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Lotus wird 13. F-1-Team - Sauber hofft weiter

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Lotus wird 13. F-1-Team - Sauber hofft weiter

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    Lotus wird 13. F-1-Team - Sauber hofft weiter
    Lotus wird 13. F-1-Team - Sauber hofft weiter Foto: DPA

    Wenige Stunden später verkaufte BMW das Sauber-Team an den Schweizer Investor "Qadbak". Damit es auch im kommenden Jahr in der Formel 1 mitfahren kann, möchte die FIA die Serie nun auf 14 Teams aufstocken. Ob das gelingt, hängt von Gesprächen mit den anderen 13 Rennställen ab.

    Eine wichtige Voraussetzung für den Verbleib in der Formel 1 wurde aber schon einmal erfüllt: Der neue Besitzer Qadbak garantiert Sauber frisches Geld und mehr Planungssicherheit. Teamgründer Peter Sauber zeigte sich "extrem erleichtert" über den Verkauf. Wie Sauber-Sprecher Hanspeter-Brack bestätigte, übernimmt Qadbak den Rennstall komplett. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart, Medienberichten zufolge soll er aber zwischen 80 und 100 Millionen Euro liegen. Bislang hatte das Team zu 80 Prozent BMW gehört und zu 20 Prozent Peter Sauber.

    Sollte der neue Rennstall in der Formel 1 antreten dürfen, würde er mit Ferrari-Motoren fahren. Brack bestätigte, dass sich Sauber und der italienische Autobauer darauf geeinigt hätten. BMW nannte Qadbak einen "starken Investor" und wünschte ihm "und dem Sauber Team viel Erfolg für die Saison 2010 und darüber hinaus". Die Schweizer Stiftung handelt vornehmlich im Interesse und mit dem Geld arabischer Familien. Sie hat in diesem Jahr auch den viertklassigen englischen Fußballclub Notts Counts gekauft und dort den ehemaligen Nationaltrainer Sven-Göran Eriksson zum Sportdirektor gemacht.

    Die Übernahme von Sauber war ein wichtiges Signal: Denn noch kurz zuvor hatte die FIA die Vergabe des 13. Formel-1-Platzes an Lotus unter anderem damit begründet, dass "die Besitzverhältnisse bei Sauber noch ungeklärt" seien. Auch der Schweizer Rennstall und Epsilon Euskadi aus Spanien hatten sich um den Startplatz beworben.

    Trotz ihrer Entscheidung pro Lotus würde die FIA Sauber gern weiter in der Formel 1 sehen. Für den Fall, dass die anderen Teams eine Aufstockung ablehnen, hält sie immer noch eine Hintertür offen: Der Verband stufte Sauber schon einmal als "Reserve" für die kommende Saison ein. Sollte sich ein anderer Rennstall zurückziehen, würde das neue "Quadbak-Team" ihn ersetzen. "Wir freuen uns, dass uns die FIA einen Startplatz in Aussicht gestellt hat. Das Team geht davon aus, beim Saisonstart 2010 am Start zu sein", hieß es bei BMW.

    Am Schweizer Sauber-Standort Hinwil herrscht dennoch weiter Ungewissheit. Ein Verbleib in der Formel 1 ist für die Fabrik wichtig, wäre Sauber nicht mehr dabei, gerieten mehr als 400 Arbeitsplätze in Gefahr. Ob noch ein Platz im Starterfeld frei wird, ist aber fraglich. Ob die großen Rennställe wie Ferrari oder McLaren einer Aufstockung zustimmen werden, genauso. Bereits die Expansion von zehn auf 13 Teams gefiel ihnen nicht. Denn mehr Starter bedeuten in der Formel 1 meist auch weniger Einnahmen. Die TV- und Marketing- Erlöse müssten auf mehrere Teams verteilt werden.

    Wirklich sicher ist nur, dass mit Lotus ein Traditions-Rennstall nach 16 Jahren in die Formel 1 zurückkehren wird. Er nahm zwischen 1958 und 1994 an 491 Rennen teil und fuhr dabei 79 Siege heraus. Jim Clark (1963, 1965), Graham Hill (1968), Jochen Rindt (1970), Emerson Fittipaldi (1972) und Mario Andretti (1978) wurden im Lotus sogar Weltmeister. Das neue Team wird aber nicht mehr unter britischer, sondern unter malaysischer Federführung fahren. Teamchef wird der Malaysier Tony Fernandes, dem unter anderem die Fluglinie "Air Asia" gehört. Und Unterstützung erhält Lotus von einem Konsortium, dem die Regierung und mehrere Unternehmen des asiatischen Landes angehören. Immerhin bleiben die Motoren des Teams britisch. Auch Lotus wird in der kommenden Saison mit Cosworth zusammenarbeiten.

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