Drei Dinge benötigt ein Bursche, um in die Formel 1 zu kommen: Geld, Beziehungen und Talent. Und zwar genau in dieser Reihenfolge. Sebastian Vettel moniert immer wieder, dass eher die Mitgift in Form von Papas Kohle oder Sponsorenverträge darüber entscheiden, ob ein Jungspund ein Cockpit ergattert. Der Aufstieg von Mick Schumacher wird gerne mit einer XXL-Portion Vitamin B erklärt.
Mick Schumachers Aufstieg: In der Formel 1 braucht es mehr als einen Namen und Geld
Der Name und die Beziehungen seiner Managerin Sabine Kehm, die bereits für seinen Vater Michael Schumacher den Arbeitstag organisierte, öffneten dem 21-Jährigen gewiss viele Türen. Seit Mittwoch steht nun auch das letzte Garagentor zur Königsklasse offen. Haas Racing verpflichtet den 21-Jährigen. Das ist gut für den Hinterbänkler-Rennstall und für die Serie, die von der Dominanz von Lewis Hamilton und Mercedes überrollt wird.
Die Glückwünsche prasselten aus allen Ecken auf Mick ein, aber die alten Hasen wissen, dass es mehr braucht als Geld und einen klingenden Namen, um in der Egomanen-Gesellschaft nicht in die Boxenmauer gedrängt zu werden. Selbst der ehemalige Ferrari-Chef Luca de Montezemolo, der Mick für einen anständigen Kerl hält, weiß: Es darf kein Marketing-Schachzug sein. Allein der Name Schumacher macht ihn nicht so schnell wie seinen Vater.
Vom Rennfahrer-Gen ist die Rede, das der Sohn vom Vater geerbt und das Onkel Ralf zu 180 Grand-Prix-Einsätzen und sechs Siegen geführt hat. Mick Schumacher hat sich Klasse für Klasse nach oben gearbeitet. Er muss sein Auto spüren, die Technik verstehen und mit seinen Renn-Ingenieuren auf einer Wellenlänge funken. Außerdem benötigt er Talent am Steuer und Mut. Sonst fressen Draufgänger wie Max Verstappen oder Kimi Räikkönen den kleinen Mick mit Haut und Haaren auf.
Langweilige Saison endet in der Formel 1 mit allerhand Überraschungen
Von Schumi II erhofft sich die Formel 1 nicht nur in Deutschland neuen Schub. Negative Schlagzeilen gab es zur Genüge. Hawaiihemden-Model Kai Ebel zieht mit der RTL-Truppe am Jahresende den Stecker aus der Boxengasse. Sebastian Vettel und der Chaos-Combo aus Maranello fallen keine neuen Erklärungen für das Dauer-Desaster mehr ein. Mit dem Ferrari-Junior Schumacher können die Italiener ein wenig Glanz in die marode Hütte zaubern.
In Bahrain spaziert der Franzose Romain Grosjean wenige Tage nach seinem furchtbaren Feuerunfall fast unverletzt aus dem Krankenhaus. Und als Höhepunkt verkündet Haas den Deal mit Schumacher. Am Ende einer langweiligen Saison sorgt die Formel 1 für Überraschungen.
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