Der Biathlet Philipp Nawrath
Jahrelang pendelte Philipp Nawrath zwischen dem zweitklassigen IBU-Cup und der deutschen Biathlon-Mannschaft im Weltcup hin und her. Jetzt ist er am (ersten) Ziel. "Ich habe mich über Jahre nach oben gearbeitet", sagt der Athlet des Skiklubs Nesselwang, der unter anderem schon Junioren-Weltmeister mit der Staffel war. Rechtzeitig im Olympiawinter etablierte sich der 28-Jährige in der nationalen Spitzengruppe und sicherte sich früh das Olympiaticket. Das gibt Selbstvertrauen. "Man hat mir frühzeitig signalisiert, dass man mit mir als Schlussläufer plant", sagte Nawrath jüngst beim Weltcup in Ruhpolding.
Die deutsche Staffel lief zu ihrem besten Saisonergebnis auf Platz zwei. Die Biathleten diskutierten über die schwierigen Verhältnisse für die Aktiven in China. Nach den Horrorberichten über fehlerhafte Corona-Tests und verwanzte Quarantäne-Hotels konnte sich über Silvester eine Biathlon-Delegation mit Chefcoach Eisenbichler vor Ort umsehen.
Die Berichte haben bei den Skijägern die Gemüter beruhigt. "Die Bedingungen waren top, die Unterkünfte hervorragend. Ich habe jetzt ein gutes Gefühl", sagt Nawrath, der mit seinem großen Vorbild, dem dreifachen Olympiasieger Michael Greis, als persönlichem Coach zusammenarbeitet.
Der Nordische Kombinierer Julian Schmid
Noch spürt der Olympia-Neuling keine Nervosität. Doch "spätestens, wenn ich am Mittwochabend im Flieger nach Peking sitze, wird mein Herz ordentlich pochen", sagt Julian Schmid. Der Oberstdorfer ist mit 22 Jahren der Jüngste im Team der Nordischen Kombinierer, muss sich aber nicht vor Eric Frenzel, Vinzenz Geiger und Co. verstecken. Mit starken Leistungen über die gesamte Saison hinweg, darunter sein erster Podestplatz im Weltcup, schaffte er den Sprung in den Olympiakader von Bundestrainer Hermann Weinbuch: "Ich freue mich sehr über die Nominierung, auch wenn der Ort und die Umstände nicht optimal sind. Vom Land und den Leuten werden wir vermutlich nicht viel sehen."
Ungeachtet dessen will Schmid in China sportlich auftrumpfen. Sein großes Ziel sei es, mindestens bei einem der drei Wettkämpfe zu starten. Dafür muss er sich im Training auf den, für die Kombinierer noch unbekannten, Olympiaschanzen gegen die Konkurrenz aus dem eigenen Lager durchsetzen. Der DSV hat pro Wettkampf vier Startplätze, jeweils ein Athlet wird somit in den sauren Apfel beißen müssen. "Klar ist, die Besten müssen starten", sagt Schmid. Bei Olympia gehe es schließlich um die Plätze eins bis drei. "Der Rest interessiert niemanden."
Der Nordische Kombinierer Johannes Rydzek
Obwohl er zweifacher aktueller Olympiasieger ist, musste Johannes Rydzek aus Oberstdorf lange um seine vierte Teilnahme an Winterspielen bangen. Schon 2010 in Whistler/Kanada war er als 18-Jähriger dabei, landete im Einzel auf Rang 28 und jubelte über Team-Bronze. Kontinuierlich arbeitete sich der ehrgeizige Oberstdorfer nach oben und war Garant dafür, dass nach Silber in Sotschi (2014) die deutschen Kombinierer in Pyeongchang zu deutschen Dominierern wurden: Dreifach-Triumph im Einzel (Rydzek vor Rießle und Frenzel), zwei Tage später Team-Gold – mit Rydzek als Schlussläufer.
"Super-Richy" wurde als Doppel-Olympiasieger im Allgäu zum Helden. Heute, mit 30, sieht sich Rydzek "im fortgeschrittenen Athleten-Alter" und spürt den Hauch der Jungen im Nacken. Weil er seine Sprungtechnik aber wieder im Griff hat, er im Weltcup das rote Trikot des besten Langläufers trägt und er als Dritter von Val di Fiemme auf den letzten Drücker das China-Ticket löste, sagt der Allgäuer: "Ich weiß, was in mir steckt. Wenn ich starten darf, und das ist nicht selbstverständlich, ist vieles möglich. Sogar alles." Seine laute Kritik an der Olympia-Vergabe wird er nicht wiederholen. "Jetzt geht’s nur noch um den Sport." Unangenehme Fragen seien nun Angelegenheit der IOC-Oberen …
Der Telemarker Tobias Müller
Das war ein wahrlich steiniger Weg. Jetzt, so kurz vor den Spielen in Peking, lohnt ein Blick zurück. Ins Frühjahr 2017. Damals kam Tobias Müller, der erfolgsverwöhnte Telemarker aus Fischen im Oberallgäu, gar nicht mehr raus aus dem Grübeln. Sieben Mal Junioren-Weltmeister, sieben Mal bei den Erwachsenen. Seine Bindung zum bindungslosen Telemarken (zumindest an der Ferse) bekam erste Risse.
Der Traum von einer Olympia-Teilnahme war groß. Weil die Bemühungen aber nicht vorankamen, Telemark olympisch zu machen, landete Müller beim Skicross. Schnell hatte er Blut geleckt an den noch höheren Geschwindigkeiten und an den spannungsgeladenen Mann-gegen-Mann-Duellen. Doch es war ein mühsamer Weg. Die Winterspiele in Pyeongchang kamen zu früh, der schmächtige Müller musste "Masse aufbauen, weil Masse schiebt". Zwei Winter lang fuhr er eher hinterher statt voraus. Doch Müllers Timing für Olympia 2022 war perfekt. Ein Monat vor den Spielen sprang er im kanadischen Nakiska als Dritter erstmals aufs Podest. Und weil er vor gut einem Jahr auf der Olympia-Strecke Secret Garden in der Nähe von Peking schon mal Achter wurde, fliegt Müller nun mit großer Zuversicht zu den Spielen. Sein Motto: "Beim Skicross kann alles passieren. Bei Olympia sowieso."
Die Skilangläuferin Coletta Rydzek
Das große Rampenlicht kennt Coletta Rydzek noch nicht. Die Oberstdorferin ist Langläuferin. Im Weltcup-Zirkus ist die 24-Jährige noch recht neu. Aber selbst die regelmäßigen Wettkämpfe mit den Besten der Welt finden oft vor kleinem Publikum statt. Im Langlauf sind Weltmeisterschaften und vor allem die Olympischen Spiele die ganz große Bühne. Auf der darf sich Rydzek in Peking präsentieren.
Es werden besondere Spiele. Wegen der Rahmenbedingungen durch Corona. Wegen der Kritik am Gastgeberland China. Und doch freut sich Rydzek auf ihre olympische Premiere. "Auf Olympia arbeitet man als Sportlerin hin", sagt sie. Vier Jahre liegen zwischen Olympischen Spielen. Vier Jahre voller Arbeit und Mühen. Natürlich wünscht sich auch Rydzek andere Bedingungen, als sie nun in Peking sein werden. Die Vorfreude will sich die 24-Jährige trotz Corona nicht nehmen lassen.
Natürlich ließen sie die Diskussionen rund um China nicht kalt, so die Oberstdorferin. Man müsse das aber als Athletin ausblenden. Als einzelne Sportlerin könne man eh wenig ausrichten. Ein Boykott kam für sie nie infrage. Sie ist überzeugt: "China wird sich alle Mühe geben, eine für die Sportler schöne Veranstaltung zu organisieren."
Rydzek hatte ihre Qualifikation bei der Tour de Ski geschafft. Im Freistil-Sprint in der Lenzerheide erreichte sie das Finale, am Ende wurde es Rang sechs. Der bedeutete die Qualifikation für Peking. Ein besonderer Moment. Die Olympia-Teilnahme war ihr großes Ziel vor diesem Winter. Vor einem Jahr hatte sie die Heim-Weltmeisterschaft in Oberstdorf noch verpasst. "Das war schon ein leichter Knick", sagt sie heute. Umso zufriedener und glücklicher war sie, als die Olympia-Qualifikation feststand.
Sportlich top vorbereitet wird die 24-Jährige sein. Ein konkretes Ziel will sie aber nicht nennen. "Ich will das, was ich beeinflussen kann, gut machen", sagt sie. Auf die Begleiterscheinungen in China kann sie sich dagegen nur schwer einstellen. Auch wenn sie mit ihrem Bruder Johannes einen wichtigen Ratgeber beim Thema Olympische Spiele hat. Der 30-Jährige ist Nordischer Kombinierer und zum vierten Mal bei Olympischen Spielen dabei. Bei seinem Debüt 2010 in Vancouver war seine Schwester zwölf Jahre alt. "Wir haben ein sehr gutes Verhältnis, ich kann ihn immer um Rat fragen", sagt die 24-Jährige. Doch auf die Verhältnisse in Peking wird auch ihr Bruder sie nur schwer vorbereiten können. So richtig weiß keiner, was ihn erwartet. Die Rydzek-Geschwister wissen nicht, ob sie sich überhaupt treffen werden. Falls es gelingt, wollen sie ein gemeinsames Foto vor den olympischen Ringen für ihre Eltern machen. Bevor Coletta Rydzek zur letzten Trainingswoche nach Davos aufgebrochen ist, haben sich die beiden noch ein Trainingsduell in der Loipe geliefert. Ein kurzer Sprint, den ihr Bruder gewonnen hat. "Er war immer mein größtes sportliches Vorbild", sagt die 24-Jährige. Dass nun beide bei Olympia dabei sind, sei ein Traum.
Die deutschen Langläuferinnen wollen die Bühne Olympische Spiele nutzen. Das deutsche Langlauf-Team war schon einmal erfolgreicher. Coletta Rydzek aber ist für die Zukunft optimistisch. Das Team ist jung und habe viel Potenzial. Gute Aussichten also.
Der Skispringer Karl Geiger
Weiß der Gei(g)er, wo er diesmal landet. Bei seinen zweiten Winterspielen. Karl Geiger, Deutschlands Vorzeige-Skispringer aus Oberstdorf, ist auch in dieser Olympia-Saison mit einer großen Wundertüte unterwegs. Trainer und Teamkollegen wissen, was in dieser Tüte steckt: Viel Verlässlichkeit, viel Qualität, viel Teamgeist. Und ab und zu eine Überraschung.
Seine Formkurve in diesem Winter zeigt: der Geiger-Zähler hatte gewaltige Ausschläge. Platz eins und zwei zum Saisonauftakt in Nischni Tagil, drei Wochen später Rang 22 in Klingenthal. Bundestrainer Stefan Horngacher, zu dessen Aufgaben es gehört, seine Fliegerstaffel vor medialen Giftpfeilen zu schützen, tat im Dezember gut daran, Geiger auch nach komplett missratenen Sprüngen starkzureden. Schwuppdiwupp, wieder eine Woche später hüpfte der 28-jährige Allgäuer in Engelberg wieder aufs Podium: Mit einer Mischung aus Kampfgeist und Coolness konterte er die Attacken des Japaners Ryoyu Kobayashi, gewann und schlüpfte wieder ins Gelbe Trikot des Weltcup-Gesamtführenden.
Da hatte er sie plötzlich, die Favoritenrolle für die Vierschanzentournee, die seit langem schon zu einer deutschen Vielhoffnungstournee hochgejazzt wird. Der 20. Geburtstag von Sven Hannawalds Grand-Slam-Sieg tat sein Übriges. Und so flog in Oberstdorf, Garmisch und zweimal Bischofshofen eben nicht nur (Vor-)Freude mit, sondern auch jede Menge Druck. Und der sorgt in der diffizilen Sportart Skispringen zu 99 Prozent für eine frühere Landung. Auch bei Karl, dem Großen, der auch als vierfacher Weltmeister keine Erfolgsgarantie hat. Rang vier bei der Tournee, das zehrte am sonst so starken Nervenkostüm Geigers. "Des war nix", sagte er, garniert mit einer abfälligen Handbewegung, auch bei der Weltcup-Verlängerung in Bischofshofen, bei der ein historisch schlechter sechster Platz im Teamspringen auch etwas Gutes hatte. Tiefer ging’s nicht mehr.
Sich aus solch brenzligen Situationen herauszukämpfen und die grüblerischen Reflexe im Kopf immer wieder mit Gedanken der Stärke zu vertreiben, ist unbestritten Geigers größte Qualität. "Der Hund", pflegt Zimmerkamerad Markus Eisenbichler über seinen Kumpel dann zu sagen, "ist mental eine Wucht." Geiger, der studierte Bachelor of Engineering, drückt es anders aus: "Ich begebe mich in den Tunnel. Und wenn es drauf ankommt, drücke ich auf den Knopf und attackiere mit Vollgas." Diese Einstellung brachte Geiger auch in diesem noch jungen Jahr wieder in die Erfolgsspur. In Titisee-Neustadt knackte er nicht nur Kobayashi zweimal deutlich, sondern auch die Hochfirstschanze, deren Profil ihm bislang so gar nicht taugte. Sollte die Olympia-Generalprobe in Willingen am Wochenende halbwegs normal laufen, fliegt Geiger als Weltcup-Führender und Favorit zu den Spielen. "Ich freu mich riesig darauf", sagte er nach Titisee, "ich bin in Form und hoffe, dass ich auch dort gute Sprünge zeigen kann."
Das größte Opfer bringt Geiger übrigens noch vor der Abreise nach China. Um keine Corona-Infektion mehr zu riskieren, begibt er sich auch zu Hause in Oberstdorf in Isolation. Frau Franzi und Töchterchen Luisa will er sich maximal auf Sichtweite nähern. "Das wird mal richtig hart", sagte er.
Die Skispringerin Katharina Althaus
Wenn Sport, erst recht Skispringen, so einfach wäre. Dann nähme man die Ergebnisliste von den Spielen 2018 in Korea, registriere, dass die Siegerin Maren Lundby aus Norwegen diesmal pausiert (weil sie es satt war zu hungern) – und schon rücken die Oberstdorferin Katharina Althaus, die Japanerin Sara Takanashi und die Russin Irina Awwakumowa auf die Gold-, Silber- und Bronze-Plätze. So weit die Theorie. Die Praxis sieht anders aus, schließlich wurde das Feld der weltbesten Skispringerinnen in den letzten vier Jahren ordentlich durcheinandergewirbelt – allen voran von der jungen Österreicherin Marita Kramer, die den Weltcup beherrscht. Aber auch Althaus ist wieder in der Spur. Als klare Nummer eins im DSV-Team (Carina Vogt ist nicht dabei) wird die 25-Jährige zweimal an den Start gehen – im Einzel und im Mixed – und dabei wie immer das Podest ins Visier nehmen. Das gelang ihr in dieser Saison bei neun Wettbewerben fünf Mal. "Diese konstanten Sprünge und die guten Platzierungen geben mir für Peking viel Selbstvertrauen", sagt sie. Die Vorfreude auf die Olympia-Premiere im Mixed sei riesig, schließlich hat sie mit Anna Rupprecht, Karl Geiger und Markus Eisenbichler vor einem Jahr in Oberstdorf WM-Gold gewonnen. "Das in Peking zu wiederholen, wäre ein Traum."
Der Nordische Kombinierer Vinzenz Geiger
Olympia-Reisende haben im Unterschied zu normalen Touristen einen fast unbezahlbaren Vorteil: Sie dürfen Gepäck mitnehmen, so viel sie wollen. Im Fall von Kombinierer Vinzenz Geiger wird es sicher eine zweistellige Zahl an Sprung- und Langlaufski sein, dazu Funktionsbekleidung für die ganze Bandbreite des chinesischen Februar-Wetters, von eisig kalt bis frühlingshaft mild. Unverzichtbar im Olympia-Gepäck ist für den 24-Jährigen vom SC Oberstdorf aber das Glas Nuss-Nugat-Creme. "Ich weiß ja nicht, was es in China so zum Essen gibt. Aber mit einem Nutella-Brot am Morgen kommt man schon ziemlich weit", sagt Geiger, der das fremde Essen, die fremde Kultur und die politischen Verhältnisse in China aber am liebsten ausklammern würde.
"Mir wäre es auch lieber, wenn wir woanders um Medaillen kämpfen könnten, aber ich kann daran ja nichts ändern. Ich reise dorthin und will meine beste Leistung abrufen", sagt Geiger, der 2018 in Pyeongchang als Greenhorn startete und nicht nur mit der Mannschaft Olympiasieger wurde, sondern mit den Plätzen sieben und neun auch in den Einzeln überzeugte. Mit seiner aktuellen Form ist Geiger zufrieden: "Im Laufen bin ich gut drauf und im Springen wird’s immer besser. Es wäre schön, wenn ich um die Medaillen mitlaufen könnte."
Der Skilangläufer Friedrich Moch
Die deutschen Langläufer sind wahrlich nicht erfolgsverwöhnt. Top-Platzierungen waren für die DSV-Männer in den vergangenen Jahren rar gesät und das bislang letzte olympische Edelmetall gab es vor zwölf Jahren in Vancouver. Da passt es, dass ein erst 21-jähriger Allgäuer bereits der stärkste Läufer im Team ist. Friedrich Moch aus Isny hat sich in diesem Winter in der erweiterten Weltspitze etabliert und beim Final Climb der Tour de Ski sogar völlig überraschend für den ersten deutschen Podestplatz seit drei Jahren gesorgt.
Bei seiner Olympia-Premiere erwartet kaum jemand Ähnliches von dem starken Distanzläufer. Vielmehr ginge es darum, dass "er sich vom Druck frei macht. Er soll Olympia voll und ganz genießen", sagt Bundestrainer Peter Schlickenrieder. Auch Moch selbst will sich nicht zu viel zumuten: "Ich habe mir keine festen Platzierungen vorgenommen." Sein Ziel sei es, in China seine Höchstform abzurufen. Die Chance dazu hat Moch gleich mehrfach. Auf den anspruchsvollen Strecken wird er zum Auftakt der Spiele den Skiathlon in Angriff nehmen. Mit einer guten Leistung kann er sich für die Staffel und das Einzel über 15 Kilometer klassisch empfehlen. Für das abschließende 50 Kilometer Freistil-Rennen ist Moch bereits gesetzt.
Der Snowboarder André Höflich
Einmal zusammen mit Snowboard-Legende Shaun White in einem olympischen Finale zu stehen, das hätte sich André Höflich nicht im Traum vorstellen können. Jedenfalls nicht 2006. Als achtjähriger Steppke sah Höflich da den US-Star in Turin erstmals zu Olympia-Gold springen. Vier Jahre später, als White in Vancouver seinen Triumph wiederholte, stand Höflich schon selbst auf dem Board. Eine Karriere als Profi-Boarder war damals aber noch weit weg. Heute ist White 35 Jahre alt und zählt immer noch zu den Weltbesten. Höflich ist gerade einmal 22 Jahre – und mischt ebenfalls immer öfter an der internationalen Spitze mit.
In Aspen sprang er im März 2021 das erste Mal als Dritter aufs Weltcup-Podest, im Januar diesen Jahres gelang ihm dieselbe Platzierung in Mammoth Mountain. Beide Male ließ er Shaun White hinter sich. Und nun? Karriere-Höhepunkt! Olympia! "Ich will mich nicht verrückt machen", sagte er vor der Abreise. Und er habe ein Rezept gegen all zu viel Druck: "Ich denke mir, das fühlt sich genauso an wie bei meinem ersten Weltcup-Finale. Damit kann ich jetzt umgehen." Höflichs Ziel: Alle Power und alle Konzentration in die Qualifikation legen, damit es möglichst mit dem Finale der besten Zwölf klappt. "Und dann einfach frei fliegen und Spaß haben."