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Nordische Ski-WM: Nordische Ski-WM in Planica: ein Gegenentwurf zum Gigantismus

Nordische Ski-WM

Nordische Ski-WM in Planica: ein Gegenentwurf zum Gigantismus

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    Skispringen ist in Slowenien extrem populär.
    Skispringen ist in Slowenien extrem populär. Foto: Daniel Karmann, dpa

    Es scheint fast, als sei diese Weltmeisterschaft im Dreiländereck von Slowenien, Österreich und Italien ein Gegenentwurf zu dem, was dem Weltsport als Gigantismus vorgeworfen wird. Während anderswo neue Stadien aus dem Boden gestampft und Autobahnen gebaut werden, ist hier im beschaulichen Hinterland von Slowenien alles beim Alten geblieben.

    Wer den Nordwestzipfel von Slowenien von Villach kommend über den Wurzenpass erreichen möchte, der wundert sich vielleicht ein klein wenig darüber, dass zum Massenansturm der Fans die Schlaglöcher nicht gefüllt und die Zufahrtsstraßen nicht verbreitert wurden. 

    Julische Alpen bilden einmalige Kulisse für Nordische Ski-WM in Planica

    Die kleine Parkbucht oberhalb von Radece ist in diesen Tagen meist überfüllt. Der Blick hinunter auf die kleinen Gehöfte, und das gigantische, von der Nachmittagssonne angestrahlte Gebirge der Julischen Alpen mit dem höchsten Gipfel Sloweniens, dem 2864 Meter hohen Triglav („Drei Köpfe“) bietet eine einmalige Kulisse.

    Hier unten ist Planica, keine wirklich Ortschaft, sondern nur der Name des Tales, in dem seit vielen Jahren Skisprungschanzen stehen und das als Wiege des slowenischen Wintersports gilt. Die Begeisterung für die skispringenden Prevc-Brüder ist fast so groß wie die für die Volksmusiker der Original Oberkrainer, die ihren Ursprung unweit der WM an den Hängen der Karawanken haben. Die Skisprung-Wettbewerbe, so hieß es, seien mit jeweils 15.000 Zuschauern bereits ausverkauft.

    Im Naturpark Triglav ist unter strengen Auflagen ein hochmodernes Loipennetz entstanden

    Auf der anderen Seite des Tales ist ein neues, hochmodernes Loipennetz entstanden. Die Eingriffe in die Natur waren, glaubt man den Organisatoren schon aufgrund strenger staatlicher Auflagen im Naturpark Triglav, minimal. Die Zuschauer-Tribünen sind temporär erstellt und verschwinden nach der WM wieder. 

    Auch im acht Kilometer entfernten und nur 5500 Einwohner zählenden Kranjka Gora, wo regelmäßig um 20.23 Uhr die Medaillen vergeben werden, ist alles beim Alten geblieben. Die Fans werden auf der Straße mit Streetfood-Anbietern versorgt. Hier residieren die Offiziellen des Skiverbandes. Die 34 deutschen Athletinnen und Athleten wohnen jenseits der Grenzen: Skispringer und Langläufer im italienischen Tarvisio, die Kombinierer im österreichischen Arnoldstein.

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