A = Akkreditierung Das „Sesam-öffne-Dich“ eines jeden Sportjournalisten, der bei den Olympischen Spielen arbeiten will. Ohne die Plastikkarte um den Hals geht nichts. Nur mit ihr gibt es freien Zugang zu den Sportstätten, den Pressekonferenzen, den Mixed Zonen, den Transportmitteln und zum Deutschen Haus. Wehe dem, der seine Akkreditierung gefährdet, indem er aus den Sportstätten Videofilmchen postete. Das war verboten.
B = Baguette Das Grundnahrungsmittel in Frankreich. Hat sich auch bei den Olympischen Spielen seinen festen Platz im Rucksack erobert. War überlebenswichtig, wenn sich der Redaktionsschluss nicht mit den Warteschlangen an den Verpflegungsständen vereinbaren ließ.
C = Café au Lait mit Croissant Die optimale Art, den Olympiatag stilgerecht zu beginnen. Am besten jeden Morgen in einem anderen der vielen Cafés am Straßenrand. Dabei überrascht der Franzose mit seiner variantenreichen Preisgestaltung. Unser Spektrum für das Zweier-Gedeck: von 5,90 bis 16,80 Euro.
Der Eiffelturm sorgt für magische Bilder
D = Deutsches Haus Die angesagte Party-Lokation für deutsche Medaillengewinner. Ganz bescheiden in einem Rugby-Stadion untergebracht. Unten auf dem Spielfeld feierten die Normalo-Fans, oben im Hospitality-Bereich diejenigen, denen ein Abend mit freiem Essen, Getränken, Medaillenparty und Promi-Gucken 350 Euro wert war.
E=Eiffelturm Ohne sein Wahrzeichen wäre Paris nur eine gewöhnliche europäische Hauptstadt. Doch der glitzernde Stahlturm mit seiner Strahlkraft macht sie erst zur Stadt der Liebe. Erst recht, wenn sich zu seinen Füßen ein olympisches Beachvolleyball-Stadion erstreckt. Alle, die aufs Podium kamen, durften sogar einen Teil von ihm mit nach Hause nehmen. In jeder Medaille ist ein Stückchen des Eiffelturms verarbeitet.
F = Feuer (olympisches) Brannte nur in einem Lämpchen. Das, was jeden Abend ein Ballon über die Dächer von Paris in die Luft hob, war ein Zusammenspiel aus LED-Lämpchen und Wasserdampf. Sah auch ohne Feuer gut aus.
G = Garros (Roland) War erst Schauplatz der olympischen Tennisturniere. So weit, so erwartbar. Wurde dann zur Box-Arena umgebaut und fügte sich so nahtlos ein in die Reihe spektakulärer Wettkampfstätten.
H = Handballer Teilten das Schicksal der Hockey-Männer: Standen im Finale und mussten sich geschlagen geben. Haben trotzdem zur Erfolgsgeschichte des deutschen Mannschaftssports in Paris beigetragen.
I = Infektion Unter den Sportlern grassierte das Corona-Virus. Auch 100-Meter-Olympiasieger Noah Lyles erwischte es. Kleiner war der Kreis derer, die sich ein Magen-Darm-Virus einfingen. Triathleten und Freiwasserschwimmer kamen in diesen Genuss, nachdem sie in der Seine geschwommen waren.
J = Jokic (Nikola) Ist einer der besten, vielleicht sogar der derzeit beste Basketballer der Welt. Feierte den Gewinn der Bronzemedaille gegen Deutschland so hart, dass er noch am nächsten Tag sichtlich instabil auf dem Podium stand und von seinen Mannschaftskollegen gestützt werden musste.
K = Kajak Cross Die junge Trendsportart feierte wie auch Breaking in Paris ihre Olympiapremiere. Ist gekommen, um zu bleiben. Denn die spektakulären Bilder von den Vierer-Duellen im Wildwasser sorgten für Begeisterung. Als erster olympischer Bronzemedaillengewinner wird der Augsburger Noah Hegge in die Geschichtsbücher eingehen.
L = Lhamo (Kinzang) Leichtathletin aus Bhutan. Lief in Paris den Marathon in 3:52 Stunden und lebte das Motto „Dabei sein ist alles“. Kam als Letzte ins Ziel. Olympiasiegerin Sifan Hassan war eineinhalb Stunden schneller.
M = Metro Wichtigstes Transportmittel in Paris. Jedes deutsche Verkehrsunternehmen könnte sich ein Beispiel nehmen. Übersichtliches Liniennetz, zuverlässiger Drei-Minuten-Takt. Selbst 77.000 Zuschauer kamen zweimal am Tag rechtzeitig ins Stade de France.
N = Nummer 1 Den Spitzenplatz im Medaillenspiegel belegte bis zur 328. Entscheidung China. Die 329. und letzte war das Basketballfinale der Frauen. Das gewannen die US-Amerikanerinnen und hievten ihre Nation doch noch nach ganz oben.
O = Ogunleye (Yemisi) Sang auf der Pressekonferenz jenen Gospelsong, den sie im Kopf hatte, nachdem sie beim ersten Versuch gestürzt war. Der Titel: „I almost let go“. Frei übersetzt: „Ich hätte beinahe hingeschmissen.“ Hat sie nicht – und Gold im Kugelstoßen gewonnen.
P = Prominente Sind traditionell stark vertreten im Dunstkreis Olympischer Spiele. Tom Cruise durfte sogar bei der Abschlussfeier mitwirken. Noch mehr Hollywood gibt es erst in vier Jahren, wenn die Spiele in Los Angeles gastieren.
Q = Qual der Wahl Was soll man nur alles besuchen? Jede der 28 Sportstätten in Paris, der acht im restlichen Frankreich und natürlich auch die an der Küste von Tahiti hatte ihren ganz besonderen Reiz. Das Bedauern bleibt, in 16 Tagen Olympia nicht annähernd alles gesehen zu haben.
R = Rekorde Gab es weniger als erwartet. Lag aber vor allem am olympischen Becken in der La Defense-Arena, das für Spitzenzeiten nicht tief genug war. Dafür wurde das Stade de France in der Leichtathletik zur Rekord-Bühne. Stars wie Duplantis und Lyles durften dort die Olympia-Glocke läuten, die bald ihren Platz in der wieder errichteten Basilika Notre Dame finden wird.
S = Seine Über wenig wurde in Paris mehr diskutiert als über den Fluss und seine Wasserqualität. Am Ende wurde tatsächlich darin geschwommen. Mit den entsprechenden gesundheitlichen Folgen für die Aktiven. Zumindest hat das Projekt der Stadt ein paar neue Kläranlagen beschert.
T = Tahiti Der Reiseantrag auf Besuch der Surfwettbewerbe wurde leider abgelehnt. Schwer nachvollziehbar, liebe Chefredaktion, lagen sie doch nur 15.000 Kilometer weiter östlich.
U = Unterkühlung Bei 36-Grad Außentemperatur die Pressezentren auf Eisschrank-Niveau herunterzukühlen, war keine ganz so gute Idee. Viele Rückkehrer hatten neben den obligatorischen Paris-Maskottchen auch eine Erkältung mit im Gepäck.
Isabell Werth ist die erfolgreichste deutsche Olympionikin aller Zeiten
V = Versailles Noch nie erzeugte eine Kulisse für die Reitsportwettbewerbe und den Fünfkampf derart Gänsehaut. Bei den Ritten in den spektakulären Schlossanlagen fühlte sich besonders das deutsche Team wohl, das in Springen, Dressur und Vielseitigkeit zu viermal Gold und einmal Silber ritt.
W=Werth (Isabell) Erfolgreichste Vertreterin der deutschen Kernkompetenz Dressurreiten. Mit jetzt acht Olympiasiegen und insgesamt 14 Olympiamedaillen die erfolgreichste deutsche Olympionikin aller Zeiten. Reitet hoffentlich noch lange weiter gegen den Absturz im Medaillenspiegel an.
X = X Unbekannte Anzahl der Kilometer und Treppenstufen, die es in zweieinhalb Wochen Olympia zu bewältigen galt. Paris ist groß, sehr groß. Fast so groß wie die Anzahl T-Shirts, die der Schweiß dahinraffte.
Y=Youtube Wer es tatsächlich nicht schaffte, 24 Stunden Olympia live zu schauen, ist beim Videoportal richtig. Dort finden sich in appetitlichen Häppchen die schönsten, berührendsten und aufregendsten Momente der vergangenen 14 Tage zum Nacherleben.
Z = Zuschauer Die wichtigste Zutat für erfolgreiche Spiele, so auch in Paris. Die Franzosen bejubelten vor allem Franzosen, zeigten sich aber auch darüber hinaus als faires Publikum. Feierten sich gerne auch mal selbst. Wunderbar.
Ja war toll. Beeindruckend. Faszinierend. Ein kleines bisschen hätten die Sportler mehr im Vordergrund stehen dürfen, sie sind doch wichtiger als die Kulisse, oder? Das Schwimmen in der Seine war ein Nogo. Toll der Versuch, diese in Badewasserqualität zu versetzen - hat aber nicht ganz geklappt und dafür hätte man einen Plan B haben müssen. Vorbildlich, frühere Sportstätten zu nützen, statt neue zu bauen, die hinterher verrotten. Toll, temporäre Anlagen mitten in die Stadt zu pflanzen, wo das Publikum ohne Probleme hingelangen kann. Ganz schlimm die Ticketpreise und dass die Athleten keine für ihre Angehörigen umsonst oder wenigstens günstig erhalten konnten. Alles in allem aber tolle Spiele.
Diese olympische Spiele hatten mit den olympüischen Spielen nur eines gemein: Sie finden im ersten Jahr einer Olympiade statt. Coubertain soll einmal gesagt haben: "The important thing in the olympic Games is not winning but taking part, for the essential thing in life is not conquering but fighting well." Quo vadis?
Die Olympischen Spiele ein wunderbarer Gedanke.. Sport ist ein Miteinander, Gemeinschaftsprojekt. .. Aber statt dessen, Profilieren, Protzen und Klotzen.. Geld regiert die Welt und die Show must go on.. und viele arme Bürger die als Verlierer dastehen... die sich den Eintritt nicht mal leisten können. Und die Olympia in Amerika wird dann an Protz noch weit überboten werden.. Es waren aus aller Länder Helfer da, die rund um die Uhr und auf eigene Kosten gearbeitet und ihre Mannschaften unterstützt haben. !
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