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Formel 1: Formel 1 in Australien: Jubel bei Leclerc, Frust bei Vettel

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Formel 1 in Australien: Jubel bei Leclerc, Frust bei Vettel

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    Der virtuelle Charles Leclerc beobachtet von einer Leinwand aus den echten Charles Lecerlc beim Jubeln.
    Der virtuelle Charles Leclerc beobachtet von einer Leinwand aus den echten Charles Lecerlc beim Jubeln. Foto: Joel Carrett, dpa

    Wahrscheinlich wird Sebastian Vettel gerade ein wenig neidisch auf Charles Leclerc blicken. Es ist nicht lange her, dass die beiden Formel-1-Piloten im gleichen Team fuhren. Während Leclerc bei Ferrari blieb und das auch durfte, zog es Vettel zu Aston Martin. Dieser Wechsel war mit der Hoffnung eines sportlichen Aufstiegs verbunden. Pustekuchen. Auch Saison zwei beim britischen Rennstall, wenn auch erst drei Rennen alt, ist für den Heppenheimer eine große Enttäuschung. In Bahrain und Saudi-Arabien hatte er corona-erkrankt gefehlt, in Melbourne missriet ihm sein Saisondebüt gründlich. Ganz anders

    Eine Überraschung? Zumindest ein wenig. Andererseits war das neue Reglement auch deshalb erdacht worden, um an der Formel-1-Spitze Veränderungen zu erschaffen. Die neue Aerodynamik, die neuen Reifen, all das führte dazu, dass die Teams ihr Auto neu durchdenken mussten. Ferrari scheint dabei auf dem richtigen Weg gelandet zu sein, während der vorherige Dominator Mercedes eine falsche Abzweigung genommen hat. Für Lewis Hamilton und seinen neuen Teamkollegen Georg Russell geht es daher in aller erster Linie darum, momentan den Schaden durch regelmäßiges Fahren in die Punkte zu begrenzen. Das gelang in Melbourne mit den Plätzen vier für Hamilton und drei für Russell. Nun liegt es an den

    Leclerc bleibt noch ganz bescheiden

    Der 24-Jährige bleibt trotz eines schon deutlichen Vorsprungs bescheiden. „Es ist erst das dritte Rennen, da ist es schwierig, jetzt schon über den Titel zu reden. Aber wenn es so weitergeht, haben wir Chancen“, meinte er. Erst recht, wenn seinem wohl ärgsten Widersacher weiterhin so viele Missgeschicke passieren. Max Verstappen erlebte im Red-Bull-Rennwagen bereits den zweiten Ausfall in dieser Saison. Das Heck seines Fahrzeugs brannte, nachdem Benzin im Motor ausgetreten war. „Zweimal auszufallen, das ist doch nicht zu glauben. Ich habe viele Punkte verloren. Wenn man um den Titel kämpfen will, darf man sich das nicht leisten. Die Zuverlässigkeit ist eine Katastrophe“, schimpfte der Niederländer.

    Womit wir bei Sebastian Vettel wären. Allerdings ist die Zuverlässigkeit seines Autos nicht das größte Problem. Der Aston Martin ist nicht schnell genug, was dazu führt, dass die Fahrer zu aggressiv zu Werke gehen. Vettel jedenfalls schied nach einem Fahrfehler in Runde 24 aus. „Schlimmer kann’s jetzt nicht werden als dieses Wochenende“, sagte der viermalige Weltmeister. Und: „Alles in allem wissen wir, dass dieses Auto schwierig ist. Vielleicht wollte ich zu früh zu viel.“

    Für Vettel ist das gesamte Wochenende verkorkst

    Schon im Training am Samstag hatte er einen Unfall verursacht, was seiner Boxencrew viel Arbeit bescherte. Sein Auto wurde gerade rechtzeitig vor der Qualifikation fertig, aber nach nur einer schnellen Runde blieb lediglich Rang 17. Das Wochenende hatte schon problematisch begonnen, als am Freitag im Training der Motor streikte und Vettel die zweite Einheit des Tages komplett verpasste. Da er zudem verbotenerweise mit einem Motorroller auf der Strecke zurück in die Box gefahren war, hatte er eine Geldstrafe von 5000 Euro erhalten. Am Samstag kamen weitere 600 Euro hinzu, da er in der Boxengasse zu schnell unterwegs war. „Ich bin frustriert, aber wir haben versucht, was wir können“, sagte Vettel zu seinem Australien-Wochenende.

    Aston Martin ist das einzige Team, das in dieser Saison noch ohne WM-Punkt ist. Eine bittere Realität nach all den Hoffnungen. Vieles hätte besser werden sollen, nachdem Vettel im Groll Ferrari verlassen hatte. Doch während sein altes Team einen großen Schritt nach vorne gemacht hat, lahmt sein neuer Dienstwagen. „Es gibt viele Sachen, die wir verbessern wollen, aber wir haben die Lösungen noch nicht“, sagte Vettel, der allerdings auch selbst zu viele Fehler macht. Das war schon zeitweise bei Ferrari so, weshalb sich die Scuderia für Charles Leclerc als Mann der Zukunft entschieden hatte. Wie die aktuelle Saison zeigt, eine gute Wahl. Das Auto schnell und zuverlässig, der Fahrer nervenstark – eine vielversprechende Kombination.

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