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Letztes Rennen im Mercedes: Hamiltons emotionaler Abschied - «Traumszenario» bei Ferrari

Letztes Rennen im Mercedes

Hamiltons emotionaler Abschied - «Traumszenario» bei Ferrari

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    Die aktuelle Saison war für Hamilton sportlich schwierig.
    Die aktuelle Saison war für Hamilton sportlich schwierig. Foto: Andre Penner/AP

    Die Gedanken an den spektakulären Wechsel zu Ferrari kann Lewis Hamilton vor seiner emotionalen letzten Ausfahrt im Mercedes längst nicht mehr verdrängen. «Es ist ein Traumszenario für jeden Fahrer, so eine Möglichkeit zu haben», sagte der Formel-1-Rekordweltmeister. Wie einst Michael Schumacher geht der 39-Jährige den Weg zur Scuderia und würde seine Karriere nur zu gerne mit weiteren Titeln krönen. «Ich denke nicht daran, mich mit Michael zu vergleichen. Das spielt für mich jetzt gerade keine Rolle», sagte Hamilton.

    Bevor er 2025 im Ferrari sitzt, will sich der Routinier aber voll auf den letzten Grand Prix mit den Silberpfeilen in Abu Dhabi am Sonntag (14.00 Uhr/Sky) konzentrieren. «Ich möchte mich bestmöglich verabschieden», sagte Hamilton. Viele Emotionen erwartet er dabei. «Man sitzt da und realisiert, das sind die letzten Momente mit dem Team. Es ist schwer, dieses Gefühl zu beschreiben. Ich bin insgesamt sehr stolz auf das, was wir erreicht haben», sagte er.

    Hamilton fuhr jede Formel-1-Runde mit Mercedes-Motor

    Wie einzigartig die Verbindung zwischen Hamilton und Mercedes ist, zeigt ein einziger Fakt. In 18 Jahren Formel 1 drehte der einstige Dauersieger jede einzelne Runde mit einem Motor des deutschen Autobauers. Erst im McLaren, dann zwölf Saisons lang beim Werksteam. Ein Sieg zum Abschied wäre der größte Wunsch, das hält er aber selbst für sehr unrealistisch.

    Ihm würden die positiven Dinge in Erinnerung bleiben, sagte der Superstar des Motorsports. «Es ist das Lachen, als wir Erfolg hatten», antwortete Hamilton auf die Frage, woran er in der Zeit bei Mercedes zuerst denkt: «Diese Erinnerungen nehme ich mit. Die Emotionen, die guten Dinge nehme ich mit.»

    In den Jahren 2014 bis 2020 dominierte Hamilton nach Belieben - allerdings mit einem für ihn selbst schmerzhaften Makel. 2016 wurde Stallrivale Nico Rosberg Weltmeister, nach einem erbittert geführten Duell der Teamkollegen trat der Deutsche anschließend überraschend zurück. Hamilton siegte weiter und schaffte es auf eine Stufe mit Schumacher. Beide haben sieben WM-Titel eingefahren, Nummer acht im Ferrari ist der große Traum des Altmeisters.

    Bei den Grand-Prix-Siegen (105), ersten Startplätzen (104) und diversen anderen Statistiken liegt Hamilton sicher auf lange Zeit uneinholbar an der Spitze. Hamiltons 18 Jahre alter Mercedes-Nachfolger Andrea Kimi Antonelli war gerade geboren, als die Karriere des Briten in der Motorsport-Königsklasse begann. Schon ein Jahr nach dem Einstieg bei McLaren wurde Hamilton 2008 Weltmeister, es folgten sechs weitere Titel im Mercedes.

    Hamilton unterschätzte Wucht des Wechsels

    «Ich hatte erwartet, dass es schwierig wird, aber ich habe es insgesamt unterschätzt. Es hat gedauert, bis die Leute darüber hinweg waren», sagte Hamilton zur Situation zu Beginn des Jahres. Früh wurde sein Transfer verkündet, die Wucht dieser Nachricht und die Konsequenzen bei seinem Noch-Rennstall unterschätzte er. «Ich werde mich nicht entschuldigen, aber dieses Jahr war eines der schwierigsten in Bezug darauf, wie ich mit so einer Situation umgegangen bin.»

    Hamilton liegt vor dem 24. und letzten Saisonlauf in der Vereinigten Arabischen Emiraten nur auf Platz sieben der WM-Wertung und hat weniger als die Hälfte der Punkte von Weltmeister Max Verstappen geholt. Zwei Siege schaffte er - beim Heimspiel in Silverstone und in belgischen Spa-Francorchamps. Oft war er mit seiner Leistung jedoch nicht zufrieden, machte auch Fehler und ließ durchblicken, dass er sich aufgrund seines Wechsels benachteiligt fühlte. Dass mehr für Teamkollege George Russell getan werde, stritt das Team stets ab. Russell hinterließ im Saisonverlauf aber trotzdem den besseren Eindruck.

    Wolff: Hamilton mehr als nur ein Rennfahrer

    «Wir behalten uns die guten Erinnerungen», sagte auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff. Am Wochenende solle die Partnerschaft mit Hamilton gebührend gefeiert werden. «Unsere Beziehung bedeutet so viel mehr als Zahlen und Statistiken. Es ist ein Vermächtnis, das über unseren Sport hinausgeht und auch jenseits der Rennstrecke nachhaltige Auswirkungen hat», ergänzte der Österreicher.

    Hamilton geht es schon lange um mehr als nur den Sport. Er kämpft für mehr Vielfalt, für Chancengleichheit und Inklusion. Trotz vier Titeln in Serie von Max Verstappen ist Hamilton weltweit das Aushängeschild der Formel 1. «Lewis war der Katalysator für so vieles und wir fühlen uns geehrt und sind stolz, Hand in Hand mit ihm zu arbeiten», sagte Wolff.

    Lewis Hamilton und Teamchef Toto Wolff feierten Erfolge in Serie.
    Lewis Hamilton und Teamchef Toto Wolff feierten Erfolge in Serie. Foto: Ozan Kose/POOL AFP/AP/dpa
    Hamilton feiert einen Sieg mit seiner Mutter Carmen Larbalestier.
    Hamilton feiert einen Sieg mit seiner Mutter Carmen Larbalestier. Foto: Wu Lu/XinHua/dpa
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