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Formel 1: Hamilton hat mehr Angst vor der Hitze als vor Vettel

Formel 1

Hamilton hat mehr Angst vor der Hitze als vor Vettel

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    Tausche Formel-1-Wagen gegen Tretroller: Lewis Hamilton kurvt mit reichlich Bling-Bling durchs Fahrerlager.
    Tausche Formel-1-Wagen gegen Tretroller: Lewis Hamilton kurvt mit reichlich Bling-Bling durchs Fahrerlager. Foto: Sebastian Gollnow, dpa

    Die besten Standplätze am Hockenheimring sind am Donnerstag längst vergeben. Der glühende Formel-1-Fan stellt sein Zelt in den schmalen Kiefernwald auf dem Campingplatz C2. Auf der einen Seite rauscht der Verkehr Tag und Nacht auf der A6, auf der anderen Seite röhren die Boliden durch das Motodrom. Volle Dröhnung, mehr Motorsport geht nicht. Die Mercedes-Anhänger aus Untertürkheim sind auch gekommen, um ihrem Sternfahrer zu huldigen. Lewis Hamilton finden nicht nur die Briten cool, sondern auch ein paar Malocher vom Daimler.

    Unter der Hitze, das Thermometer in Nordbaden kratzte an der 40-Grad-Marke, leiden alle. Zwar spricht Lewis Hamilton ohne eine Schweißperle auf der Stirn im klimatisierten Motorhome von Mercedes, doch die hohen Temperaturen sind im Augenblick der gefährlichste Gegner der Silberpfeile. „Wenn es so heiß bleibt, dann kommen wir in Schwierigkeiten“, prophezeit der 34-Jährige. Unter ähnlichen Bedingungen in Österreich verpassten beide Silberpfeile das Podium, weil der Bolide dann zu wenig Power auf den Asphalt bringt. Der Grund: Das Hinterteil seines Boliden ist so eng gebaut, dass der Motor bei

    Technik fürchtet Hamilton mehr als die Konkurrenz

    Die Technik fürchtet der 80-fache Grand-Prix-Sieger mehr als die Konkurrenz. Auf die Frage, ob er denn Sebastian Vettel als seinen Hauptgegner sieht, antwortet Hamilton staubtrocken: „Nein, weil er nicht Zweiter ist.“ Der Heppenheimer (123 Zähler) liegt mit bereits 100 Punkten Rückstand auf den Briten (223) nur auf Platz drei. Erster Verfolger ist Hamiltons Teamkollege Valtteri Bottas (184).

    Schon zur Saison-Halbzeit ist absehbar, dass der Brite auch am Ende die Zielflagge als Erster erreicht. Über seine Dominanz runzelt er selbst die Stirn. „Ich hatte schon fünf Erfolge zu diesem Zeitpunkt oder zehn Rennsiege in einer Saison, aber jetzt schon sieben Mal gewonnen zu haben ist großartig“, sagt Hamilton vor dem elften Saisonlauf.

    Außerdem: Hockenheim hat der WM-Führende in bester Erinnerung. Vor einem Jahr schien alles angerichtet für den ersten Triumph eines deutschen Fahrers seit dem Heimsieg von Nico Rosberg 2014 in der Kathedrale des deutschen Motorsports. Sebastian Vettel hatte sich die Pole Position erobert, während Hamilton von Rang 14 durch das Feld pflügen musste. Der Ferrari-Pilot führte bis zur 51. Runde, als der Regen einsetzte und das Klassement durchspülte. Vettel rutschte im Motodrom in die Leitplanken. Hamilton zog vorbei und holte sich den Sieg. Es war die Wende in einer bis dahin spannenden Saison. Der Brite verwandelte einen Acht-Punkte-Rückstand vor dem Deutschland-GP in einen Vorsprung von 17 Zählern. Am Saisonende folgte sein fünfter WM-Titel.

    Hamilton zu Premierminister Johnson: "Hoffe, er macht es gut."

    Der 34-Jährige hat sich zu einem amüsanten Gesprächspartner entwickelt. Mag sein Äußeres mit großflächigen Tattoos, dicker Golduhr und Bling-Bling-Silberkette dem Zeitgeist entsprechen, überzeugt er doch als Plauderer. Er äußert sich ebenso zum neuen britischen Premierminister Boris Johnson („Ich hoffe, er macht es gut für unser Land.“) oder über seine musikalischen Vorlieben: „Als Teenager bin ich mit Hip-Hop aufgewachsen. Aber ich mag vieles. Zur Zeit höre ich einen dänischen Sänger. Es gefällt mir, obwohl ich kein Wort verstehe.“ Es plaudert sich leicht in kurzen Hosen im klimatisierten Mercedes-Home. Wenn nur die Gluthitze da draußen nicht wäre.

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