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Motorrad-WM: Bradl startet mit Honda die Aufholjagd

Motorrad-WM

Bradl startet mit Honda die Aufholjagd

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    Zweiter Saison-Einsatz: Der Zahlinger Stefan Bradl vom Repsol Honda Team fährt mit einer Wildcard in Jerez und testet dabei neue Teile für die Japaner.
    Zweiter Saison-Einsatz: Der Zahlinger Stefan Bradl vom Repsol Honda Team fährt mit einer Wildcard in Jerez und testet dabei neue Teile für die Japaner. Foto: Nicolas Aguilera, dpa

    Was der Katalonien-Kurs in Barcelona für die Formel 1 bedeutet, ist für die Motorrad-Piloten die Rennstrecke im spanischen Jerez. "Wenn das Motorrad in Jerez funktioniert, dann ist man für die gesamte Saison gut gerüstet", sagt Stefan Bradl, der es wissen muss. Seit 2012 fährt der 32-Jährige in der Königsklasse MotoGP und ist seit einigen Jahren Testfahrer für das Werksteam von Honda. Bradl darf am Sonntag in der andalusischen Stadt zum zweiten Mal in dieser Saison auf eine Werksmaschine steigen und erhält wie geplant eine Wildcard.

    Bereits im dritten Saison-Lauf in Argentinien vertrat der Pilot aus Zahling im Landkreis Aichach-Friedberg den verletzten Stammfahrer Marc Marquez. Mit Rang neunzehn verpasste er die Punkteränge. Sein Ziel für den zweiten Saison-Auftritt: "Wenn ich es unter die besten fünfzehn schaffen und WM-Zähler ergattern könnte, wäre ich schon sehr, sehr zufrieden. Einfach hereinzuspringen und dann unter die besten zehn zu fahren ist einfach utopisch", sagt Bradl.

    Honda sucht den Anschluss an die Spitze

    Der Teilzeit-Pilot schätzt seine Chancen in einem bärenstarken Fahrerfeld realistisch ein. Bradl ist für die Entwicklung des Motorrads zuständig. Testet das Jahr über neue Teil für die Maschine, damit der Honda-Rennstall den Anschluss wieder findet. Aufwand und Ertrag des renommierten Herstellers passen nicht zusammen. Die Japaner haben mit dem Spanier Marc Marquez und dessen Landsmann Pol Espargaro die vielleicht stärkste Fahrerpaarung im Feld. Die WM-Wertung führen jedoch der Franzose Fabio Quartararo (Yamaha) und der Spanier Alex Rins (Suzuki) mit jeweils 69 Punkten an. Der achtfache Weltmeister Marc Marquez (Platz 11) und Pol Espargaro (12) fahren bislang hinterher.

    "Honda ist noch nicht da, wo wir sein wollen", sagt der 32-Jährige und nennt Gründe für den Rückstand trotz des großen finanziellen Aufwands der Japaner. "Honda hat zu dieser Saison einen komplett neuen Prototypen herausgebracht, den wir zwar ausgiebig getestet haben, aber noch nicht zur Feinabstimmung am Renn-Wochenende gekommen sind."

    200. WM-Einsatz für Bradl

    Die langen Wege in einem großen Konzern sind dabei nicht unbedingt hilfreich. Kleinere Teams könnten effizienter arbeiten. Die Aufteilung für das Spanien-Wochenende liegt auf der Hand: Die beiden Stammpiloten sollen an der Spitze um WM-Punkte kämpfen. Der deutsche Kollege fährt zwar, testet aber in erster Linie das Material. "Es kommen einige neue Teile aus Japan, die wir dann erst aussortieren müssen", erzählt der Zahlinger. Ganz nebenbei absolviert der Moto2-Weltmeister aus der Saison 2011 - damals vor Marc Marquez - seinen 200. WM-Einsatz, davon über 100 in der Königsklasse MotoGP. "Ich bin schon lange dabei und auch ein wenig stolz darauf. Jeder Motorradfahrer will in die MotoGP. Die Konkurrenz ist riesig, da wird einem nichts geschenkt."

    Der Pflugdorfer Motorrad-Profi Marcel Schrötter fuhr zuletzt in Portugal auf einen starken Vierten Platz.
    Der Pflugdorfer Motorrad-Profi Marcel Schrötter fuhr zuletzt in Portugal auf einen starken Vierten Platz. Foto: Gl�nzel

    Eine Klasse tiefer zählt Marcel Schrötter zum Stammpersonal der Moto2. Nach einigen Startschwierigkeiten lief es für den Piloten aus Pflugdorf bei Landsberg jüngst wie geschmiert. Am vergangenen Sonntag in Portugal verpasste er knapp das Podest. Von einem vierten Platz in Portimao kommend, strebt der 29-Jährige mindestens ein ähnlich gutes Ergebnis für sich und seine Crew in Südspanien an. Um topfit für das anspruchsvolle 23-Runden Rennen am Sonntag um 12:20 Uhr zu sein, flog der Deutsche für wenige Tage zurück in die Heimat, um sich mit gezielter Physiotherapie vorzubereiten. "Jerez ist eine Strecke, auf der alle Fahrer extrem schnell sind, deswegen wird jede Session, gar jede Runde, extrem wichtig sein", sagt Schrötter, der in der WM-Wertung nach fünf Läufen mit 31 Punkten auf Platz acht liegt.

    Schrötter kämpft im Qualifying mit Problemen

    Das Problem des Pflugdorfers: Im Qualifying klappte es bisher selten nach Wunsch, sodass der Pilot meist im Fahrerpulk mühsam um Positionen kämpfen musste. Das Liqui Moly Intact GP-Team aus Memmingen bringt ebenso wie Bradls Honda-Mannschaft neue Teile nach Andalusien. Was beweist: Jerez ist eines der wichtigsten von 21 Rennen im Motorrad-Kalender.  

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