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Formel 1: Noch kein Cockpit für 2023: Geheimnisse um Schumachers Zukunft

Formel 1

Noch kein Cockpit für 2023: Geheimnisse um Schumachers Zukunft

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    Mick Schumacher (rechts) und Esteban Ocon tuscheln vor der Pressekonferenz am Donnerstag miteinander.
    Mick Schumacher (rechts) und Esteban Ocon tuscheln vor der Pressekonferenz am Donnerstag miteinander. Foto: Imago

    Mick Schumacher hält sich auffällig zurück. Jedes Mal, wenn sich eine Frage um seine Zukunft dreht, verweigert er eine ausführliche Antwort. Er könne da nicht ins Detail gehen, und schon gar nicht werde er hier verraten, was nun vom ihm erwartet werde, um sich auch für die neue Saison für ein Cockpit zu bewerben. Er hoffe einfach auf ein gutes Wochenende, auf eine Strecke in Zandvoort, die seinem Haas-Team besser liege als zuletzt die Hügel in Belgien. Vielleicht könne er sogar ein paar Punkte am Sonntag (15 Uhr/RTL) holen. Dann werde sich schon alles ergeben.

    Schumacher fährt für das Haas-Team. Das war im vergangenen Jahr eine anstrengende Zusammenarbeit, da das Auto so viel schlechter war als die Konkurrenz. In dieser Saison hat sich das US-amerikanische Team nach vorne entwickelt, Schumacher konnte seine ersten WM-Punkte holen. Irgendwie aber kehrt um ihn und seine Position einfach keine Ruhe ein. Wird er denn auch 2023 ein Cockpit erhalten? Und wenn ja, bei welchem Team?

    So viele Deutsche fuhren bislang in der Formel 1

    1990: 0

    1991, 1992, 1993: 1 (Michael Schumacher)

    1994, 1995, 1996: 2 (Michael Schumacher, Heinz-Harald Frentzen)

    1997, 1998, 1999: 3 (Michael Schumacher, Ralf Schumacher, Heinz-Harald Frentzen)

    2000, 2001, 2002, 2003: 4 (Michael Schumacher, Ralf Schumacher, Nick Heidfeld, Heinz-Harald Frentzen)

    2004: 4 (Michael Schumacher, Ralf Schumacher, Nick Heidfeld, Timo Glock)

    2005: 3 (Michael Schumacher, Ralf Schumacher, Nick Heidfeld)

    2006: 4 (Michael Schumacher, Ralf Schumacher, Nick Heidfeld, Nico Rosberg)

    2007: 6 (Sebastian Vettel, Nico Rosberg, Ralf Schumacher, Nick Heidfeld, Adrian Sutil, Markus Winkelhock)

    2008, 2009: 5 (Sebastian Vettel, Nico Rosberg, Timo Glock, Adrian Sutil, Nick Heidfeld)

    2010: 7 (Michael Schumacher, Sebastian Vettel, Nico Rosberg, Nico Hülkenberg, Timo Glock, Adrian Sutil, Nick Heidfeld)

    2011: 6 (Michael Schumacher, Sebastian Vettel, Nico Rosberg, Nico Hülkenberg, Timo Glock, Adrian Sutil)

    2012: 5 (Michael Schumacher, Sebastian Vettel, Nico Rosberg, Nico Hülkenberg, Timo Glock)

    2013: 4 (Sebastian Vettel, Nico Rosberg, Nico Hülkenberg, Adrian Sutil)

    2014: 5 (Sebastian Vettel, Nico Rosberg, Nico Hülkenberg, Adrian Sutil, André Lotterer)

    2015: 3 (Sebastian Vettel, Nico Rosberg, Nico Hülkenberg)

    2016: 4 (Sebastian Vettel, Nico Rosberg, Nico Hülkenberg, Pascal Wehrlein)

    2017: 3 (Sebastian Vettel, Nico Hülkenberg, Pascal Wehrlein)

    2018, 2019, 2020: 2 (Sebastian Vettel, Nico Hülkenberg)

    2021: 2 (Sebastian Vettel, Mick Schumacher)

    Ferrari redet bei Schumacher mit

    Schumacher ist neben seinem Engagement bei Haas noch immer Teil des Ferrari-Nachwuchsprogramms. Das ermöglicht der Scuderia, Einfluss auf seine Zukunft zu nehmen. Irgendwann, so der Plan, soll er mal für die Italiener fahren. Aktuell aber haben sie keinen Bedarf, da die Cockpits mit Charles Leclerc und Carlos Sainz gut besetzt sind. Deswegen wurde er vorübergehend bei Haas untergebracht, Ferrari liefert dem Team Motoren und hat entsprechend Mitsprache-Möglichkeiten. Das Magazin Autosport will nun aber erfahren haben, dass Schumachers Vertrag mit Ferrari am Ende dieses Jahres auslaufen werde. Auch darüber wollte der 23-Jährige am Donnerstag nicht sprechen. „Das sind Vertragsangelegenheiten, auf die ich nicht eingehen kann“, sagte er lediglich. Interna sollten „auch unter uns bleiben“, so der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher. Klar ist nur: Sollte der Vertrag enden, könnte sich Schumacher freier auf dem Fahrermarkt bewegen und mit anderen Teams verhandeln. Nur: Wo gibt es überhaupt noch eine Möglichkeit für die kommende Saison?

    Haas soll Stand jetzt wenig Interesse an einer Weiterbeschäftigung von Schumacher haben. Antonio Giovinazzi wird in den kommenden Wochen häufiger im Training fahren dürfen, er gilt als ernsthafter Kandidat für das Cockpit von Schumacher. Haas-Teamchef Günther Steiner zeigte sich am Donnerstag ganz entspannt. Lässig und gut gelaunt saß er in der Teambehausung von Haas und wunderte sich über das große Interesse an seinen Worten. „Es ist alles offen, wir sind noch nicht so weit“, sagte er über die mögliche Fahrerpaarung für die neue Saison. Er sehe keinen Zeitdruck, wohl wissend, dass eine zu späte Entscheidung auch ein Risiko mit sich bringe. Dass nämlich plötzlich der Wunschkandidat nicht mehr verfügbar ist. „Dieses Risiko gehen wir ein“, sagte Steiner. Es zähle nun, den Fahrer zu finden, der das Team nach vorne bringe. Und nicht den, „den ich persönlich am liebste habe“, so Steiner.

    Ocon würde sich über Schumacher als Teamkollegen freuen

    Alles offen also. Und damit besteht auch die Möglichkeit, dass Schumacher tatsächlich sein Cockpit bei Haas verliert. Darüber reden möchte der 23-Jährige aber nicht. Eine Interviewanfrage hat seine Sprecherin Sabine Kehm erst gar nicht beantwortet. Dafür sprechen andere über und vor allem für ihn. Esteban Ocon ist ein guter Freund des 23-Jährigen. Schon vor der Pressekonferenz tuscheln die beiden am Donnerstag lange miteinander. Ocon fährt für das Alpine-Team. Die Franzosen haben für die neue Saison ein Cockpit offen, da Fernando Alonso die Nachfolge von Sebastian Vettel bei Aston Martin antreten wird. Ocon würde sich freuen, käme sein Kumpel Schumacher. „Mick wäre mein Favorit“, sagte Ocon. Wahrscheinlicher ist aber wohl eine Verpflichtung von Pierre Gasly. Käme es dazu, wäre Gaslys Platz bei der Scuderia Alpha Tauri frei. Eine neue Möglichkeit für Schumacher.

    Sebastian Vettel, der seine Karriere nach dieser Saison beendet, will nicht daran glauben, dass Schumacher für 2023 kein Cockpit bekommt. „Mick hat sich stark entwickelt und hat einen Platz verdient“, sagte der viermalige Weltmeister. Er habe großes Talent und in diesem Jahr starke Rennen gezeigt, so Vettel weiter. Schumacher wird das gerne hören. Aber reden möchte er darüber nicht.

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