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Formel 1: Lehren aus dem Großen Preis von Österreich

Formel 1

Lehren aus dem Großen Preis von Österreich

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    Mick Schumacher aus Deutschland vom Team Haas  steuert sein Auto auf der Rennstrecke.
    Mick Schumacher aus Deutschland vom Team Haas steuert sein Auto auf der Rennstrecke. Foto: Expa/Johann Groder/APA, dpa

    Mick Schumacher würde wohl am liebsten schon am kommenden Wochenende weitermachen. Der 23 Jahre alte Deutsche ist auf Hoch-Kurs und liefert Top-Argumente für einen neuen Vertrag. Andere stecken im Tief, wie Landsmann Sebastian Vettel.

    Der Große Preis von Österreich wurde zum dreitägigen Desaster für den viermaligen Formel-1-Weltmeister.

    Pech bleibt auch Carlos Sainz treu. Die skurril-gefährlichen Bilder vom brennenden Ferrari im Rückwärtsrollen werden in den Saison-Rückblicken nicht fehlen. So wie die Fans von Max Verstappen, die Stimmung machen, aber auch für andere Schlagzeilen sorgen - der Kampf um die WM sollte nicht persönlich werden.

    Eine WM, die sicher noch nicht entschieden ist:

    Max Verstappen führt weiter. 38 Punkte sind es nun. 34 gab es maximal am Rennwochenende von Spielberg. Heißt auch: Bei noch elf Rennen, davon ein weiteres mit Sprintentscheidung und weiteren acht Punkten neben den maximal möglichen 26 im Rennen, sind noch viele, viele Zähler zu vergeben. Was aber auch deutlich wurde: Verstappen versucht nicht mehr auf Biegen und Brechen, sich zu verteidigen und das Optimale unter höchstem Risiko rauszuholen, wenn Schadensbegrenzung wie mit Platz zwei beim Red-Bull-Heimspiel ihrem Namen alle Ehre macht. Gerade mal sechs Punkte büßte er ein.

    Dennoch wurde deutlich, dass er sich auf sehr viel Gegenwehr gefasst machen muss. Charles Leclerc brauchte diesen Sieg für das Punktekonto, vor allem aber für sein Selbstvertrauen. Hinzu kommt, dass Mercedes mit Rekordweltmeister Lewis Hamilton (3.) und George Russell (4.) immer näher heranrückt und wichtige Punkte stehlen kann. Allein die Zuverlässigkeit der Ferrari-Männer macht Sorgen. Carlos Sainz, Sieger in Silverstone, schied schon zum vierten Mal in diesem Jahr aus.

    Ein Mick Schumacher, der den Schalter umgelegt hat:

    Der Blick, die Entschlossenheit - manch einer fühlt sich schon an seinen Vater Michael erinnert. Die Punktepremiere von Silverstone hat Mick Schumachers Formel-1-Fahrerentwicklung maximal beschleunigt. In Spielberg folgte als Sechster das beste Karriereergebnis. Er fährt um einen neuen Vertrag bei Haas - oder womöglich woanders. Er liefert gerade sehr gute Argument: Ein Name von Weltruhm gepaart mit Erfolg. Dass Mick Schumacher am Österreich-Wochenende auch seinen Frust über Teamentscheidungen nicht verhehlte, gehört zum Reifeprozess. Jetzt muss er weiter zeigen, was in ihm steckt. Bemerkenswerterweise durchlebte er sowohl beim Titel in der Formel 3 als auch in der Formel 2 jeweils im zweiten Jahr einen ähnlichen Reifeprozess. Bestätigt er den Trend, wird kein Weg an Mick Schumacher vorbeiführen.

    Der viermalige Weltmeister am Ende - des Feldes:

    Sebastian Vettel wurde einst gefeiert auf dem Red-Bull-Ring. Er war der Star im Team, das in Österreich seinen Heim-Grand-Prix feiert. Doch das ist lange her. 2013 gewann Vettel zum vierten und letzten Mal die WM, damals im Red Bull. 2022 erlebte er in Spielberg im Aston Martin einfach nur Tage des Vergessens. In Sachen Umwelt ist Vettel der Kämpfer für Nachhaltigkeit. Sportlich wirkt das gerade gar nicht so.

    Zuschauer, die Stimmung, aber auch Sorgen machen:

    Die Berichte von vor allem weiblichen Fans ließen aufhorchen. Übergriffe, sexistische Kommentare, Beleidigungen, rassistisch, homophob. Im Stimmungsrausch fielen bei manchen Hemmungen und Anstand. Die Formel 1 reagierte erstmal schnell, veröffentlichte ein Statement. Fahrer wie der von Zehntausenden niederländischer Fans bejubelte Max Verstappen oder auch Rekordweltmeister Lewis Hamilton und Spielberg-Sieger Charles Leclerc verurteilten ein solches Fehlverhalten. Handeln, forderte Hamilton. Der Slogan der Formel 1 "Wir fahren als eins" sei ja gut und schön. "Aber es waren nur Worte." Es habe nichts geholfen. Es gilt, dem Treiben auch Einhalt zu gebieten.

    (dpa)

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