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Olympia 2024: Deutschland peilt Top 10 an

Olympia 2024

Das Ziel für Paris: Ein Platz unter den ersten Zehn

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    DOSB-Präsident Thomas Weikert ist voller Vorfreude auf die Olympischen Spiele in Paris.
    DOSB-Präsident Thomas Weikert ist voller Vorfreude auf die Olympischen Spiele in Paris. Foto: Marius Becker, dpa

    Wie Thomas Weikert da oben auf dem Podest der Eröffnungspressekonferenz im Deutschen Haus saß, mit einem Dauerlächeln im Gesicht, mochte man ihm schnell glauben, „dass ich wahrscheinlich aufgeregter bin, als die Athletinnen und Athleten. Für mich sind das hier die ersten Sommerspiele im Dress des Team D.“ Der Präsident des Deutschen Olympischen Bundes (DOSB) ist der höchste Vertreter des deutschen Sports und damit selbstverständlich auch Teil der weltweit größten Leistungsschau, den Olympischen Sommerspielen. Die werden am Freitagabend in Paris eröffnet. Am Mittwoch war schon rund die Hälfte der deutschen Mannschaft in der französischen Hauptstadt angekommen. „We are ready“, formulierte es der mindestens genauso erfreute Chef de Mission Olaf Tabor. „Es könnte besser jetzt gleich, denn morgen losgehen“, fügte er noch an. Die meisten Athletinnen und Athleten hätten ihr ganzes Leben auf das Ziel Olympia hingearbeitet, „und jetzt sind es nur noch ein paar Stunden, bis es endlich losgeht“.

    Immer mehr Nationen drängen im Medaillenspiegel nach oben

    Wie es nun aber so ist bei Olympischen Spielen, tauchten auch an diesem Mittwochnachmittag schnell die Fragen nach den Zielen der deutschen Delegation auf. 428 Sportlerinnen und Sportler werden in 40 verschiedenen Sportarten an den Start gehen. Der DOSB hat die Spiele unter das Motto „Jetzt für immer“ gestellt. Diesem wolle man gerecht werden, so Tabor. Oder um es ein bisschen griffiger zu formulieren: Deutschland soll im abschließenden Medaillenspiegel unter den ersten zehn Mannschaften stehen. Tabor: „Das wird schwer, denn das wollen viele andere Nationen auch.“ Damit umriss er dann auch sehr treffend das Problem hinter dieser Zielstellung. Immer mehr Nationen drängen nach oben. Ähnlich wie im Fußball gibt es immer weniger kleine und immer mehr ambitionierte Sportnationen. „Die Konkurrenz wird weiter zunehmen“, kündigte Tabor an.

    Passend dazu ist die Tendenz der deutschen Medaillenausbeuten seit Jahren rückläufig. Eine Entwicklung, die nicht zu den stetig steigenden finanziellen Zuwendungen aus Steuermitteln für den Spitzensport passen will. Also sagte auch Tabor, dass man diesen Trend zunächst aufhalten und dann wieder umkehren wolle. Aber: „Das braucht Zeit und maßgebliche Veränderungen. Die bisherigen Veränderungen reichen offenbar nicht aus.“ Der Chef de Mission verwies auf die Leistungssportreform, mit der die Geldmittel besser genutzt werden sollen. Im Sport allerdings müsse man Geduld haben. Nicht in Paris und auch noch nicht in vier Jahren, dann in Los Angeles, dürfe man mit einem Aufwärtstrend rechnen. „Die, die das ändern sollen, sind heute noch Kinder.“ In einer Gesellschaft, in der der Leistungssport an Ansehen verliert, müsse man die Talente noch besser finden und dann noch sorgsamer an die Spitze führen. Tabor: „Dafür brauchen wir einen langen Atem.“

    Ähnliches gilt für den Plan des DOSB, sich eines Tages für Olympische und Paralympische Spiele zu bewerben. Dazu werde er in den kommenden Tagen viele Gespräche mit IOC-Mitgliedern und Vertretern anderer Nationaler Olympischer Komitees führen, kündigte Weikert an. Damit will er all den deutschen Bewerbungspleiten der jüngeren Vergangenheit trotzen. Dazu passend gibt es einen aktuellen Kabinettsbeschluss der Bundesregierung, der dieses Ansinnen offiziell unterstützt. Mit dieser Unterstützung, die auch finanzieller Art ist, könne man nun die Bewerbungspläne weiter vorantreiben, so Weikert. Immerhin koste so etwas „ein, zwei, drei Millionen, aber das sind keine Unsummen“. Einiges deutet darauf hin, dass die deutsche Bewerbung, so es denn jemals eine geben sollte, mit nicht nur einer Stadt oder Region ins Rennen gehen wird. Wie genau das dann aussehen könnte, müsse man nach den Spielen von Paris mit dem IOC und der Politik klären.

    Und ja, auch Corona gibt es in Paris

    In all die Zukunftsmusik und Vorfreude mischte sich dann aber auch noch ein schriller Misston aus vergangen geglaubten Tagen. Die alte Corona-Sorge geht wieder um im olympischen Dorf. Die Sprinterin Gina Lückenkemper beispielsweise hatte zuletzt wegen einer Corona-Infektion komplett pausieren müssen. Bei der Anreise hätten größere Teile der Mannschaft Maske getragen, sagte Tabor. Denn: „Die größte Tragödie, die passieren kann, ist, wegen einer Verletzung oder Erkrankung nicht teilnehmen zu können.“ Vorsorge und Vorsicht seien nun wieder Bestandteil des Alltags im olympischen Dorf. Bisher seien dort aber nur sehr wenige Fälle bekannt, sagte Tabor.

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