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Nationalmannschaft: Bitterer Tiefpunkt: Deutschland verliert auch gegen Kolumbien

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Bitterer Tiefpunkt: Deutschland verliert auch gegen Kolumbien

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    Die Miene von Leon Goretzka spricht Bände, auch im dritten Spiel der Nationalmannschaft klappte es nicht mit einem Sieg. Nach der 0:2-Pleite stehen Team und Trainer Flick im Fokus.
    Die Miene von Leon Goretzka spricht Bände, auch im dritten Spiel der Nationalmannschaft klappte es nicht mit einem Sieg. Nach der 0:2-Pleite stehen Team und Trainer Flick im Fokus. Foto: Rolf Vennenbernd, dpa

    Die deutsche Nationalmannschaft geht mit einer schweren Hypothek in die Sommerpause: Auch in der dritten Partie der Länderspielreise setzte es eine Enttäuschung, in Gelsenkirchen gab es eine 0:2-Pleite. Damit wird die Kritik an Bundestrainer Hansi Flick noch weiter anwachsen: Ein Jahr vor Beginn der EM im eigenen Land befindet sich die Nationalelf in einem besorgniserregenden Zustand.

    Die Vorzeichen waren klar: Mehr als ein Freundschaftsspiel sei es, was da in Gelsenkirchen über die Bühne gehe, mahnte Sportdirektor Rudi Völler zwei Tage vor Anpfiff. Ein Sieg, am besten ein deutlicher, sei Grundlage für eine halbwegs friedliche Sommerpause. Der Umstand, dass sich einige Nationalspieler vor dem Spiel ihren Lieblingsfriseur ins Mannschaftshotel kommen ließen, dürfte bei Völler da auf nur wenig Gegenliebe gestoßen haben.

    Bundestrainer Hansi Flick, der für das Experiment mit der wackeligen Dreierkette und um Geduld geworben hatte („Im September wird alles anders“) setzte auch auch diesmal auf drei Mann in der letzten Linie: Emre Can fungierte als zentraler Spieler, neben ihm verteidigten Antonio Rüdiger sowie der Ex-Schalker Malick Thiaw.

    Niederlage gegen Kolumbien: Gündogan trägt die Kapitänsbinde, Kimmich zu Beginn nur auf der Bank

    Ilkay Gündogan führte wie bei seinem Verein Manchester City die Mannschaft als Kapitän aufs Feld, Joshua Kimmich saß zu Beginn auf der Bank – und hatte ebenfalls eine neue Frisur. Für den Millimeter-Haarschnitt dürfte es aber kaum einen Friseur gebraucht haben. Dass die deutsche Nationalmannschaft auch mit Gündogan in der Startelf noch weit entfernt von der Leistungsfähigkeit von Manchester City ist, wurde aber schnell deutlich. Die spielerischen Ideen im deutschen Aufbauspiel waren erneut Mangelware. Gefährlich wurde es meistnach langen Bällen oder über den agilen Robin Gosens.

    Die Kolumbianer kamen durch einen Kopfball des Frankfurters Raphael Borré zu ihrer ersten Chance (23.). Zuvor hatte die DFB-Auswahl erneut ihre Anfälligkeit bei Kontern offenbart. Kolumbien wurde nun deutlich stärker, hatte durch den Liverpooler Luis Diaz die nächste Chance auf dem Fuß. Ter Stegen parierte per Fußabwehr (25.). Dann sogar eine Chance der Marke „hundertprozentig“: Wieder war die DFB-Elf nach einem Rüdiger-Fehlpass bei einem Konter der Südamerikaner offen. Diaz tauchte frei vor ter

    Kolumbien war nun klar am Drücker. In Minute 45 erspielte sich die Mannschaft von Hansi Flick ihre erste echte Chance: Kai Havertz lupfte im Strafraum auf den durchgestarteten Jamal Musiala. Dessen Schuss parierte Camilo Vargas im Kasten. Deutschland war erneut bemüht, war von einer überzeugender Leistung aber weit entfernt. Zur Halbzeit wurde das Team mit vereinzelten Pfiffen in die Kabine geschickt.

    Ein Handelfmeter bringt das zweite Tor für Kolumbien

    Ausverkauft war die Arena in Gelsenkirchen nicht: Von den möglichen 54.740 Karten wurde nur rund 50.421 verkauft. Die Zeiten, in denen die Nationalmannschaft automatisch auch ein Kassenmagnet war, scheinen erstmal vorbei zu sein. Nach der Pause dasselbe Spiel, trotz einer personellen Umstellung (Henrichs kam für Wolf): Kolumbien drückte, war aggressiver - und Kolumbien traf schließlich. Luis Diaz köpfte den Ball nach einer Flanke von Juan Cuadrado zum 1:0 für die Gäste ein (54.) ter Stegen blieb ohne Chance. Deutschland wirkte geschockt, reagierte dann mit wütenden, aber fahrig wirkenden Angriffen. Flick brachte Füllkrug für Can, stellte wie schon gegen die Ukraine nach einer Stunde auf Viererkette um.

    Die Hoffnung, dass ähnlich wie gegen die Ukraine noch ein Remis erkämpft werden könnte, platzte endgültig in der 82. Minute: Nach einem Handspiel des Sekunden zuvor für Gündogan eingewechselten Kimmich entschied Schiedsrichter Halil Meler auf Elfmeter. Juve-Profi Cuadrado brachte den Ball per Elfmeter im deutschen Tor zum 0:2 unter. Am Ende stand die Gewissheit: Diese deutsche Nationalmannschaft ist individuell zwar alles andere als schlecht besetzt, scheint derzeit aber ein großes Problem mit sich selbst zu haben.

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