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Olympia 2024: Das ist das Fazit zum Kajak Cross

Olympia 2024

Begeisterung auf den Tribünen und im TV: Der olympische Kajak Cross darf bleiben

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    Als die Bronzemedaille für den Augsburger Kajakfahrer Noah Hegge feststand, sprang Silbermedaillengewinnerin Elena Lilik ins Wasser und umarmte als erste Gratulantin ihren Team- und Vereinskollegen.
    Als die Bronzemedaille für den Augsburger Kajakfahrer Noah Hegge feststand, sprang Silbermedaillengewinnerin Elena Lilik ins Wasser und umarmte als erste Gratulantin ihren Team- und Vereinskollegen. Foto: Sebastian Kahnert, dpa

    Wie bei vielen anderen Olympischen Spielen hat der Kanuslalomsport auch in Paris wieder für einzigartige Bilder gesorgt. Zudem begeisterte die neue Sportart Kajak Cross bei ihrer Olympia-Premiere mit ihren packenden Vierer-Duellen im Wildwasser. Ob live oder vor den TV-Bildschirmen: die Konzentration und die Spannung in den Gesichtern der Athletinnen und Athleten vor dem Start in Nahaufnahme, die kraftvollen Paddelschläge durch die tosenden Kehrwasser und die emotionalen Bilder im Zielbecken – das alles riss das Publikum mit.

    Wie auch der große Jubel nach dem Männerfinale im Kajak Cross, als die Augsburgerin Elena Lilik nicht mehr zu bremsen war und spontan in den Kanal sprang, um ihren Team- und Vereinskollegen Noah Hegge noch im Boot zu umarmen. Mitreißende Bilder, die den Verdacht nahelegen, dass sich Kajak Cross dank seiner Spannung, seiner Dramatik und der großen Action seinen Platz im olympischen Programm für die nächsten Jahre gesichert haben dürfte.

    Olympia 2024: Kajak Cross sichert sich seinen Platz im Herzen der Fans

    Davon geht auch Kanu-Bundestrainer Klaus Pohlen, 64, aus, der seinen Arbeitsmittelpunkt im Kanuleistungszentrum in Augsburg hat. „Natürlich ist der Kajak Cross in Paris super angekommen. Ich habe auch das entsprechende Feedback aus der Heimat bekommen, dass die Leute alle komplett begeistert sind davon. Es waren ja auch schon im Kanuslalom super Bilder, was da so kam an Slow Motion und Nahaufnahmen. Aber das ist eben unser Sport, dort, wo das Wasser richtig explodiert. Ich will den Kollegen aus dem Rennsport und dem Rudern nicht zu nahe treten, aber da kommen sie nicht ran.“

    Seine sportliche Bilanz für das deutsche Team fällt hingegen schon etwas verhaltener aus. Hatte es 2021 bei den Spielen in Tokio noch vier Medaillen (einmal Gold und dreimal Bronze) in den damals noch vier Kanuslalom-Wettbewerben gegeben, so sprangen nun zwei Medaillen (je einmal Silber und Bronze) in sechs Wettbewerben heraus. Positiv natürlich die Medaillengewinne der Olympia-Rookies, Elena Lilik mit Silber im Canadier Einer und Noah Hegge mit Bronze im Kajak Cross. „Das ist häufig so. Es gibt ganz wenige bei uns, die einen zweiten Anlauf brauchen. Die meisten kommen und schlagen direkt zu“, berichtet Klaus Pohlen. Er freue sich, dass durch die jungen Medaillengewinner von Kanu Schwaben Augsburg die Botschaft an den Nachwuchs und an junge Talente hinausgehe, dass man es mit Training, Disziplin und Durchhaltevermögen schaffen kann.

    Bilanz des deutschen Kanuteams bei Olympia 2024 fällt verhalten aus

    Die Bilanz trüben hingegen die Missgeschicke von Weltmeisterin Ricarda Funk, die es weder im Kajak Einer, noch im Kajak Cross unter die Top Ten schaffte. Dazu der knappe vierte Platz des Augsburgers Sideris Tasiadis im Canadier Einer und ein enttäuschender 32. Rang von Stefan Hengst im Kajak Cross: „Wir waren in Schlagdistanz mit allen Sportlern“, sagt Pohlen, räumt aber ein: „Ein bisschen abgefallen ist Stefan Hengst, da hatten wir uns insgesamt etwas mehr versprochen. Aber es ist, wie es ist. Wir müssen schauen, dass wir uns in vier Jahren besser aufstellen und das Ganze noch etwas besser machen.

    Pohlen nutzte die Gelegenheit, dass Deutschland bei Olympia besonders auf die Medaillenlieferanten im Kanuslalomsport aufmerksam wird, auch gleich in eigener Sache. Denn in einem Gespräch mit dem Bayerischen Ministerpräsidenten, der ihm zu den beiden Medaillen gratuliert hatte, verwies der Kanu-Bundestrainer auf eine große Problematik im Kanuleistungszentrum am Augsburger Eiskanal. Denn es mangelt in der Stadt immer noch an Internats-Unterbringungen für junge Leistungssportlerinnen und -sportler des Kanusports. „Wir haben aktuell vielleicht so etwas wie eine goldene Generation. Das bleibt aber nicht so. Wir sind ganz dringend aufgerufen, im Nachwuchsbereich nun die Weichen zu stellen. Da muss sich sicherlich einiges an der Infrastruktur und an den Möglichkeiten in der Verbindung Schule und Leistungssport getan werden, insbesondere am Standort Augsburg.“

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