Unterstützt von zahlreichen chinesischen Fans hat Zheng Qinwen mit ihrem Olympia-Sieg Tennis-Geschichte für ihr Land geschrieben. Drei Tage nach ihrem Viertelfinalerfolg gegen Angelique Kerber gewann die Australian-Open-Finalistin das Endspiel in Paris gegen die Kroatin Donna Vekic souverän 6:2, 6:3.
Die 21-Jährige feierte auf dem nicht ganz gefüllten, 15.000 Zuschauer fassenden Court Philippe-Chatrier als erster Tennisprofi aus China Olympia-Gold im Einzel. Dutzende chinesische Fahnen wurden immer wieder im Publikum geschwenkt. Nach ihrem verdienten Erfolg ließ sich die Athletin auf den roten Sand fallen und jubelte dann mit einer chinesischen Flagge über den Schultern.
Kerbers Karriere-Ende gegen spätere Olympiasiegerin
Noch nie hatte es bei den Herren oder Damen zuvor eine Medaille im Einzel für chinesische Tennisprofis gegeben. Kerber hatte die Weltranglisten-Siebte im denkwürdigen letzten Match ihrer Karriere in der Runde der besten Acht am Rande einer Niederlage gehabt. Am Ende eines Tennis-Krimis über gut drei Stunden fehlten der Kielerin nur zwei Punkte im Tiebreak des dritten Satzes für den Halbfinaleinzug.
China ist bei den Sommerspielen in Frankreich mit einmal Silber und einmal Gold nun erfolgreichste Tennis-Nation. Wang Xinyu/Zhang Zhizhen wurden im Mixed-Wettbewerb Olympia-Zweite.
Vekic sicherte Kroatien mit Silber die erste Medaille im Damen-Tennis. Die 28-Jährige spielte schon ein paar Mal mit dem Gedanken, ihre Karriere zu beenden und dachte noch Ende Mai an eine Auszeit. Dann stürmte sie in Wimbledon bis ins Halbfinale und in Paris bis ins Endspiel.
Bronze ging an die Weltranglisten-Erste Iga Swiatek, die als Topfavoritin in Roland Garros angetreten war und im Halbfinale gegen die chinesische Top-Ten-Spielerin verlor.
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