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Nationalmannschaft: Trügerische Weihnachtsidylle am Tegernsee

Nationalmannschaft

Trügerische Weihnachtsidylle am Tegernsee

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    Auch Uli Hoeneß äußerte sich zur deutschen Fußball-Nationalmannschaft.
    Auch Uli Hoeneß äußerte sich zur deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Foto: Angelika Warmuth, dpa

    Selten ist es am Tegernsee so idyllisch wie in der Vorweihnachtszeit. Wenn die Ausflugsdampfer mit jeder Menge glühweinseligen Touristen Kurs nehmen auf die drei romantischen Adventsmärkte an den Uferpromenaden von Bad Wiessee, Rottach-Egern und

    Nach einem Jahr Pause erstrahlt das vorweihnachtliche Wahrzeichen des Tegernseer Tals wieder in voller Pracht: der Christbaum auf dem Grundstück der Familie Hoeneß. Selbst vor dem New Yorker Rockefeller Center würde der eine gute Figur abgeben. Mehr als 30 Meter hoch, durch Fachleute professionell erleuchtet, strahlt er von seiner Anhöhe hinunter auf den See. So hell, dass sogar Manuel Neuer, dessen Domizil am Ufer gegenüber liegt, den Wohnort seines Ex-Chefs mühelos identifizieren könnte. Wollen zumindest Journalisten herausgefunden haben.

    Uli Hoeneß zeigt sich in der Personalie Toni Kroos gänzlich unentspannt

    Wegen der Energiekrise hatte Uli Hoeneß die seit 2017 gepflegte Tradition, den Christbaum weit sichbar für alle herauszuputzen, zuletzt ausgesetzt. Jetzt wurde die Fichte in seinem Garten wieder prächtig illuminiert – nachdem sich "die Situation entspannt hat“, wie Hoeneß sagt. Verblüffender Weise präsentiert er sich selbst in diesen Tagen gänzlich unentspannt und schießt verbale Spitzen gegen Bundestrainer Julian Nagelsmann und dessen Entscheidungen in der Nationalmannschaft.

    Mit einem Wort hebelt Uli Hoeneß den Weihnachtsfrieden in der Fußballszene aus

    Als „Titanic-Signal“ für das DFB-Team – also wie der britische Luxusdampfer dem Untergang geweiht – bezeichnete Hoeneß Nagelsmanns Wunsch, Toni Kroos wieder in die Nationalmannschaft zu holen. Rumms! Eindrucksvoller ist der Weihnachtsfrieden in der Fußballszene mit einem Wort nicht auszuhebeln. Der heutige Ehrenpräsident des FC Bayern hat immer noch das Zeug dazu, einen Sturm der Entrüstung zu entfachen. Christbaum hin, Christbaum her.

    Toni Kroos spielt nicht schlechter als der Rest der deutschen Nationalmannschaft

    Warum Hoeneß so wettert, erschließt sich am ehesten dem, der das komplizierte Verhältnis zwischen Hoeneß und dem Star von Real Madrid kennt. Dass die Gründe für seine herzliche Abneigung gegen Kroos noch aus dessen Bayernzeit stammen und mit der Kluft zwischen seiner Leistung und seinen finanziellen Ansprüchen zu tun hatten, dürfte eine Erklärung für den Konfrontationskurs sein.

    Deutschlands Toni Kroos spielt den Ball.
    Deutschlands Toni Kroos spielt den Ball. Foto: Federico Gambarini, dpa (Archivbild)

    Nicht nachvollziehbar hingegen, warum Hoeneß noch immer so nachtragend ist. Schließlich hat Kroos seitdem mit vier Champions- League-Siegen für Real bewiesen, dass er mindestens so gut Fußball spielen kann wie das derzeit restliche Personal der Nationalmannschaft. Höchste Zeit also für die beiden Streithähne, die Vorweihnachtszeit dafür zu nutzen, sich auszusprechen und zu versöhnen? Prädestiniert dafür wäre ja eine Dampferfahrt über den Tegernsee – natürlich ganz ohne Titanic-Bezug.

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