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Manuel Neuer vor Blitzcomeback? Nun könnte es schneller gehen als erwartet

FC Bayern

Blitz-Comeback? Bei Neuer könnte es schneller gehen als erwartet

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    Eine rasche Rückkehr von Manuel Neuer (unten, Mitte) deutet sich an. Noch ist Sven Ulreich die Nummer eins.
    Eine rasche Rückkehr von Manuel Neuer (unten, Mitte) deutet sich an. Noch ist Sven Ulreich die Nummer eins. Foto: Lennart Preiss, dpa

    Gut, dass es Harry Kane gibt. In vielen Bereichen. Natürlich als sportliche Verstärkung für die Offensive des FC Bayern München, was die beiden ersten Bundesliga-Spiele bereits zeigten. Aber auch als Ablenkung ist der Engländer hilfreich. Wenn sich die Öffentlichkeit auf den neuen Star konzentriert, können andere Themen eher im Stillen abgearbeitet werden. 

    Andererseits ist es mit Ruhe beim FC Bayern immer so eine Sache. Vieles, ja beinahe alles, wird beim Rekordmeister mit einer gewissen Aufgeregtheit betrachtet. Kein Wunder also, dass Anfang der Woche die Aufregung groß war. Manuel Neuer ist zurück. Eine Schlagzeile, auf die viele Fans der Münchner lange gewartet haben. Neuer hat tatsächlich wieder mit seinen Kollegen auf dem Rasen trainiert. Bei Dauerregen, aber bestens gelaunt. Weil: Das lange verletzte rechte Bein macht offenbar keine großen Probleme mehr.

    FC Bayern München: Ist Neuer gegen Leverkusen schon wieder dabei?

    Vor achteinhalb Monaten hatte sich Neuer das Schien- und Wadenbein gebrochen, beim Skifahren war das passiert. Es folgt eine Not-Operation mit langer Reha. Es gab Höhen und Tiefen. Anfang August hatte sich der 37-Jährige noch Metall-Teile entfernen lassen, es war ein Rückschlag. Training war da kaum möglich, Zweifel an einem raschen Comeback wuchsen. Nun also die ersehnte und offenbar frühere Rückkehr als erwartet.

    Die Bild-Zeitung spekuliert schon, dass Neuer nur noch eine Partie in der Bundesliga pausieren muss – am Wochenende in Mönchengladbach. Danach folgt die Länderspielpause, am 15. September geht es für die Bayern in der Liga gegen Bayer Leverkusen weiter. Womöglich schon mit Neuer? Es wäre ein Blitzcomeback. Aber eines mit Risiken.

    Bayerns neuer Torhüter Daniel Peretz (l) will sich mit Neuer messen.
    Bayerns neuer Torhüter Daniel Peretz (l) will sich mit Neuer messen. Foto: Jordan Raza, dpa

    Der Nationaltorwart hat lange gefehlt, eine zu schnelle Rückkehr birgt Gefahren. Deshalb hatten die Bayern-Verantwortlichen immer betont, nichts überstürzen zu wollen. Zumal sie sich mittlerweile auf der Torwart-Position wieder so aufgestellt haben, dass auch bei einem noch längeren Fehlen des 37-Jährigen keine Unruhe aufkommen sollte. Sven Ulreich hat sich nicht nur einmal als zuverlässiger Vertreter erwiesen, er hat die beiden ersten Ligaspiele als Nummer eins ohne Auffälligkeiten ordentlich über die Bühne gebracht. Zwei Siege, nur ein Gegentor beim 3:1 gegen den FC Augsburg, Ulreich ist den Herausforderungen der Bundesliga gewachsen.

    Die Bayern aber haben große Ziele, mehr als nur den Titel in der Bundesliga. Gerade in der Champions League aber braucht es einen Spitzentorwart, um weit zu kommen. Neuer war lange Zeit dieser Weltklassetorwart, kann er es aber wieder werden? Bei einem 37-Jährigen sind Zweifel durchaus angebracht. Die Bayern hatten wohl auch deshalb nach dem Abschied von Yann Sommer zunächst nach einer neuen Nummer eins gefahndet. Weil es aber von Spitzenleuten Absagen gab, entschieden sie, Sven Ulreich das Vertrauen auszusprechen. Auch, weil sich bei Neuer eine rasche Genesung ankündigte.

    Neuzugang Peretz ist der Mann der Zukunft beim FC Bayern

    Einen weiteren Torhüter haben die Münchner trotzdem verpflichtet. Am Freitag hatten sie den Transfer von Daniel Peretz vom israelischen Klub Maccabi Tel Aviv klargemacht, am Montag wurde der 23-Jährige präsentiert. Er gilt als großes Talent und hat einen Fünf-Jahres-Vertrag bis Sommer 2028 unterschrieben. Fünf Millionen Euro soll die Ablösesumme betragen. In Mönchengladbach dürfte Peretz bereits auf der Bank sitzen, er soll vorläufig die Nummer zwei sein, könnte aber bei einer schnellen Rückkehr von Neuer wieder aus dem Kader fallen.

    Peretz ist der Mann der Zukunft. Er soll von dem erfahrenen Neuer und Ulreich lernen. "Bei Daniel war es 100 Prozent eindeutig. Er hat ganz viel Potenzial. Ich bin sicher, dass wir mit ihm ein Stück weit Zukunft planen können. Als Torhüter hast du ein langes Sportlerleben", sagte Bayerns Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen.

    Nach langwieriger Verletzung: Findet Neuer wieder zu seiner Topform?

    Das beweisen sowohl Neuer als auch Ulreich. Der eine ist 37 Jahre alt, der andere 35. Für Torhüter bedeutet das nicht unbedingt ein nahendes Karriereende, Neuer allerdings musste sich zuletzt immer wieder mit Verletzungen herumschlagen. Bei ihm wird die große Frage sein, ob er wieder seine Topform findet. Oder ob auch ihm der Körper Grenzen aufzeigt.  Zumal auch Peretz mit Ambitionen nach München kommt. "Ich freue mich auf die Herausforderung. Klar, will ich spielen. Ich will mich beweisen", sagte der 23-Jährige. Zunächst wird er das vor allem im Training tun können. Anfang der Woche stand er erstmals neben Neuer auf dem Platz. "Manuel ist mein Idol. Er ist sehr bodenständig und ein guter Typ", sagte Peretz.

    Neuer, Ulreich und Peretz – Münchens Torwart-Trio ist komplett. Trotz der langen Diskussionen und ausgiebigen Suche scheint diese Position wieder gut aufgestellt. Erst recht, wenn der Nationaltorwart wieder zu seiner Form findet.

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