Ein bisschen Zeit hat Toto Wolff noch. Jetzt geht es erst einmal darum, den Schock des Abgangs von Lewis Hamilton nach dieser Saison zu verarbeiten. Irgendwann aber wird sich der Motorsportchef von Mercedes mit der Nachfolge des Rekordweltmeisters beschäftigen müssen – im Idealfall möglichst bald.
Am Donnerstagabend hatten Mercedes und Ferrari den Sensationswechsel bestätigt. Aus Silber wird Rot. Nach zwölf Jahren verlässt Hamilton das Mercedes-Team und schließt sich 2025 der Scuderia an. "Seit ich 13 Jahre alt war, ist Mercedes ein Teil meines Lebens. Ich bin mit Mercedes aufgewachsen und sie zu verlassen, war deshalb eine der härtesten Entscheidungen, die ich jemals treffen musste. Aber die Zeit ist für mich reif, diesen Schritt zu gehen", erklärte Hamilton.
Wolff hat erst gar nicht versucht, Lewis Hamilton umzustimmen
Am Mittwochmorgen hatte er seinem Boss Toto Wolff bei einem Frühstück seine Entscheidung mitgeteilt. Er habe erst gar nicht versucht, Hamilton umzustimmen. Einen Schluck Wasser aber habe er benötigt, ehe er wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Für die Anfang März in Bahrain startende Saison hat Hamiltons Entschluss keine Auswirkungen. Der Brite und Mercedes wollen ihre erfolgreiche Zusammenarbeit angemessen beenden, ehe der Wechsel ansteht. Hamilton nutzte eine Option, ein Jahr früher als geplant aus seinem Vertrag auszusteigen.
Für 2025 braucht es daher einen neuen Piloten im britisch-schwäbischen Team. Einen Kollegen für George Russell. Ein Comeback von Sebastian Vettel gilt als ausgeschlossen. Der viermalige Weltmeister hatte Ende 2022 seine Karriere beendet. Ein deutscher Fahrer könnte dennoch in Wolffs Gedanken eine wichtige Rolle spielen. Mick Schumacher ist derzeit nur Ersatzfahrer bei Mercedes, ein festes Cockpit hat der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher in dieser Saison erneut nicht. Vielleicht aber 2025 bei den Silberpfeilen? "Ich möchte jetzt keinen romantischen Gedanken verfolgen, weil ich noch nicht darüber nachgedacht habe mit meinen Kollegen, was denn die ideale Fahrerpaarung für uns 2025 wäre", sagte Wolff. Ausgeschlossen sei erst einmal nichts. Und Hektik bestehe auch keine. "Wer weiß, was auf dem Fahrermarkt noch passiert? Es gibt eine Vielfalt an Optionen, ich werde mir meine Zeit nehmen", sagte der Österreicher. Zumindest Ralf Schumacher ist schon einmal zuversichtlich. Im Gespräch mit Sky sagte der ehemalige Formel-1-Fahrer: "Ich glaube, die Chancen für Mick stehen gut und ich denke auch, dass er die Chance verdient hätte."