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Zweites Silverstone-Rennen: Die Lehren aus dem Jubiläums-Grand-Prix der Formel 1

Zweites Silverstone-Rennen

Die Lehren aus dem Jubiläums-Grand-Prix der Formel 1

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    Ging auch beim zweiten Silverstone-Rennen leer aus: Ferrari-Pilot Sebastian Vettel (M).
    Ging auch beim zweiten Silverstone-Rennen leer aus: Ferrari-Pilot Sebastian Vettel (M). Foto: Frank Augstein/Pool AP/dpa

    Sebastian Vettel schleppt sich in seiner Ferrari-Abschiedssaison von Tiefschlag zu Tiefschlag. Nach Platz zwölf beim zweiten England-Rennen der Formel 1 meckert er sogar über die Strategie der einst so stolzen Scuderia.

    VETTELS BEZIEHUNGSKRISE: Sebastian Vettel hielt sich nicht zurück. "Ihr wisst, dass Ihr es verbockt habt", giftete er nach seinem ersten Boxenstopp via Funk. Trotz Platz neun und freier Fahrt musste er in die Garage kommen und frische Reifen aufziehen. Danach steckte er im Verkehr fest und verpasste als Zwölfter erneut die Punkteränge. Das Verhältnis zur Scuderia zeigt in Vettels Abschiedssaison immer tiefere Risse. "Irgendwas fehlt, ich bin mir aber nicht sicher, was es ist", meinte der viermalige Weltmeister auf die Frage, was an seinem Auto anders sei als am Wagen von Stallrivale Charles Leclerc. Vettel bleibt vor dem nächsten Grand Prix nur noch Fatalismus: "Ich glaube, von da wo ich bin, kann es nicht mehr schlimmer werden."

    HÜLKENBERG STEHT BEREIT: In seinem zweiten Aushilfseinsatz für Racing Point sieht Nico Hülkenberg die Zielflagge. Eine Woche nach seinem vorzeitigen Aus wegen eines Kupplungsschadens rast der Ersatz für Corona-Fall Sergio Perez sogar als Siebter in die Punkte. Erst Vibrationen und Reifenprobleme kosten ihn in der Schlussphase vermutlich sogar eine noch bessere Position. Auf Hülkenberg ist Verlass und vielleicht wird er auch in Barcelona eingesetzt. Nach Simulatorarbeit wolle er am Mittwoch oder Donnerstag in Spanien eintreffen. "Dann warten wir auf frohe Kunde oder das Ende", meinte der 32-Jährige flapsig. Sollte Perez keine Freigabe bekommen, sitzt Hülkenberg erneut im Auto.

    VERSTAPPENS VORSTOSS: Max Verstappen fuhr meisterhaft und Red Bull taktierte meisterhaft mit den Reifen - und auf einmal hat die WM nach dem ersten Saisonsieg des Niederländers an Spannung gewonnen. "Wir hatten eine enorme Pace und eigentlich keine Reifenprobleme", resümierte er nach einem reibungslosen neunten Karriereerfolg. Trotz eines Ausfalls im Auftaktrennen liegt Verstappen nun auf Rang zwei der Fahrerwertung mit einem Rückstand von 30 Punkten auf Spitzenreiter Lewis Hamilton. Kann er die Silberpfeile auch kommende Woche schlagen? "Wir werden es in Barcelona sehen. Im Moment sind wir glücklich, dass wir gewonnen haben", befand Verstappen.

    MERCEDES IST AUFGESCHRECKT: Die Sieges-Dominanz der Silberpfeile in dieser Saison ist durchbrochen. Titelverteidiger Lewis Hamilton und Mercedes-Teamkollege Valtteri Bottas hatten bei hohen Temperaturen mit der Haltbarkeit ihrer Reifen zu kämpfen, sie fuhren als Zweiter und Dritter ins Ziel. Nach Reifenplatzern vor einer Woche erkannte der Brite zudem den für den 70-Jahres-Jubiläums-Grand-Prix erhöhten Luftdruck an den Pneus als Hemmnis an. "Es würde mich nicht überraschen, wenn uns das beeinträchtigt hat", meinte der 35-Jährige, der nun Verstappen als ersten WM-Verfolger im Nacken hat. "Jeder dachte, das wird ein Spaziergang, das wird es aber nicht", meinte Teamchef Toto Wolff über die öffentlichen Erwartungen nach dem starken Mercedes-Saisonstart. Die Silberpfeile müssen nun Defizite beim Reifenmanagement und in der Strategie aufarbeiten.

    © dpa-infocom, dpa:200809-99-103785/4 (dpa)

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