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Leichtathletik-WM: Malaika Mihambo wird im Weitsprung zum zweiten Mal Weltmeisterin

Leichtathletik-WM

Malaika Mihambo wird im Weitsprung zum zweiten Mal Weltmeisterin

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    Holte zum zweiten Mal in ihrer Karriere WM-Gold im Weitsprung: Malaika Mihambo.
    Holte zum zweiten Mal in ihrer Karriere WM-Gold im Weitsprung: Malaika Mihambo. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Malaika Mihambo hat zum zweiten Mal in ihrer Karriere WM-Gold im Weitsprung gewonnen. Bei der Leichtathletik-WM in Eugene sprang die Olympiasiegerin am Sonntag (Ortszeit) 7,12 Meter und holte sich damit wie 2019 in Doha den Titel. "Es waren heute nur 7,12 Meter, aber ich bin trotzdem sehr glücklich darüber, dass ich meinen Titel verteidigen konnte", sagte Mihambo über das Stadionmikrofon.

    Nach zwei ungültigen Versuchen musste die 28-Jährige zunächst bangen, überhaupt unter die besten acht Springerinnen des Finales zu kommen und die drei weitere Sprünge absolvieren zu dürfen. Nach dem dritten Versuch durfte Mihambo erst einmal aufatmen und rückte damit zwischenzeitlich auch prompt auf Rang zwei.  Im vierten Sprung gelang ihr schon ein Satz auf 7,09 Meter, mit dem sie die Führung übernahm. Der letzte Versuch brachte dann die Siegesweite - wie vor einem Jahr in Tokio. Dieses Mal hatte sie den Titel vor dem Sprung allerdings schon sicher. Merle Homeier als zweite deutsche Starterin hatte mit ihren 6,09 Metern in der Qualifikation das Finale verpasst.

    Malaika Mihambo holt in Eugene ihren vierten großen Titel

    EM-Gold, WM-Gold, Olympia-Gold, WM-Gold - seit nun vier Großereignissen in der Leichtathletik liefert Malaika Mihambo ab. Der Weitspringerin geht es dabei inzwischen weniger um Titel als eine ganz andere Frage. "Titel ist Titel. Von daher freue ich mich, dass mir das gelungen ist", betonte die beste Weitspringerin der Welt, die den einzigen WM-Triumph für das deutsche Team holte. "Ich wollte nur sagen, dass ich gerne mehr gebe und mich verbessere und mehr zeigen kann von dem, was ich drauf habe - unabhängig davon, ob ich den Titel hole oder nicht."

    Einer der zentralen Sätze ihrer Bilanz nach der ersten Leichtathletik-WM in den USA war zuvor: "Für mich geht es schon lange eigentlich nicht mehr um Titel. Ich versuche immer, diesen äußeren Wettkampf zu nehmen, um zu schauen, wie ich mich innerlich weiterentwickelt habe und sehe das Ganze als innere Meisterschaft, die ich verbessern kann und an mir arbeiten kann." Und deswegen war sie trotz Gold angesichts der nur um einen Zentimeter verpassten Weltjahresbestleistung eben nicht restlos glücklich mit der Ausbeute.

    Allerdings: Dass sie sich durchsetzen konnte gegen Ese Brume aus Nigeria, die mit 7,02 Metern Silber holte, und Leticia Oro Melo aus Brasilien, deren erster und einziger Sprung mit 6,89 Metern für Bronze reichte, das hatte dann doch eine besondere Bedeutung für Mihambo. Weltmeisterin zu werden sei schon schwer genug. Den Titel dann aber auch noch zu verteidigen, das nannte sie "die Königinnendisziplin. Das zu schaffen, macht mich sehr glücklich und dankbar." Gelungen war dies zuvor nur der Amerikanerin Jackie Joyner-Kersee sowie sogar zweimal der insgesamt viermaligen Titelträgerin Brittney Reese, ebenfalls aus den USA.

    Und auch wie sie nach den zwei ungültigen Sprüngen zum Auftakt die Ruhe bewahrt und mit einem Satz auf 6,98 Meter erst die drei weiteren Sprünge der besten Acht klargemacht hatte, befriedigte die 28-Jährige von der LG Kurpfalz. "Ich habe auch deswegen so viel gewinnen können in meiner Karriere, weil ich schon oft in solchen Situationen stand und weiß, dass der Wettkampf erst nach dem letzten Sprung vorbei ist", sagte sie. "Ich stand heute wieder sehr unter Druck, aber war mir sehr sicher, dass ich das schaffen kann."

    Die Olympiasiegerin gilt als Hoffnungsträgerin für die EM in München

    Nach Bronze für die 4x100-Meter-Staffel der Frauen war Mihambos Titel der erst zweite Podestplatz für den Deutschen Leichtathletik-Verband. Als zweifache Weltmeisterin zieht die 28-Jährige mit ihrem Vorbild Heike Drechsler gleich, die 1983 und 1993 WM-Gold holte. "Es ist schön, wenn neben dem offensichtlichen auch noch geschichtlicher Ruhm dahintersteckt. Aber das ist für mich kein Ansporn", sagte Mihambo. "Ich habe nicht den Ansporn, die beste Weitspringerin der Welt zu werden. Ich versuche einfach, meinen Weg zu gehen, und freue mich über jeden Erfolg, den ich auf dem Weg dahin mitnehmen kann."

    Sprang bei der WM im us-amerikanischen Eugene überlegen zu WM-Gold: Malaika Mihambo.
    Sprang bei der WM im us-amerikanischen Eugene überlegen zu WM-Gold: Malaika Mihambo. Foto: Michael Kappeler, dpa

    In dieser Saison war Mihambo zuvor nur einmal über die sieben Meter gesprungen. Gleich zum Start gelangen ihr in Birmingham 7,09 Meter. Auf dem Weg zu WM und EM war die Sportlerin bei den deutschen Meisterschaften Ende Juni in Berlin zum sechsten Mal Champion geworden und hatte das Projekt Titel-Triple erfolgreich gestartet, an die Sieben-Meter-Marke war sie da aber mit ihrem besten Satz auf 6,85 Meter noch nicht wieder heran gekommen. In der Qualifikation in Eugene war sie bei ihrem einzigen Sprung nach 6,84 Metern gelandet und hatte damit die zweitbeste Weite.

    Im Gegensatz zum Olympia-Jahr passt bei Mihambo in dieser Saison der Anlauf wieder. "Der Anlauf ist wesentlich stabiler. Ich fühle mich sicherer, ich bin schneller, die Sprinttechnik ist wieder besser", sagte sie vor der WM. "Von daher sieht es auf jeden Fall besser aus als letztes Jahr."

    Auch für die anstehende EM in München vom 15. bis 21. August ist sie Hoffnungsträgerin und will dafür auf eine Feier im US-Bundesstaat Oregon verzichten. "Eine große Party brauche ich heute nicht. Es gibt noch die Europameisterschaften, danach sieht es anders aus. Da kann man einen schönen Abend dann auch mal mitnehmen. Aber ich bin jemand, solange noch Arbeit zu tun ist, kann ich auch die Füße stillhalten", erklärte Mihambo.

    Den Verband und die deutschen Fans wird es freuen - dabei geht es ihr wohl auch damit weniger um den Titel als den eigenen Fortschritt: "Weiter zu springen ist auch etwas, das mich antreibt, weil ich einfach sehr daran interessiert bin, zu wissen, wie weit ich denn springen kann am Ende meiner Karriere." 7,30 Meter wie vor drei Jahren bei der WM in Doha waren es in Eugene nicht, aber im entscheidenden Moment war Mihambo auch diesmal die Beste der Welt. (dpa)

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