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Nationalmannschaft: Eine kleine Erinnerung an Mic & Mac

Nationalmannschaft

Eine kleine Erinnerung an Mic & Mac

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    Jamal Musiala (rechts) und Florian Wirtz stehen für pure Fußball-Freude.
    Jamal Musiala (rechts) und Florian Wirtz stehen für pure Fußball-Freude. Foto: Bernd Thissenm, dpa

    Ausnahmen bestätigen bekanntermaßen die Regel. Im Fußball beispielsweise sind Spitznamen Einzelspielern vorbehalten. Kaiser, Terrier, Katsche. Im Amateurbereich auch: Axt, Schlucki, Klumpi. In besagten Ausnahmefällen werden mehrere Spieler zusammengenommen, die es erst durch das Bündeln ihrer Fähigkeiten zu außergewöhnlichen Ergebnissen bringen. Bekanntestes Beispiel: Das magische Dreieck. Man tritt Fredi Bobic nicht zu nahe mit der Feststellung, dass sein Œuvre auf dem Feld durch die Beteiligung von Krassimir Balakov und Giovane Elber an Ausdruck und Ergebnis gewann.

    Und weil schon der Exkurs in die Geometrie gewagt wurde, sei noch kurz an ein weiteres schwäbisches mathematisches Phänomen erinnert. Fritz Walter (der Jüngere) ward einst nur schwerlich von folgender Überzeugung abzubringen: „Der Jürgen Klinsmann und ich, wir sind ein gutes Trio. Ich meinte: ein Quartett.“ Normalerweise nun aber: Spitznamen für Einzelsportler. „Air“ Jordan oder „Lücke“ Füllkrug - um zwei der bekanntesten der Neuzeit zu erwähnen.

    Als „Lutscher“ die Argentinier vermöbelte

    Jamal Musiala wird aus naheliegenden Gründen „Bambi“ genannt. Nicht gerade Furcht einflößend, aber Torsten Frings hörte einst auf „Lutscher“, was ihn auch nicht davon abhielt, im Nachgang des WM-Viertelfinals 2006 raufboldende Argentinier mit geschickt gesetzten Geraden niederzustrecken. Im Zusammenspiel mit Florian Wirtz verschmilzt das Duo mittlerweile zu „Wusiala“. Passt ja auch. Klingt nach Wuseln, Voodoo, Magie. Wenn künftig Antonio Rüdiger wieder an der Seite von Jonathan Tah spielt, können die beiden auch als „Rüdigah“ auftreten. Da schwingen beängstigende Deutsch-Rap-Vibes mit.

    Zu viel freilich sollte von Spitznamen-Duos nicht erwartet werden. In München hatten sie einst den Jugoslawen Radmilo Mihajlović zusammen mit dem Schotten Alan McInally verpflichtet, Fusion-Scoring sozusagen. Die beiden sollten als „Mic & Mac“ Angst und Schrecken in der Liga verbreiten. Die Kurzfassung: Es gelang ihnen nicht. Es war eines der größeren Kunststücke von Uli Hoeneß, Mihajlović eineinhalb Jahre nach seinem Kauf wieder für 1,5 Millionen Mark (und somit 50 prozentiger Rendite) zu verkaufen. „Wusiala“ würde ein zigfaches davon kosten. Wie schön, dass die deutschen Fans nichts zahlen müssen, um zuschauen zu können.

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