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Mountainbike: Mountainbike-Profi Leonie Daubermann will zu den Olympischen Spielen

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Mountainbike-Profi Leonie Daubermann will zu den Olympischen Spielen

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    Leonie Daubermann bereitet sich unter anderem mit Skitouren auf die Mountainbike-Saison vor.
    Leonie Daubermann bereitet sich unter anderem mit Skitouren auf die Mountainbike-Saison vor. Foto: Leonie Daubermann

    Ihren ersten Saisonsieg konnte Mountainbike-Profi Leonie Daubermann schon feiern. Allerdings nicht auf dem Rad, sondern auf Touren-Skiern. Sie gewann das erste Rennen des Vinschgau-Skitourencups im Skigebiet Schöneben am Reschensee. Für die vier Kilometer lange Strecke und die rund 600 Höhenmeter benötigte sie 33:46 Minuten. „Das Rennen war einfach genial, um den Körper mal wieder in den Wettkampfmodus zu versetzen.“

    Leonie Daubermann trainiert in ihrer Südtiroler Wahlheimat am Reschensee

    In ihrer Südtiroler Wahlheimat bereitet sich die 24-Jährige aus Gessertshausen (Landkreis Augsburg) auf die neue Saison vor. „Wir sind hier von Haus aus auf 1500 Metern Höhe und bei den Skitouren geht es dann oft weit über die 2000 Höhenmeter hinaus. Bei den Touren wird der ganze Körper beansprucht, man kann die Belastung super variieren. Es ist für mich das ideale Grundlagentraining. Aber natürlich habe ich das Mountainbike auch dabei“, erzählt Daubermann.

    Ausbildung zur Polizeimeisterin abgeschlossen

    Sie will nach einem durchwachsenen Jahr 2023 wieder an ihre Form anknüpfen. „2023 war ich mit dem Start nicht so zufrieden, weil ich da im Februar meine Ausbildung zur Polizeimeisterin abgeschlossen habe und Abschlussklausuren schreiben musste“, erzählt Daubermann. Doch im März gelang ihr im tschechischen Zadov ihr erster Sieg in der Eliteklasse im olympischen Cross-Country-Wettbewerb. „Da war ich natürlich superhappy, aber danach bin ich leider ziemlich krank geworden.“

    Leonie Daubermann fährt bei der Mountainbike-WM auf Platz 13

    Mehrere Wochen musste Daubermann mit einer hartnäckigen Erkältung aussetzen, verpasste einige traditionsreiche Rennen wie das in Lenzerheide in der Schweiz. Doch es schien sich noch alles zum Guten zu wenden. Pünktlich zur deutschen Meisterschaft im Juli kam sie in Form, gewann zum dritten Mal in Folge den Titel im Cross-Country und wiederholte ihren Sieg im Short-Track.

    
Leonie Daubermann auf der Strecke.
    Leonie Daubermann auf der Strecke. Foto: Piotr Staron

    „Die Titel an einem Wochenende zu verteidigen war schon etwas Besonderes.“ Bei der Weltmeisterschaft im schottischen Glasgow fuhr sie als beste deutsche Teilnehmerin auf Platz 13. „Das waren meine Saisonhöhepunkte.“ Doch am Saisonende erkrankte sie an Corona und verpasste das Weltcup-Finale in Übersee mit Rennen in den USA und Kanada. In diesem Jahr will Daubermann, die für das KTM Factory MTB Team fährt, aber durchstarten. Es geht für sie nicht nur darum, in ihrem dritten und letzten Vertragsjahr bei KTM eine gute Verhandlungsposition herauszufahren. Es geht auch um nicht weniger als um die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Frankreich im Juli und August.

    Wohl nur eine deutsche Starterin bei den Olympischen Spielen

    Der Qualifikationsmodus ist hart. Schlechte Form, Pech, Patzer oder Krankheit kann man/frau sich nicht erlauben. Auch Leonie Daubermann nicht. Es gibt aller Voraussicht nach nur einen Startplatz für die deutschen Frauen, aber zehn aussichtsreiche Bewerberinnen, die auf einer Longlist stehen. Darunter ist auch Daubermanns jüngere Schwester Luisa, 21.

    Luisa  und Leonie Daubermann (von links) in ihrer Wahlheimat am Reschensee.
    Luisa und Leonie Daubermann (von links) in ihrer Wahlheimat am Reschensee. Foto: Reschenpass

    Zur Qualifikation werden die Ergebnisse von fünf Weltcup-Rennen und die der Europameisterschaft im Mai in Rumänien herangezogen. „Das erhöht natürlich den Druck, weil man nicht nur gut starten, sondern die Form dann auch über eine längere Zeit halten muss“, sagt Daubermann.

    Sie selbst zählt zu den aussichtsreichsten Kandidatinnen, gehört sie doch derzeit zu den besten deutschen Mountainbikerinnen. „Natürlich hatte ich die letzten Jahre immer mit die besten deutschen Ergebnisse, aber es gilt eben jetzt.“ Und die Konkurrenz ist groß. Lia Schrievers, Ronja Eibl (Olympiateilnehmerin von 2021) oder Nina Benz reden da ein Wörtchen mit.

    Dazu kommt noch die erfahrene Elisabeth Brandau. Die dreifache Mutter kehrt nach einer einjährigen Babypause wieder in den Mountainbike-Zirkus zurück. Die 38-Jährige aus Radevormwald will den Traum von der zweiten Olympia-Teilnahme nach 2021 verwirklichen. Ihr Einstand hätte nicht besser sein können, gewann sie doch vor wenigen Tagen die deutsche Meisterschaft im Cyclocross.

    Deutsche Meisterschaft findet in Obergessertshausen statt

    Die Saison von Leonie Daubermann startet Ende Februar in Griechenland mit drei Rennen in einer Woche. Im April stehen die ersten Weltcup-Rennen in Brasilien in Mairipora auf dem Terminplan. Am 8. und 9. Juni wartet dann eine Art Heimspiel auf Daubermann. In Obergessertshausen (Landkreis Günzburg) finden die deutschen Mountainbike-Meisterschaften statt. Der ursprünglich vorgesehene Austragungsort Albstadt hatte die Wettkämpfe zurückgeben müssen. „Auf so einem Wettkampf quasi vor der Haustüre freue ich mich natürlich“, sagt Daubermann. Jetzt gilt aber ihr Fokus erst einmal einer optimalen Vorbereitung: „Jetzt kann ich nicht mehr machen, als mich in Form zu bringen, mein Bestes zu geben und dann auch zu schauen, wie die anderen durch den Winter kommen.“ Der hatte für Leonie Daubermann schon mal ein Erfolgserlebnis parat, wenn auch auf Touren-Skiern. 

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