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  3. Michael Schumacher heute: Warum Privates privat bleiben soll

Formel 1
29.12.2023

Warum bei Michael Schumacher Privates privat bleiben soll

In seiner Zeit als Rennfahrer (hier ein Bild aus dem Jahr 2010) war es Michael Schumacher, der seine Familie vor der Öffentlichkeit schützte. Jetzt braucht Schumacher den Schutz seiner Familie.
Foto: Stephane Mantey, Witters (Archivbild)

Vor zehn Jahren ist Michael Schumacher verunglückt. Seitdem gibt es kaum Neuigkeiten über seinen Gesundheitszustand. Für die Geheimhaltung gibt es gute Gründe.

Ihr Telefon klingelt häufig in diesen Tagen. Nichts mit Stille rund um Weihnachten für Sabine Kehm. Trotzdem bleibt die 59-Jährige immer freundlich. Aber auch bestimmt. So wie sie es seit zehn Jahren ist. Mittlerweile werden die Fragen nach der Gesundheit von Michael Schumacher zwar seltener gestellt als noch vor einigen Jahren, die Ungewissheit liegt den Menschen aber wie ein Stein im Magen. Sie sehnen Klarheit herbei. Wie geht es Schumacher, dem Rekordweltmeister? Diese Frage treibt nicht nur die deutschen Formel-1-Fans um.

Die Antwort? Es gibt sie nicht, auch wenn viele Anhänger noch so sehr gute Nachrichten wünschen. Die Familie und Sabine Kehm haben entschieden, dass Privates privat bleiben soll. Kehm ist Schumachers langjährige Managerin, seit 2000 ist sie an seiner Seite. Sie ist eine Freundin geworden, für die Familie Schumacher ist sie eine große Hilfe. Gerade in den vergangenen Jahren, als die Öffentlichkeit mehr und mehr drängte, endlich Neues über Schumacher zu erfahren. Nichts aber dringt nach außen. Warum ist das so und wie schaffen es die Schumachers, dass es so bleibt? Kehm spielt dabei eine entscheidende Rolle. Aber nicht nur sie.

Ein Skiunfall veränderte das Leben von Michael Schumacher

Die Welt bangt mit Michael Schumacher seit diesem 29. Dezember 2013. Schumacher ist damals mit seiner Familie in Frankreich in den Skiferien, wie sie es häufig zusammen waren. Er ist ein geübter Skifahrer. An diesem Tag in Frankreich aber schlägt das Schicksal mit voller Wucht zu. Schumacher fährt ein wenig außerhalb der Piste, weil der Schnee dort weicher ist. Er übersieht bei einem Schwung einen Stein und stürzt – mit fatalen Folgen. Er landet mit dem Kopf auf einem weiteren Stein. Schumacher trägt zwar einen Helm, die Verletzungen sind dennoch gravierend: Schweres Schädel-Hirn-Trauma lautet die Diagnose.

Sabine Kehm ist ein wichtiger Ansprechpartner für die Öffentlichkeit.
Foto: Fredmons, Witters

Schumacher wird sofort in die Klinik nach Grenoble gebracht. Die Ärzte kämpfen um sein Leben. Die Anteilnahme ist riesig. Sofort versammeln sich Fans und Medienvertreter vor dem Krankenhaus. Jeden Schnipsel saugen sie gierig auf. Zwei Pressekonferenzen finden statt, in denen klar kommuniziert wird, dass die Verletzung schwer und ein Heilungsverlauf kaum einschätzbar ist. Es gibt zwar Erfahrungswerte, jeder Patient aber reagiert anders. Bei Michael Schumacher soll es in den folgenden Jahren Fortschritte geben, aber eben auch Rückschläge. Bekannt wird darüber nichts. Weil es die Familie so möchte.

In früheren Tagen ist es Michael Schumacher, der seine Familie schützt. Der genau darauf achtet, dass Privates eben auch privat bleibt. Dass niemand seine Kinder fotografiert. Er hat Angst um ihre Sicherheit. Man kann davon ausgehen, dass es mehrfache Erpressungsversuche gab. Reiche und bekannte Familien müssen damit immer rechnen. Schumacher weiß das, er handelt entsprechend. Auch weil er möchte, dass seine Kinder unbeschwert aufwachsen können. Das funktioniert in der Anonymität besser.

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In der Öffentlichkeit fühlt sich Michael Schumacher nicht wohl

Er nimmt seine Kinder Mick und Gina häufiger mit an die Rennstrecken, ohne dass das allerdings in der Öffentlichkeit bekannt wird. Weil sie keiner kennt. Und weil die Familie genau darauf achtet, dass es so bleibt. Schumacher ist überzeugt, dass es der für ihn und seine Familie richtige Weg ist. Seine Privatsphäre ist ihm so wichtig wie der Erfolg auf der Strecke. Zwischen sein öffentliches und privates Leben zieht er eine Schutzmauer. Weil er sich unter Beobachtung nicht wohlfühlt. Er will Rennen fahren, sich mit den Ingenieuren austauschen.

Gespräche mit Medienleuten mag er wie ein Vegetarier ein blutiges Rindersteak. Wer aber sieben Mal Weltmeister wird und dabei auch noch für Ferrari fährt, kann das Rampenlicht ebenso wenig meiden wie ein Hollywood-Schauspieler, der den Oscar gewinnt. Schumacher muss sich damit arrangieren. Es gefällt ihm nicht immer. Zumindest seine Familie aber will er von diesem öffentlichen Leben so gut es geht fernhalten – damals, in der Zeit vor dem Unglück.

Seit dem 29. Dezember 2013 ist alles anders. Jetzt braucht Schumacher den Schutz seiner Familie. Jetzt muss sie eine Mauer um ihn bauen. Als die Entscheidung ansteht, wie man mit dem schweren Unfall und seinen Folgen umgeht, stellt sich automatisch die Frage, wie Michael Schumacher handeln würde. Und da besteht kein Zweifel. Privates bleibt privat. Gerade wenn es um eine solch schwere Verletzung geht. 

Corinna und Mick Schumacher war die Privatsphäre schon immer wichtig.
Foto: Wilfried, Witters

Daher ist für Ehefrau Corinna und Managerin Sabine Kehm schnell klar, dass ein Schutzschild hochgezogen wird. Dass keine Informationen nach außen dringen sollen. „Es ging immer darum, Privates zu schützen“, sagt Felix Damm, der Medienanwalt der Familie, in einem Interview mit Legal Tribune Online. „Darüber, wie das möglich ist, haben wir natürlich viel diskutiert. So haben wir auch mal überlegt, ob eine finale Meldung über den Gesundheitszustand von Michael hierfür der richtige Weg sein könnte“, sagt Damm. „Doch danach wäre ja nicht Schluss gewesen und es hätten dann permanent aktualisierte 'Wasserstandsmeldungen' erfolgen müssen. Denn als Betroffener hat man es nicht in der Hand, den Medien damit einen Schlussstrich zu verordnen.“

Wie schwierig es ist, die Hoheit über die Nachrichten zu behalten, zeigen viele Beispiele. Zwischenzeitlich wird vermeldet, Schumacher sei bereits gestorben. Zuletzt druckt die Illustrierte die aktuelle ein von einer künstlichen Intelligenz produziertes Interview mit Schumacher ab. Die Familie klagt, es soll zu einem Vergleich gekommen sein – der für die aktuelle sehr teuer geendet haben soll. „Geschmacklos“, nennt Kehm das Vorgehen der Zeitschrift.

Die Öffentlichkeit erfährt wenig von Michael Schumacher

Wenn nichts bekannt wird, wird nach Informationen gesucht. Kehm weiß das. Die 59-Jährige hat früher selbst als Journalistin gearbeitet. Sie ist der Prellbock, die erste und vor allem hohe Hürde für die Öffentlichkeit. Schon in Grenoble direkt nach dem Unfall beginnt die Jagd nach Informationen, als die Ärzte des dortigen Krankenhauses nach ihrem Schichtende von Journalisten abgefangen werden. Sie halten dicht. Weil es zu ihrem Berufsethos gehört, aber auch aus Respekt zu den Schumachers.

Nur ein kleiner Kreis aus Familie und Freunden weiß, wie es Michael Schumacher wirklich geht. Die Familie achtet strikt darauf, dass nicht immer bekannt wird, wer zu Besuch kommt. Sehr nah an Michael Schumacher sind die Angestellten, die sich täglich um den 54-Jährigen kümmern. Sie haben verinnerlicht, wie wichtig die Privatsphäre für die Familie ist. Auch sie sind ein Teil der Geheimhaltungsstrategie, auf den sich die Schumachers verlassen können. Der Rest kann nur vermuten und die Tatsache, dass es seit zehn Jahren keine wirklich positive Nachricht gegeben hat, als Anhaltspunkt werten.

Viele Menschen verstehen die Geheimhaltung der Schumachers

Die Familie Schumacher wohnt in der Schweiz. Es ist ein großes Anwesen, das vor neugierigen Blicken geschützt ist. Noch immer versuchen vereinzelt Fotografen, die Hindernisse zu überwinden. Auf der Jagd nach einem Bild von Michael Schumacher. Es werden aber immer weniger Eindringlinge. Irgendwie hat sich die Öffentlichkeit damit weitgehend abgefunden, dass über Schumachers Gesundheitszustand nichts bekannt werden soll. Sabine Kehm sagt im Gespräch mit unserer Redaktion: „Ich habe den Eindruck, dass die meisten Leute verstanden haben, warum wir das tun.“ Letztlich gehe es auch um die Würde des Lebens.

Michael Schumacher, das ist über viele Jahre hinweg der unbesiegbare Rennfahrer. Der Rekordweltmeister, der die Formel 1 zu einem massentauglichen Phänomen macht. Die Fans fiebern mit ihm, wie sie heute um ihn bangen. Schumacher ist ein Idol für viele junge Rennfahrer. Auch für Sebastian Vettel. Vor zehn Jahren schickt er ihm kurz nach dem Unglück eine SMS, in der Hoffnung, dass alles halb so schlimm sei. Es kommt anders. 

So denkt Sebastian Vettel heute über Michael Schumacher

Vettel ist selbst viermaliger Formel-1-Weltmeister, er hat selbst Sportgeschichte geschrieben, mittlerweile aber seine Karriere beendet. Er weiß, dass sich die Welt gerade in der Formel 1 unnachgiebig und rasant dreht. "Im Sport geht es immer weiter, es geht sogar sehr schnell weiter. Das ist auch gut so, weil die Zeit vorwärts und nicht rückwärts läuft. Jemand wie Michael wird immer ein Begriff bleiben, weil seine Erfolge, seine Statistiken für immer schwarz auf weiß ablesbar sein werden", sagt Vettel, der allerdings überzeugt ist, dass sich der Blick auf Schumacher verändert hat: "Auch wenn man sich das schwer vorstellen kann, aber ein Michael Schumacher oder ein Michael Jordan werden über die Zeit hinweg anders wahrgenommen. Sie werden niemals aus den Geschichtsbüchern oder für die absoluten Cracks verschwinden, aber für viele Kinder von heute ist ein Michael Schumacher weniger ein Begriff als für mich damals."

In seiner aktiven Zeit ist Schumacher ein Mann, der immer Stärke ausstrahlt, Unbesiegbarkeit. Während seiner Zeit als Rennfahrer fällt es ihm schwer, Fehler zuzugeben. Aus seiner Sicht wäre das ein Zeichen von Schwäche, was er keinesfalls an seine Konkurrenten senden will.

Daran hat sich nichts geändert. Wohl auch deshalb soll die Wahrheit über seinen Gesundheitszustand nicht öffentlich werden. Es wäre ein neues, verstörendes Bild des einst so überlegenen Formel-1-Helden. "Es gibt Fälle von früheren Spitzensportlern, die nach schweren Unfällen wieder in die Öffentlichkeit gehen, und da tritt einem extreme menschliche Verletzlichkeit gegenüber. Von Schumacher gibt es aber keine Bilder seit dem Unfall, es wird nichts konkretisiert, was ich mir unter Umständen ausmalen könnte. Ich habe stattdessen immer noch das Bild von Schumacher vor mir in der Pose des jungen und starken Rennfahrers als einem der größten deutschen Sportler aller Zeiten", sagt der Sportsoziologe Gunter Gebauer. 

Mick Schumacher wäre gerne mit seinem Vater an der Rennstrecke.
Foto: Hasan Bratic, dpa

Schumachers Sohn Mick ist ebenfalls Rennfahrer. In der Saison 2022 fährt er für den Rennstall Haas in der Formel 1. Zu Beginn seiner Karriere tritt er noch unter einem Pseudonym an, irgendwann aber geht das nicht mehr. Er muss den schützenden Schatten verlassen und das Rampenlicht hinnehmen. Als Sohn des Rekordweltmeisters, der in dessen Fußstapfen treten soll. Der aber auch damit leben muss, dass sein Vater nicht an den Rennstrecken dabei sein kann. 

Mick Schumacher spricht gerne über Vater Michael. Er redet davon, dass sein Papa eine Inspiration für ihn sei und dass er sich sehr freuen würde, mit ihm zusammen bei den Rennen aufzutauchen. In einer Dokumentation für das Fernsehen sagt der 24-Jährige: "Ich glaube, dass Papa und ich uns jetzt auf eine andere Art und Weise verstehen würden – einfach, weil wir in einer ähnlichen Sprache sprechen, diese Motorsport-Sprache. Und dass wir viel mehr zu bequatschen hätten." Das aber ist nicht möglich. Das ist klar.

Alles andere muss Spekulation bleiben. Weil es der beste Schutz für die Familie Schumacher ist.

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Die Diskussion ist geschlossen.

29.12.2023

Ich fand es in Ordnung, daß die Familie Schumacher lange nichts vom Gesundheitszustand Michaels bekannt gab, da er sich ja noch ändern/verbessern konnte.
Nach jetzt 10 Jahren finde ich es ziemlich unfair, daß man gar nichts erzählt!
Michael Schumacher hat so dermaßen viele Fans in Deutschland, die um ihn bangen.
Dass man denen gar nichts erzählt, ist nicht ok.
Ich glaube, wenn Michael das mitbekäme, wäre er der gleichen Meinung.....................

29.12.2023

Jeder kann sich vorstellen, wie es Michael Schumacher geht. Dränge das Geringste nach Außen, kann man sich vorstellen, was der Boulevard daraus machen würde. Auch in solch einem Zustand hat ein Mensch ein Recht auf Würde. Die Fans dagegen haben kein Recht auf die Befriedigung ihres Voyeurismus.