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Nationalmannschaft: Länderspiel gegen Frankreich: Sie sollen einfach nur kicken

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Länderspiel gegen Frankreich: Sie sollen einfach nur kicken

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    Julian Nagelsmann favorisiert simple Abläufe.
    Julian Nagelsmann favorisiert simple Abläufe. Foto: Christian Charisius, dpa

    Für einen, der es nicht zwingend als Affront auffasst, wenn er als Laptop-Trainer bezeichnet wird, hat sich Julian Nagelsmann geradezu an die Stammtische der Republik herangeschmissen. Die sollen sich mal schön am neuen DFB-Ausrüster abarbeiten, aber bitte nicht am Bundestrainer. Statt von inversen Außenspielern oder Überlagerungen zu erzählen, hat er in der Pressekonferenz am Freitag nur eine Forderung an seine Mannschaft vor dem Spiel am Samstag gegen Frankreich (21 Uhr, ZDF) gestellt: Wir kicken.

    Das steht auf jenem Plakat, das Nagelsmann vor vielen Spielen für seine Mannschaft als Gedankenstütze parat hält. Manchmal stehen zur Motivation angedachte Sprüche darauf, ab und an möglicherweise eine taktische Erinnerung. Diesmal aber nun: Wir kicken. Denn an der reinen Lust aufs Fußballspielen habe es zuletzt gefehlt. Nagelsmann, der in der Bundesliga nicht dadurch aufgefallen ist, dass er seine Spieler unterfordert hat, legt nun Wert auf die Entdeckung der Einfachheit. „Wir haben simple Abläufe. Am Ende ist es nur Fußball.“ Eine Betätigung, der die meisten seiner Spieler länger nachgehen, als sie sich erinnern können. 

    Deutschland trifft im Länderspiel auf Frankreich

    Um nun einfach mal so zu kicken, hat sich die deutsche Nationalmannschaft den wahrscheinlich besten Gegner im Weltfußball ausgesucht. Die Franzosen sind schon auch ziemlich gut im Kicken und können noch dazu darauf verweisen, mit einigen Abläufen besser vertraut zu sein als die Deutschen. Während ihr Nationaltrainer Didier Deschamps nämlich keinen einzigen Neuling in sein Aufgebot berufen hat, war es aufseiten der Deutschen gleich ein halbes Dutzend – wenngleich Aleksandar Pavlovic und Jan-Niklas Beste dann erst gar nicht anreisen konnten beziehungsweise bald das Quartier verletzt wieder verließen. 

    In Maximilian Mittelstädt aber wird einer der Neulinge in Lyon von Beginn an auf dem Feld stehen. Das kündigte Nagelsmann ebenso an wie die Besetzung in der Sturmspitze. Hier wird Kai Havertz spielen, für Niclas Füllkrug bleibt dementsprechend nur ein Platz auf der Bank. 

    Nagelsmann verfolgt also weiterhin den mit der Nominierung eingeschlagenen Weg der klaren Ansagen. Wer im Verein Leistung bringt, steht im Nationalkader. Das Spiel wird simpel gehalten. Jeder im Team kennt seine Rolle. Das klingt nach einem vielversprechenden Ansatz – möglicherweise weil er so simpel ist. Am Ende aber freilich wird die Mannschaft an Ergebnissen gemessen. „Aber das Messgerät halten wir in der Hand“, sagt der Trainer. Ziemlich viele Menschen dürften ziemlich interessiert sein, wohin es am Samstag ausschlägt.

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