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Formel 1: Audi und Porsche starten bald in der Formel 1

Formel 1

Audi und Porsche starten bald in der Formel 1

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    Ab 2026 starten Audi und Porsche in der Formel 1. Sebastian Vettel, hier noch in einem Red Bull, wird dann fehlen.
    Ab 2026 starten Audi und Porsche in der Formel 1. Sebastian Vettel, hier noch in einem Red Bull, wird dann fehlen. Foto: Jan Woitas, dpa

    Schnelligkeit ist in der Formel 1 kein schlechter Ansatz. Daran hat sich auch in der mehrwöchigen Sommerpause nichts geändert. An diesem Wochenende beginnt ein Dreierpack in Europa mit dem Rennen in Spa-Francorchamps, gefolgt von Zandvoort und Monza im Wochenrhythmus. Die Formel 1 legt also gleich wieder richtig los. Bevor es aber auf der Strecke rundgeht, wird Audi nach Informationen unserer Redaktion an diesem Freitag seinen Einstieg in die Königsklasse des Motorsports verkünden. Und damit schneller als die Konzernschwester Porsche, die ähnliche Pläne verfolgt.

    Audi steigt ab 2026 in die Formel 1 ein

    Wie aus Kreisen des Motorsportweltverbandes Fia zu hören ist, ist am Freitag eine Pressekonferenz mit Fia-Präsident Mohammed bin Sulayem geplant, an der auch Vorstandsmitglieder des Automobilherstellers aus Ingolstadt teilnehmen sollen. Damit wird offiziell, was schon seit Monaten spekuliert wird. Audi steigt ab 2026 in die Formel 1 ein. Auch die Konzernschwester Porsche verfolgt diese Pläne.

    In Zuffenhausen sind die Vorbereitungen ähnlich weit, vielleicht sogar schon weiter. Porsche hat sich bereits für ein Team entschieden, mit dem es das Abenteuer Formel 1 angehen möchte. Red Bull wird ab 2026 eng mit Porsche zusammenarbeiten, dafür wird die Motorenfabrik von Honda in England übernommen. Nur offiziell verkündet ist das noch nicht. Audi wird damit am Freitag wohl der Erste der beiden Hersteller sein, der sein Formel-1-Engagement öffentlich macht, mehr aber wird am Freitag nicht verraten. Also auch noch nicht, mit welchem Team die Ingolstädter zusammenarbeiten.

    Sauber ist der Favorit für Audi

    Favorit ist Stand jetzt das Team Sauber aus dem schweizerischen Hinwil, das momentan unter dem Namen Alfa Romeo in der Königsklasse startet. In Hinwil, unweit von Zürich, steht ein moderner Windkanal, die Bedingungen sind also ideal. Sauber hatte bereits mit einem deutschen Hersteller zusammengearbeitet, von 2006 bis 2009 kam die Unterstützung von BMW. Ohne den durschlagenden Erfolg allerdings.

    Das soll sich mit Audi – sollte der Deal klappen – ändern. Es kann aber noch einige Monate dauern, bis diese Entscheidung feststeht. Das Chassis der Autos würde weiterhin in der Schweiz produziert werden, der Antriebsstrang allerdings in Deutschland am Audi-Motorsportstandort in Neuburg. Das wäre ein Alleinstellungsmerkmal. Die übrigen Teams produzieren in ihren Fabriken in England, auch Mercedes arbeitet an seinem Formel-1-Projekt fern von Stuttgart.

    Audi und Porsche hatten jahrelang die Formel 1 gemieden. Sie hatten sich auf andere Rennserien konzentriert. Bei Audi war das das Deutsche Tourenwagen-Masters, die Langstreckenrennen rund um den Klassiker in Le Mans oder die Formel E. Die vollelektrische Serie hatten die Ingolstädter als erstes Werksteam als Plattform für den Wandel hin zur Elektrifizierung genutzt, nun aber hat die Formel E keinen Nutzen mehr für sie. Auch Mercedes zieht sich zurück, Porsche folgt bald. Derzeit konzentriert sich Audi auf die Rallye Dakar, zu Jahresbeginn startete der Hersteller die Wüstenherausforderung mit dem Audi RS Q-etron.

    Duesmann hat eine Vergangenheit in der Formel 1

    Vor einer Woche hatte die Formel 1 ihr Reglement ab 2026 veröffentlicht und damit den Weg für die Neueinsteiger frei gemacht. Nachhaltiger soll die Serie werden, der elektrische Anteil an den künftigen Motoren soll 50 Prozent betragen. Die deutlich kleineren Antriebe sollen 600 PS produzieren, sie sind technische Herausforderungen. Diese Veränderungen waren die Basis für Audi und Porsche.

    Bei den Ingolstädtern war Markus Duesmann ein weiterer wichtiger Faktor für die Entscheidung. Der Vorstandsvorsitzende der Audi AG hat ein starkes Interesse an der Formel 1, auch wegen seiner eigenen Vergangenheit. Von 2007 bis 2010 arbeitete er als Entwicklungsleiter für das BMW-Sauber-Team. Sollte es zum Zusammenschluss mit den Schweizern kommen, würde sich ein Kreis für Duesmann schließen. Damals hießen seine Fahrer unter anderem Robert Kubicka und Nick Heidfeld.

    Sebastian Vettel beendet seine Karriere

    Wer in vier Jahren im Audi-Cockpit sitzen könnte, lässt sich jetzt freilich noch nicht absehen. Ein deutscher Fahrer in einem deutschen Team, das den Motor auch noch hier produziert, würde natürlich perfekt passen. Deutsche Piloten werden aber in der Königsklasse rar. Sebastian Vettel wird seine Karriere nach dieser Saison beenden, die Zukunft von Mick Schumacher ist noch nicht geklärt. Noch fährt der Sohn des Rekordweltmeisters für das US-amerikanische Haas-Team. Sein Traum ist es, irgendwann wie sein Vater mal für Ferrari fahren zu dürfen. Oder für Mercedes. Aber wer weiß: Mit Audi und Porsche ergeben sich ab 2026 zwei nicht ganz uninteressante Alternativen.

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