er. Trotz der Pleite gegen Dänemark, in der dem Aufsteiger im deutschen Handball-Team vier Treffer gelangen, scheint eines sicher: Uščins wird auch in Zukunft eine tragende Rolle im Nationaldress spielen.

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