Lukas Märtens hat seine zweite olympische Medaille knapp verpasst. Über 200 Meter Freistil musste er sich am Montagabend in 1:45,46 Minuten mit Platz fünf begnügen. Über die doppelte Distanz hatte der 22-jährige Magdeburger am Samstag Gold gewonnen. Diesmal ging der Sieg an den Rumänen David Popovici (1:44,72). Silber sicherte sich Matthew Richards aus Großbritannien ( 1:44,74 ), Bronze ging an den Amerikaner Luke Hobson (1:44,79 4).
„Es war ein sehr mutiges Rennen. Ich hatte richtig Bock darauf, mit den Jungs zu fighten“, sagte Märtens, der bis zur 150-Meter-Wende noch vorn gelegen hatte, dann aber das extreme Anfangstempo nicht halten konnte. „Ich hatte auf eine Medaille gehofft, dafür war die letzte Bahn aber zu langsam. Da haben mir einfach die Körner gefehlt.“ Im Endspurt habe ihm alles weh getan, „es hat bis in die letzte Sehne gebrannt“. Ganz unzufrieden war er mit dem fünften Platz dann aber doch nicht und stellte richtigerweise fest: „Das schafft ja auch nicht jeder.“
Holen die Schwimmer bei Olympia 2024 noch eine Medaille?
Für den Deutschen Schwimmverband sind die Sommerspiele von Paris dennoch schon jetzt zumindest eine kleine Erfolgsgeschichte. Letztmals hatte zuvor Britta Steffen 2008 in Peking Gold für den DSV gewonnen. Bei den Männern lag ein solches Erfolgserlebnis gar schon 36 Jahre zurück. Michael Groß hatte 1988 in Seoul triumphiert.
Dank Märtens ist diese Durststrecke nun beendet. Mit seiner Gold-Medaille hat er dafür gesorgt, dass die Bilanz des DSV in den Beckenwettbewerben schon jetzt besser ist, als die von Tokio. Vor drei Jahren hatte es in Japan zwei Bronzemedaillen gegeben. Allerdings sind die Chancen, dass in Paris noch weiteres Edelmetall dazu kommt, nicht mehr allzu üppig. Weltmeisterin Angelina Köhler hatte über 100 Meter Schmetterling am Sonntag Bronze knapp verpasst. Eine weitere Medaille für die deutschen Becken-Schwimmerinnen und Schwimmer ist am ehesten noch Florian Wellbrock über die 1500 Meter zuzutrauen. Allerdings verpasste er am Montagvormittag über 800 Meter als Zwölfter klar das Finale. „Das kam jetzt schon ein bisschen überraschend“, sagte Wellbrock, blieb aber entspannt: „Augen nach vorn. Zwei Rennen kommen noch.“
Deutschland könnte Medaillen im Freiwasser holen
Die Gesamtbilanz der Schwimmer kann sich dann nächste Woche noch deutlich verbessern, wenn die Freiwasserspezialisten ins Geschehen eingreifen. Wellbrock will seinen Titel von Tokio über zehn Kilometer verteidigen. Bei den Frauen zählt die für Würzburg startende gebürtige Augsburgerin Leonie Beck zum engsten Favoritinnenkreis.
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