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München für Wunder gerüstet, Wolfsburg darf beten

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München für Wunder gerüstet, Wolfsburg darf beten

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    München für Wunder gerüstet, Wolfsburg darf beten
    München für Wunder gerüstet, Wolfsburg darf beten Foto: DPA

    Im Endspurt um die deutsche Meisterschaft und die Champions-League-Millionen stehen die letzten Meter bevor. Der Titel scheint an Felix Magath und seine Wolfsburger zu gehen, dahinter liefern sich drei Teams heiße Duelle um die Königsklasse - nur Platz zwei und die damit direkt gesicherte Qualifikation bringen Planungssicherheit für die neue Saison. "Der Dritte der Bundesliga wird sich schwerer tun, weil es passieren kann, dass man den Vierten aus Italien, England oder Spanien kriegt. Ein großes Kaliber und da ist alles möglich", warnte Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge vor den Tücken der Qualifikation.

    Mit der direkten Champions-League-Qualifikation stehen und fallen bei den Topteams der Liga eine Vielzahl von Personal-Entscheidungen. Die lange verschmähte Vize-Meisterschaft bringt in der Clubkasse knappe 20 Millionen Euro mehr als der UEFA-Cup-Nachfolger Europa League. "Gar keine Frage, auch Platz drei würde die neue Saison erheblich erschweren", sagte Berlins Manager Dieter Hoeneß. Denn erst kurz vor Ende der Transferperiode im August steht für den Liga- Dritten fest, ob es in der Relegation für die Königsklasse gereicht hat oder nicht.

    Erst einmal zählt für die Hertha und die vor ihr stehenden Konkurrenten die Gegenwart. Nach den geplatzten Meisterträumen und den Unmuts-Bekundungen der Stars Andrej Woronin und Arne Friedrich untersagte Berlins Trainer Lucien Favre vor dem wichtigen Match beim Karlsruher SC jegliche Interviews auf dem Trainingsplatz. "Die Spieler sollen erstmal in der Kabine zur Ruhe kommen. Auch im Training kochen Emotionen hoch", begründete Favre.

    In Wolfsburg, wo der Vertrag mit Kapitän Josué vorzeitig um zwei weitere Jahre bis 2013 verlängert wurde, darf dagegen nicht nur geredet, sondern sogar gebetet werden. "Natürlich darf man das. Man darf ja für fast alles beten. Und da wir einen souveränen Gott haben, wird er damit auch souverän umgehen", sagte Hans-Joachim Lenke, der Superintendent des Kirchenkreises Wolfsburg. Eigentlich reicht ein Gebet für einen Punkt, denn wegen des besseren Torverhältnisses müssten die Wolfsburger gegen UEFA-Cup-Finalist Werder Bremen schon verlieren, um den Titel noch zu verspielen. Seinen provokanten Interview-Auftritt auf dem Münchner Rathaus-Balkon bezeichnete VfL- Coach Felix Magath im Nachhinein als "Fehler".

    Was würden die Münchner darum geben, wenn ihnen das Fußball-Wunder gelänge und sie anstelle Magaths selbst auf dem Balkon stehen könnten. Zwar rechnen Rummenigge und Manager Uli Hoeneß nicht mehr damit, aber die Stadt wäre für eine große Meisterfeier am Marienplatz gerüstet. "Wenn der FC Bayern deutscher Meister wird, gibt es den Empfang, den es jedes Mal gegeben hat", sagte ein Stadt-Sprecher. Für den Rekordmeister selbst zählt dagegen vorrangig die Qualifikation für die Königsklasse. Kurz vor seinem Abschiedsspiel beim FC Bayern beendete der Bald-Kölner Lukas Podolski die Trainingseinheit wegen Knie-Beschwerden vorzeitig. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, wie Coach Jupp Heynckes vor seiner letzten Partie beteuerte.

    In Stuttgart gab es vor dem Endspiel in München sogar ein bisschen trainingsfrei. Teamchef Markus Babbel ließ das Nachmittagstraining ausfallen, weil die Mannschaft am Morgen gut trainiert habe. Torjäger Mario Gomez (Adduktorenprobleme) fehlte in dieser Einheit, soll aber im Süd-Gipfel spielen können. Im Kampf um die Königsklasse setzt Babbel auf ein ganz persönliches Erfolgsrezept: Drei Kugeln Eis (Zweimal Vanille, einmal Schoko) als Nachtisch beim Abendessen. "Etwas Aberglaube gehört dazu. Aber manchmal denke ich dann danach: Spinnst du eigentlich?"

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