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Nationalmannschaft: Die Konturen müssen sich noch bilden - doch die Nationalelf hat ein klares Ziel

Nationalmannschaft

Die Konturen müssen sich noch bilden - doch die Nationalelf hat ein klares Ziel

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    Oliver Bierhoff fordert von den Spielern, dass sie in ihren Vereinen regelmäßig zum Einsatz kommen.
    Oliver Bierhoff fordert von den Spielern, dass sie in ihren Vereinen regelmäßig zum Einsatz kommen. Foto: Arne Dedert/dpa

    Eine wirkliche Wiedersehensparty stieg nicht im Frankfurter Mannschaftshotel der deutschen Nationalmannschaft. Zumindest ist nicht überliefert, dass Serge Gnabry bestrumpft durch die langen Flure schlich, um sich bei Julian Draxler noch einen Absacker zu genehmigen. Manuel Neuer machte am Dienstag einen ebenso aufgeweckten Eindruck wie Oliver Bierhoff. Beide sprachen vor dem ersten Spiel des neuen Jahres zur Presse und beide machten den Eindruck, einander in den vergangenen Monaten vermisst zu haben.

    "Wir freuen uns nach der langen Pause, in der wie uns als Gruppe nicht sehen konnten", sagte Bierhoff. Letztmals kam die Nationalmannschaft im vergangenen November zusammen als man im Schnellwaschgang Liechtenstein und Armenien abfertigte. Die November-Gruppe ähnelt dem Erstlingskader Flicks des Jahres 2022 allerdings nur an einigen Ecken. So gehörten beispielsiweise Marco Reus und Leon Goretzka, Ridle Baku, Maximilian Arnold oder auch Kevin Volland damals noch zum Team. Nun stehen etwa Neuling Anton Stach oder Rückkehrer Julian Weigl im Kader.

    Das klare Ziel der Nationalmannschaft lautet: WM-Titel

    Noch ist nicht klar, mit welchem Gesicht die Mannschaft im November nach Katar aufbricht, um bei der Weltmeisterschaft den Titel zu holen. Nichts anderes kann nach Auffassung von Neuer das Bestreben sein. "Man muss Ziele haben und ich weiß, dass ich nicht mehr so viele Weltmeisterschaften haben werde,", so der 35-Jährige. Allerdings wird auch er sich gedulden müssen, um zu erfahren, in welcher Begleitung er die Herausforderung Wüsten-WM angeht.

    "Wir werden im November Spieler brauchen, die im Saft stehen und Spielkontinuität haben", sagt Bierhoff. Ein Satz, der unter anderem Thilo Kehrer und Julian Draxler gegolten haben dürfte, die sich zwar im Kader für das Spiel am Samstag in Sinsheim gegen Israel befinden (20.45 Uhr, ZDF), bei ihrem Klub Paris Saint Germain aber meist nur Teilzeitarbeiter sind. "Wichtig wird die Entwicklung in den Vereinen sein", beschreibt der DFB-Direktor den bedeutendsten Nominierungsfaktor.

    Acht Monate vor dem Turnierstart sind lediglich erste Konturen des Kaders zu erkennen. Manuel Neuer, Antonio Rüdiger, Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Thomas Müller sind markante Eckpfeiler. Noch aber ist weitgehend unklar, wie das ausgeformte Team ausschauen wird. Zum einen wird manch Verletzung, wie beispielsweise der Kreuzbandriss, den Florian Wirtz erlitt, die Pläne von Bundestrainer Hansi Flick durchkreuzen. Für weitere Unsicherheiten sorgt das Coronavirus. Für das Spiel am Samstag musste bisher lediglich England-Legionär Robin Koch absagen - im kommenden Herbst aber könnte es auch zahlreiche andere Akteure treffen.

    Israel als Aufbaugegner, bevor es ernst wird

    Corona, Verletzungen, Stammplatz-Verluste - der deutsche Fußball verfügt an der Spitze nicht über derart viele Ausnahmekönner, als dass sich Ausfälle problemlos ersetzen ließen. Umso wichtiger scheint, dass die Mannschaft mit Überzeugung und Selbstvertrauen ihre Aufgaben angeht. Auch deshalb "hat die sportliche Führung gebeten, einen starken und einen nicht so starken Gegner" für den Jahresauftakt zu organisieren, so Bierhoff. Dass die holländische Mannschaft am kommenden Dienstag guten Gewissens als "stark" einkategorisiert werden darf, ist klar, was von der deutschen Mannschaft gegen Israel erwartet werden darf: nicht weniger als die Fortführung der Siegesserie.

    Sieben Mal ist das Team bislang nach der Amtsübergabe von Joachim Löw zu Hansi Flick angetreten. Sieben Mal verließ es den Platz als Sieger. Allerdings trat es eben auch sieben Mal gegen einen Gegner an, der nicht mal in der sehr erweiterten Weltspitze zu verorten ist. Man muss es ja aber bei dem ersten Wiedersehen nach Monaten auch nicht gleich übertreiben.

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