Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
Motorsport
Icon Pfeil nach unten

Formel 1: Sebastian Vettels Fahrt ins Ungewisse

Formel 1

Sebastian Vettels Fahrt ins Ungewisse

    • |
    Sebastian Vettel freut sich auf seinen ersten Saisoneinsatz.
    Sebastian Vettel freut sich auf seinen ersten Saisoneinsatz. Foto: Asanka Brendon Ratnayake, dpa

    Sebastian Vettel kennt das. Saisonstart in Melbourne, in der Formel 1 ist das nichts Ungewöhnliches, war Australien doch etliche Jahre der Startpunkt einer Saison. Zum Auftakt nach Down Under, alles wie immer. Oder doch nicht? Vettel flog zwar mit der gewohnten Saisonvorfreude nach

    Vettel musste von seinem Wohnort in der Schweiz aus mit anschauen, wie sein Teamkollege Lance Stroll ebenso wie sein Ersatz Nico Hülkenberg im Kampf um Punkte chancenlos waren. Aston Martin hat sich mit Williams am Ende des Feldes eingereiht, was nach den Erfahrungen des vergangenen Jahres nicht unbedingt überraschend ist. Andererseits war die Hoffnung beim britischen Team groß gewesen, die Regeländerungen nutzen zu können, um sich weiter nach vorne zu schieben. Das misslang und wurde bisher nicht korrigiert, auch weil mit Vettel der erfahrenste Pilot gleich zu Beginn fehlte. Als viermaliger Weltmeister wird ihm zugetraut, den Ingenieuren die richtigen Anweisungen und Tipps vermitteln zu können, um ein Auto zu entwickeln. Von der heimischen Couch aus ist das trotz aller technischen Mittel schwer.

    Vettel hatte im letzten Jahr die meisten Überholmanöver

    So war Vettel zwar virtuell bei allen Treffen dabei, seine Einflussmöglichkeit war dennoch begrenzt. Das wird sich ändern. Nun wird er hautnah beurteilen können, wie gut oder eben schlecht sein Dienstwagen wirklich ist. „Nachdem ich fast einen Monat nicht im Auto war, wird es wichtig, bei den Trainingseinheiten zu lernen“, sagte er während seiner ersten Tage in Australien. Er hoffe auf ein paar Schritte nach vorne in einem „normalerweise spannenden und nicht vorhersehbaren Rennen“.

    Die Strecke in Melbourne wurde verändert. Jetzt sollen mehr Überholmanöver möglich sein.
    Die Strecke in Melbourne wurde verändert. Jetzt sollen mehr Überholmanöver möglich sein. Foto: James Ross, dpa (Archivbild)

    Die Strecke in Melbourne wurde im Vergleich zum dortigen letzten Auftritt 2019 verändert. Der Kurs ist flüssiger und damit schneller zu fahren. Es sollen mehr Überholvorgänge möglich sein. Vettel war im vergangenen Jahr einer der Piloten mit den meisten Überholmanövern. Das bringt ihm zum einen Spaß, zum anderen aber auch die Erkenntnis, dass er oft recht weit hinten im Feld herumgefahren sein muss. Wer an der Spitze ist, ist erst gar nicht in der Verlegenheit, oft überholen zu müssen.

    Im Training hat Vettel noch viel zu lernen

    Vettels erstes Jahr bei Aston Martin war enttäuschend verlaufen. Der 34-Jährige war überzeugt, dass 2022 alles besser werden würde. Bislang wurde es das nicht. Nach seiner Zwangspause aber kann er nun mit der Aufholjagd beginnen. Ein bisschen fühle er sich, als würde er „zu spät zur Schule kommen“, so Vettel. Und das gleich vor einer großen Prüfung. Viel Zeit bleibt ihm nicht zur Vorbereitung auf das Rennen am Sonntag (7 Uhr/MESZ). In der Formel 1 gibt es auch für einen viermaligen Weltmeister immer etwas zu lernen. Vor allem bei den neu gestalteten Autos. „Ich freue mich darauf, wieder loszulegen“, sagte Vettel. Bleibt nur die Hoffnung, dass ihm diese Freude nicht gleich wieder wegen der Chancenlosigkeit seines Autos genommen wird.

    Vettel kümmert sich um viel außerhalb der Formel 1

    Viel Freude hatte Vettel in den vergangenen Jahren zumindest in der Formel 1 ohnehin nicht. Der Tristesse bei Ferrari folgte kaum Aufhellung bei Aston Martin. Der 34-Jährige schien sich zeitweise mehr um Themen außerhalb des Sports zu kümmern. Er verstärkte seine Bemühungen rund um den Umweltschutz, setzte sich für Gleichberechtigung ein und protestiert nun öffentlichkeitswirksam gegen den Krieg in der Ukraine. Er war der erste Formel-1-Fahrer, der das geplante Rennen in Sotschi boykottieren wollte. Mittlerweile hat es die Formel 1 aus dem Kalender gestrichen. An den ersten Tagen in Melbourne trug Vettel ein Schweißband am Arm in den Nationalfarben der

    Vieles schien und scheint ihm wichtiger zu sein als sein Beruf als Rennfahrer. Ohnehin könnte es sein letztes Jahr in der Formel 1 werden. Von Siegen ist er weit entfernt, vom Rennspaß auch. Die Aussicht, künftig länger zu Hause bei der Familie zu sein, ist verlockend. Während seiner Quarantäne hat er ja schon einmal üben können.

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden