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Nordische Ski-WM: Deutsche Frauen überraschen beim Langlauf mit Silbermedaille

Nordische Ski-WM

Deutsche Frauen überraschen beim Langlauf mit Silbermedaille

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    Gemeinsam mit den Teamkolleginnen Pia Fink, Laura Gimmler und Katharina Hennig hat Victoria Carl (Foto) das erste WM-Gold für Deutschland seit 20 Jahren geholt.
    Gemeinsam mit den Teamkolleginnen Pia Fink, Laura Gimmler und Katharina Hennig hat Victoria Carl (Foto) das erste WM-Gold für Deutschland seit 20 Jahren geholt. Foto: Daniel Karmann, dpa

    Andreas Schlütter hat einen so simplen und doch tiefgründigen Satz gesagt – in dieser ersten WM-Woche. Als es zwar schon ein paar Achtungserfolge gegeben hatte, aber noch nicht klar war, in welche Richtung es überhaupt gehen soll mit dem deutschen Langlauf, sagte der 50-jährige Thüringer, der seit fast zehn Jahren Sportlicher Leiter in der Loipen-Sparte des DSV ist: „Wir dürfen nicht vergessen:

    Es klang fast ein bisschen nach Rechtfertigung, ein bisschen aber auch nach Neid, dass andere, weitaus medaillenträchtigere Disziplinen deutlich mehr Popularität genießen. Und für ihn, respektive für den deutschen Langlauf, interessiert sich gerade einmal eine Handvoll deutscher Journalisten – und die drängen drauf, Neues von Wellinger und Althaus zu bekommen.

    Endlich WM-Silber für die deutsche Langlauf-Staffel

    Seit Donnerstag aber . Peter Schlickenrieder, Bundestrainer und gleichzeitig wortgewaltigster Botschafter, strahlte wie ein Honigkuchenpferd, nachdem seine 4x5-Kilometer-Staffel mit Laura Gimmler, Katharina Hennig, Pia Fink und Victoria Carl im so genannten Tal der Schanzen in Planica die steilen Hügel hinaufgehetzt und die anspruchsvollen Abfahrten hinuntergeschossen war.

    Nur den Norwegerinnen, die auch ohne die schwangere Therese Johaug nicht zu schlagen waren, musste das DSV-Quartett den Vortritt lassen. Noch bevor Schlussläuferin Victoria Carl mit 20 Sekunden Rückstand ins Ziel kam, hatten Teamkollegin Laura Gimmler schon alle Emotionen ergriffen. Sie gewann wie ihre Kollegin aus der Oberstdorfer Trainingsgruppe, Pia Fink, ihre erste WM-Medaille und vergoss vor lauter Freude erst einmal jede Menge Tränen.

    Minuten später wurde Sekt vergossen. Das ganze deutsche Betreuerteam war ins Ziel geeilt, um den historischen Erfolg zu feiern. Zwölf Jahre musste der deutsche Langlauf auf eine WM-Medaille warten. Damals, 2011 in Oslo, holten Filbrich, Teichmann, Göring und Angerer Bronze, ebenfalls in der Staffel. Das letzte WM-Gold für den DSV liegt bereits 20 Jahre zurück (Teichmann 2003 in Val di Fiemme über 15 km).

    Langlauf-Staffel knüpft bei Ski-WM an Erfolge im Skispringen an

    Ersatzläuferin Coletta Rydzek aus Oberstdorf schlüpfte in die Rolle der Partylöwin und hatte schon am Vormittag mitgeholfen, dem Quartett schwarz-rot-goldene Bänder ins Haar zu flechten. Das deutete Schlickenrieder als klaren Beweis, dass das Team einen nie dagewesenen Zusammenhalt habe: „Für mich glänzt dieses WM-Silber wie Gold. Das war ein ganz entscheidender Meilenstein – auch für weitere Erfolge“, sagte der 53-Jährige vom Schliersee. Er freute sich besonders darüber, dass Pia Fink, die in Peking noch Rotz und Wasser geweint habe, weil sie nicht für die Staffel nominiert worden war, in Planica sogar der Schwedin Frida Karlsson davonlief. „Hier ist etwas zusammengewachsen.“

    Neben Spaß und bester Stimmung im eigenen Team , die im selben Hotel in Tarvisio wohnen. „Wie die abräumen. Das hat uns enorm angespornt, auch endlich eine Medaille zu gewinnen.“

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