Mit einem bekannten Nachnamen aufzuwachsen, ist nicht immer leicht. Ist das nicht der Sohn von ... ? Schau mal wie die Tochter von ... ausschaut. Der Name als Privileg und Verpflichtung. Im Sport kommt es in seltenen Fälle zu der für alle Beteiligten nicht einfachen Situation, dass ein Elternteil das eigene Kind betreut. Kann klappen, etliche Fälle im Jugendfußball lassen aber eine andere Tendenz vermuten. Im Profi-Fußball hat beispielsweise der große Johan Cruyff seinen Sohn Jordi beim FC Barcelona trainiert. Der Junior brachte es auf einige Länderspiele und kickte später für Manchester United. Für Normalsterbliche: eine unfassbare Karriere. Für einen Cruyff: naja. Und dann sind da die möglicherweise nicht nur konstruktiven Gespräche beim Mittagstisch. Es scheint schon sinnvoll, etwas Raum zwischen Nachwuchs und Eltern zu bringen.
Das Talent von LeBron Junior zeigte sich schon früh
Gewiss wurde das in der Familie James auch versucht. Recht früh zeigte sich aber, dass LeBron Junior ähnlich behänd mit dem Basketball umzugehen vermag wie sein Vater LeBron Senior. Der gilt als einer der besten Spieler aller Zeiten, gewann viermal den Titel in der besten Liga der Welt, der NBA, und holte sich auch noch dreimal olympisches Gold ab. LeBron Junior, gemeinhin „Bronny“ genannt, wird künftig nicht als einer der besten Spieler aller Zeiten gelten. Der mittlerweile 20-jährige Bronny aber spielt dann eben doch besser Basketball als 99,9 Prozent der restlichen Weltbevölkerung. Papas Gene scheinen durchzuschlagen. So sehr, dass sich LeBron Seniors Team vor wenigen Monaten die Dienste des Juniors sicherte. Weil Papa über ganz besonders gute Gene verfügt, spielt er auch mit 39 Jahren noch für die Los Angeles Lakers und so kam es, dass vor wenigen Wochen erstmals in der NBA Vater und Sohn gemeinsam auf dem Parkett standen.
Kritiker sagten, das habe mehr mit dem Namen des Vaters zu tun als mit dem Talent des Sohnes. Das sieht der Papa anders: „Stellt euch nur vor, ihr habt als Kind einen super wohlhabenden, berühmten Vater. Und trotzdem habt Ihr die Motivation, Dinge für euch selbst zu erreichen. Ich weiß nicht, ob ich das in seinen Schuhen geschafft hätte.“ Vor wenigen Tagen punktete Bronny zum ersten Mal in der NBA. In seiner Geburtsstadt Cleveland. Die Fans erhoben sich von den Stühlen und Vater LeBron schaute stolz. Kitschig. Auch das können Vater-Sohn-Geschichten sein.
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