Wie der liebe Gott mit Doping umgeht, ist nicht bekannt. Ehrlicherweise stellt sich die Frage, ob man da oben überhaupt auf die Toilette geht. Ein Pissoir im Paradies ist irgendwie schwer vorstellbar. Genauso wie ein engmaschiges Protokoll, das Tests auch zu überhaupt nicht paradiesischen Zeiten vorsieht. Möglich aber, dass Gott Dopingjäger einsetzt, um Sünder dingfest machen zu können. Wie die Kontrolleure ihre Sache machen, bleibt uns Erdlingen naturgemäß verborgen.
Verdammungswürdig ist es jedoch auf alle Fälle, den himmlischen Kontrollinstanzen ein komplettes Versagen zu unterstellen. So wie die norwegische Antidopingagentur Norge. Die bat nämlich beim Training der Fußball-Nationalmannschaft Einar Gundersen und Jørgen Juve zum Test. Die beiden dürften selbst Pubertierenden nichts sagen, die durch exzessives Daddeln von Fußballvideospielen eigentlich jeden Akteur bis hin zur C-Klasse kennen. Denn die beiden sind seit vielen Jahrzehnten tot. Bei Norwegens Fußballern glaubte man an die „Versteckte Kamera“, der Grund für die morbide Verwechslung war aber ein anderer. Nationalcoach Stale Solbakken erklärte, die Behörden hätten einfach die obersten Spieler aus der Rekordtorschützenliste genommen.
Norwegische Dopingjäger führen vielleicht schamanische Rituale durch
Da fragt man sich natürlich unwillkürlich, was in der norwegischen Antidopingagentur eigentlich los ist. Der Konsum alkoholischer Getränk bis zum Delirium erscheint eine sinnvolle Antwort. Möglich aber auch, dass die Dopingjäger versuchen, in schamanischen Ritualen mögliche Delinquente auszumachen. Bei einer solchen Sitzung könnten sie in Kontakt mit Gundersen und Juve gekommen sein, die im Jenseits gerade eine außergewöhnlich gute Partie abgeliefert haben.
Gegen diese These spricht, dass die Norge mit Oscar Bobb auch einen Spieler zum Test rief, der unter den Lebenden weilt. Aber die norwegischen Dopingjäger wären nicht die norwegischen Dopingjäger, wenn dieser beim Test zur Verfügung gestanden hätte. Bobb ist nämlich verletzt und wurde für die Nations-League-Spiele gegen Kasachstan und Österreich gar nicht nominiert. Also spricht wohl doch alles dafür, dass die Herren im promillegeschwängerten Übermut ihre Listen erstellen. Ob sich das Ganze noch aufklärt, steht nicht fest. Genauso wenig wie die Frage, ob es im Himmel wirklich Pissoirs gibt.
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