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Leon Draisaitl: NHL-Rekordgehalt und Stanley-Cup-Ziele vor dem Ligastart

Eishockey

NHL-Topverdiener Leon Draisaitl: „Geld ist nicht das Wichtigste im Leben“

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    Privat und beruflich hat Leon Draisaitl vieles im Sommer geregelt. Jetzt fehlt nur noch der lang ersehnte Stanley-Cup-Triumph mit den Edmonton Oilers.
    Privat und beruflich hat Leon Draisaitl vieles im Sommer geregelt. Jetzt fehlt nur noch der lang ersehnte Stanley-Cup-Triumph mit den Edmonton Oilers. Foto: Lindsey Wasson, dpa

    Geld allein macht nicht glücklich, aber es beruhigt die Nerven. Auch deshalb geht Leon Draisaitl maximal entspannt die neue Saison in der National Hockey League an. Am Donnerstagmorgen europäischer Zeit starten die Edmonton Oilers gegen die Winnipeg Jets in das nächste Eishockey-Jahr. Für den Zweiten der Vorsaison kann es nur ein Ziel geben: Erster sein. „Wir wollen Jahr für Jahr um den Stanley Cup spielen“, sagte der NHL-Rekordverdiener in einer Videoschalte aus Edmonton mit deutschen Journalisten. Die Oilers waren so nah dran. Nach 0:3-Rückstand war es dem Team zwar gelungen, die Serie gegen die Florida Panthers noch einmal auszugleichen. Im entscheidenden Spiel sieben endete die historische Aufholjagd jedoch. Florida gewann die Partie mit 2:1 und damit auch die begehrteste Trophäe im Eishockey. Eine Niederlage, die bei Draisaitl tiefe Spuren hinterließ. 

    Die Tränen sind mittlerweile getrocknet. „Das Leben geht weiter, so weh es in dem Moment auch tut. Der Blick geht weiter nach vorne. Wir haben ein sehr großes Ziel immer noch vor uns“, sagte der deutsche Ausnahmespieler. In den vergangenen Wochen regelte der Kölner seine berufliche Zukunft und handelte einen Rekordvertrag aus, der ihn zum bestbezahlten Spieler der Liga machen wird. In dieser Saison, dem letzten Jahr seines alten Vertrags, bekommt Draisaitl umgerechnet noch rund 7,75 Millionen Euro überwiesen. Damit ist ein Spieler mit seinen Statistiken und seinen Fähigkeiten eher ein Schnäppchen. Von der Saison 2025/2026 an sind es dann in den folgenden acht Jahren im Schnitt aber 12,75 Millionen Euro jährlich - weil Draisaitl darauf verzichtete, seinen Vertrag auslaufen zu lassen. Damit verdient er zukünftig mehr als der bisherige Rekordhalter Auston Matthews (Toronto), der im Schnitt zwölf Millionen Euro erhält.

    Rekordverdiener in der besten Eishockey-Liga der Welt

    Bei solchen Summen kann es einem schwindlig werden. Der Fan des 1. FC Köln wirkt jedoch weiterhin geerdet. Entspannt sitzt Draisaitl vor einer Wand mit Sponsoren-Logos und erzählt über seinen Status als Eishockey-Rekordverdiener: „Ich weiß, dass das nicht lange anhalten wird“, sagte der 29-Jährige mit Blick auf die zu erwartenden Gehaltssprünge in der Liga und dem zukünftigen Vertrag seines Teamgefährten und Freundes Connor McDavid. „Aber ich glaube, dass ich mir das für ein Jahr verdient habe. Ich glaube, dass ich über die letzten fünf Jahre in vielen Statistiken ganz weit oben stehe.“

    In bislang 719 Hauptrundenspielen für Edmonton kommt der deutsche Nationalspieler auf 850 Scorerpunkte. In den Playoffs sind es 108 Scorerpunkte in 74 Partien. Sein Schnitt von 1,46 Scorerpunkten je Playoff-Partie macht ihn zum viertbesten Profi der NHL-Geschichte mit mindestens 40 Playoff-Spielen. Bessere Ausbeuten haben nur Wayne Gretzky, Mario Lemieux und sein Kumpel McDavid. Auch deshalb konnte der NHL-Profi mit seinem Management den Vertrag als Topverdiener aushandeln. Draisaitl schätzt die Rekordsumme so ein: „Es ist nicht das Wichtigste im Leben, aber es tut gut, wertgeschätzt zu werden für die Arbeit der letzten Jahre.“

    Draisaitl muss sich auf neue Nebenleute einstellen

    Dieser Ansicht ist auch der Stran Bowman, der General Manger der Edmonton Oilers. „Spieler wie Leon sind etwas Besonderes: Es gibt nicht viele Menschen auf der Welt, die so Eishockey spielen können wie er. Auf keinen Fall hätten wir ersetzen können, was Leon beisteuert. Er ist ein riesiger Teil unseres Teams – das war er und das wird er weiterhin sein“, sagte der Kaderplaner des NHL-Klubs nach der Vertragsverlängerung. Der Druck sei weg, fügte nun Draisaitl an. „Ich weiß, wo ich nächstes Jahr sein und wie viel ich verdienen werde. Das ändert aber nichts an meinem Mindset.“ Die wohl größte Sporttrophäe der Welt (90 Zentimeter) soll nach 35 Jahren endlich nach Edmonton zurückkehren. Die Vorbereitung verlief etwas holprig. Draisaitl will sie „nicht so ernst“ nehmen. Die Oilers haben immerhin 82 Hauptrundenspiele Zeit, um sich zu finden. Der Kölner muss sich auf neue Nebenleute einstellen. Mit den Neuzugängen Jeff Skinner und Viktor Arvidsson aus Schweden bildet er zukünftig eine Sturmreihe. Außerdem hätten die Oilers nun eine der ältesten Mannschaften der Liga.

    Privat hat Stürmer ebenfalls die Weichen für die Zukunft gestellt. Im Sommer verlobte er sich auf Mallorca mit seiner langjährigen Freundin Celeste Desjardins. Es sei ein sensationeller Abend gewesen und überhaupt: „Wir sind schon lange zusammen. Celeste ist wirklich eine tolle Frau, die mir immer den Rücken frei hält.“ Zum perfekten Glück fehlen jetzt nur noch zwei Schmuckstücke – der Ehering und der klobige Stanley-Cup-Siegerring. „Der Plan ist, beide zu haben“, sagte Draisaitl mit einem Lächeln im bärtigen Gesicht.

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