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Elena Lilik gewinnt Silber für Augsburg bei Olympia in Paris

Olympia 2024

„Es ist wunderschön“: So feiert Elena Lilik ihre Silbermedaille

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    Elena Lilik aus Augsburg jubelt bei der Siegerehrung über ihr Silbermedaille.
    Elena Lilik aus Augsburg jubelt bei der Siegerehrung über ihr Silbermedaille. Foto: Sebastian Kahnert, dpa

    Die Olympiapremiere hätte für die Augsburger Slalomkanutin Elena Lilik nicht besser verlaufen können. Schon als sie im Canadier-Halbfinale im Ziel gesehen hatte, dass ihre Zeit für den Einzug ins olympische Finale reichen würde, flossen die ersten Freudentränen. Wenig später wurde die Freude nochmals größer. Am frühen Mittwochabend sicherte sich die 25-Jährige nach einem beherzten Lauf olympisches Silber. Dabei musste sich die Augsburgerin nur der Australierin Jessica Fox geschlagen geben, die bereits ihre zweite Goldmedaille in Paris gewann. Lilik wiederum distanzierte die Dritte, Evy Leibfarth aus den USA nochmals um sechs Sekunden.

    Als Siebtplatzierte des Halbfinales war Lilik in das Finale gegangen und legte mit 103,54 Sekunden eine so starke Zeit hin, dass sich die nachfolgenden Konkurrentinnen bis auf die Kajak-Olympiasiegerin Fox allesamt die Zähne daran ausbissen. Allerdings musste Elena Lilik lange warten, bis klar war, dass es nicht nur Bronze, sondern sogar Silber werden würde. „Das Warten war schlimmer als der Lauf an sich. Aber es ist geschafft. Und es ist verrückt“, konnte Lilik direkt nach der feierlichen Siegerehrung am Kanal vor rund 14.000 Menschen noch gar nicht fassen, was sie da gerade geleistet hatte.

    Canadier-Star Lilik: Augsburgs Hoffnung in Olympia-Debüt

    Aber kaum hatte sie das Siegerpodest verlassen, überrumpelte Lilik die verblüfften Sicherheitskräfte und sauste unter einer Absperrung hindurch, um sich ihrer wartenden Familie in die Arme zu werfen. Erst gab es einen innigen Kuss für Ehemann Leon, dann wurde die Mama geherzt und dann Schwester Emily. „Ich konnte nicht anders, ich musste schauen, ob meine Mama noch steht. Und meiner Schwester die Medaille zeigen“, sagte Lilik anschließend lachend zu ihrer Aktion. Allen standen Tränen in den Augen angesichts dieses überwältigen Erfolgs. Das Geheimnis, wie es ihr immer wieder gelingt, bei Top-Wettkämpfen ihr ganzes Vermögen abzurufen, konnte die Augsburgerin anschließend gar nicht erklären. „Es ist vielleicht das Vertrauen in das Training und in sich selbst. Und die Liebe zu diesem Sport, der so schnell ist. In dem sich in Sekunden alles entscheiden kann“, so Lilik, die seit Kindheit Mitglied bei den Kanu Schwaben Augsburg ist.

    Schon als sie ihre ersten beiden Vorläufe auf der künstlichen Wildwasserstrecke im Osten von Paris hinter sich hatte, war Lilik überglücklich und postete auf Instagram, dass sie sich nun erst wie eine richtige Olympionikin fühle. Denn mit einer gewissen Unsicherheit war sie am Vortag in ihren ersten olympischen Wettkampf gegangen. Schließlich hatten die Canadierfahrerinnen nach ihrem letzten Training auf der Olympia-Strecke vier Tage frei, weil dort in dieser Zeit die Medaillenrennen in den anderen Bootsdiszplinen stattfanden. Umso entschlossener aber ging sie dann ihren Wettkampf an und brachte bis zum Finale drei sichere Läufe hinunter, die schließlich in ihren besten, den Silberlauf, mündeten. Da konnte auch ihr Vater, Kajak-Bundestrainer Thomas Apel, nur den Hut ziehen. „Vor dieser Bühne hier zu performen liegt ihr schon“, sagte er mit einem Lächeln. „Es ist wunderschön, dass all das, was man reingesteckt hat an Energie und Support, dass das so belohnt wird. Das ist etwas sehr sehr seltenes.“

    Nachdem das deutsche Kanu-Slalom-Team in den Wettbewerben im Kajak mit Ricarda Funk und im Canadier mit Sideris Tasiadis leer ausgegangen war, ruhten die Hoffnungen auf den Olympia-Neulingen Elena Lilik und Noah Hegge, der am Donnerstag seinen Wettkampftag hat. Lilik hatte in den vergangenen Jahren schon oft bewiesen, dass sie zur internationalen Elite der Slalomkanutinnen gehört. 2021 wurde sie Weltmeisterin im Canadier Einer, 2022 holte sich die Doppelstarterin auf ihrer Heimstrecke am Augsburger Eiskanal mit den deutschen Kajak-Frauen den WM-Titel.

    Liliks Mann ist Athletiktrainer beim DEL-Club Bremerhaven

    Neben Vater Thomas Apel gehört auch Ehemann Leon zu ihren engsten Beratern. Nach ihrer Hochzeit mit dem Eishockeyspieler Leon Lilik 2021 nahm sie dessen Namen an. Er war professioneller Eishockeyspieler und arbeitet nun als Athletiktrainer beim DEL-Club Bremerhaven Fishtown Pinguins. In Bezug auf den Leistungssport kennt sich das Paar also gut aus. „Im Eishockey heißt es, von Spiel zu Spiel zu denken, bei uns von Lauf zu Lauf. Das ist sehr ähnlich“, sagt Elena Lilik über die Gemeinsamkeiten. „Im Eishockey gilt es, bis zur letzten Minute zu kämpfen, und das mache ich auch. Ich glaube, da gibt es schon viele Parallelen.“ Der Unterschied ist, dass Elena Lilik nun eine olympische Silbermedaille mit nach Hause nach Augsburg bringt.

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