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Motorsport: Formel 1 in Miami: Eine fast perfekte Verstappen-Show

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Formel 1 in Miami: Eine fast perfekte Verstappen-Show

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    Abgekämpft aber glücklich lehnt sich Weltmeister Max Verstappen an die Garagenwand. Der 24-Jährige feierte in Miami seinen dritten Saisonerfolg.
    Abgekämpft aber glücklich lehnt sich Weltmeister Max Verstappen an die Garagenwand. Der 24-Jährige feierte in Miami seinen dritten Saisonerfolg. Foto: Darron Cummings, dpa

    Es scheint, als würden die glamourösen Zeiten der Formel 1 wieder aufleben. In Europa ist die Promidichte nicht mehr allzu hoch, wenn der PS-Zirkus Station macht. In Deutschland war ein gewisser Gewöhnungseffekt eingetreten. Veronika Ferres kam fast immer, auch Motorsport-Fan Moritz Bleibtreu schaute vorbei. Ganz anders in den USA. Dort entwickelt die Scheinwelt der schnellsten Rennautos der Welt eine große Anziehungskraft auf die Berühmten und Schönen.

    Der erste Auftritt der PS-Boliden in Miami geriet zu einer dreitägigen Party rund um das Hard Rock Stadium. In der Boxengasse gesichtet wurden ehemalige Sport-Größen wie Michael Jordan, Tom Brady und David Beckham oder auch Schauspieler Michael Douglas sowie die frühere First Lady Michelle Obama. Unter den Adabeis die unvermeidliche Paris Hilton.

    Zu sehen bekamen die Prominenten und die zigtausend Zuschauer auf den Tribünen eine perfekte Show des Weltmeisters. Max Verstappen dominierte den fünften Saisonlauf von Beginn an. Der Red-Bull-Pilot schien einen ungefährdeten Sieg anzusteuern, bis in der 41. Runde Mc-Laren-Fahrer Lando Norris und Pierre Gasly im Alpha Tauri einen heftigen Unfall bauten. Das Safety Car bremste das Feld ein. WM-Spitzenreiter Charles Leclerc konnte zu Verstappen aufschließen, doch nicht überholen. Der 24-Jährige rettete seinen Vorsprung ins Ziel vor den Ferrari-Piloten Leclerc und Carlos Sainz auf den Rängen zwei und drei. Leclerc monierte via Boxenfunk an seinem Dienstfahrzeug: „Das Auto ist so schwer zu fahren.“

    Trotz Sieg in Miami: Verstappen liegt noch 19 Punkte hinter Leclerc

    Bei der Siegerehrung musste der Holländer fast ebenso hart wie auf der Piste kämpfen, um sich aus den Luftschlangen zu befreien. Sein Red Bull hatte mit einigen Problemen zu kämpfen: „Das müssen wir auf jeden Fall verstehen und in den Griff bekommen. Dann wird alles besser. Wir wissen, wo die Probleme liegen. Wir müssen sicherstellen, dass diese Dinge nicht passieren und daran arbeiten wir hart“, sagte der Miami-Sieger am Sky-Mikrofon. Trotz des Erfolges in Florida liegt der Holländer in der WM-Wertung noch 19 Punkte hinter Leclerc. Die neue Saison läuft wieder auf einen erbitterten Zweikampf hinaus. Allerdings löst Ferrari nun Mercedes ab und duelliert sich mit dem Weltmeisterteam.

    Helmut Marko sagte zum neuen Titelduell, allerdings durch eine silberblaue Red-Bull-Brille: „Wir sind mit Ferrari auf Augenhöhe. Es ist die jeweilige Rennstreckenverfassung und die Performance der Fahrer. Leclerc und Max sind in einer eigenen Liga. Max fährt fehlerfrei, während Leclerc kleine Fehler macht.“ Ein kleiner Nadelstich gehört zum Geschäft.

    Vettel und Schumacher bringen sich durch Crash um wertvolle Punkte

    Fehler sind das Stichwort im Duell zwischen den deutschen Piloten. Kurz vor dem Rennende brachten sich Sebastian Vettel und Mick Schumacher durch einen Crash um mögliche WM-Punkte. Vettel versuchte, sich im Haas an seinem Landsmann vorbeizuquetschen. Es ging schief. Beide gingen leer aus. Besonders bitter war es für den jungen Schumacher, der in seinem 26. Grand-Prix Rennen auf Rang neun liegend die ersten WM-Punkte vor Augen hatte. Nach der Berührung musste er an die Box und fiel auf Platz 15 zurück. „Wenn ich die Bilder sehe, hätte ich stärker an ihm vorbeifahren können“, räumte Schumacher eine Teilschuld ein. Naturgemäß sah Vettel die Situation anders: „Ich dachte, ich wäre in der Kurve vorne. Als ich ihn dann gesehen habe, war es für uns beide zu spät.“ Auch der Heppenheimer, der die ersten Saisonrennen wegen einer Corona-Infektion verpasste, hat Resultate dringend nötig. „Das ist natürlich doof für beide von uns. Das tut mir leid“, sagte der vierfache Weltmeister Vettel.

    Sky-Experte Ralf Schumacher sah bei beiden Fahrern eine Teilschuld. „Mick muss es da versuchen, zögert allerdings leicht. Das hätte er nicht machen müssen, es war seine Kurve“, sagte der Onkel des Haas-Piloten. Schumacher junior versucht, das Positive für das nächste Rennen in zwei Wochen in Barcelona mitzunehmen: „Wir haben ein gutes Auto und müssen es schaffen, nicht immer in schwierige Situationen zu kommen.“

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