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Formel 1: Wenn das schnellste Formel-1-Auto nicht zum Sieg reicht

Formel 1

Wenn das schnellste Formel-1-Auto nicht zum Sieg reicht

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    Fehler in Runde 18: Charles Leclerc gibt sich selbstkritisch.
    Fehler in Runde 18: Charles Leclerc gibt sich selbstkritisch. Foto: Pool Reuters/AP / Eric Gaillard / Eric Gaillard

    Die Erkenntnis ist bitter für Ferrari. Jahrelang fuhren die Italiener auch mit Sebastian Vettel hinterher, sahen dem Zweikampf zwischen Mercedes und Red Bull chancenlos auf der Strecke zu. Vettel hat längst den traditionsreichsten Formel-1-Rennstall in Richtung Aston Martin verlassen, und auch das Material aus Maranello genügt inzwischen wieder höchsten Ansprüchen. Und doch reicht es wohl nicht zum Titel. Weil immer wieder zu viele Fehler passieren. Mal streikt die Technik, dann patzen die Renningenieure mit der falschen Taktik oder schließlich der Fahrer wie beim jüngsten Saisonlauf in Frankreich.

    In der 18. Runde parkte der Franzose seinen roten Dienstwagen in den Reifenstapeln und beerdigte vielleicht auch schon vorzeitig seine WM-Chancen. „Ein Fehler. Ich zeige die beste Performance in meiner Karriere, aber wenn ich solche Fehler begehe, dann ist das wirklich schlimm. Sieben Punkte in Imola und 25 Punkte hier – wir waren das stärkste Auto“, ärgerte sich der Monegasse im Sky-Interview.

    Max Verstappen ist zur Stelle, wenn die Konkurrenz auf der Formel-1-Strecke schwächelt

    Wann soll es denn mit dem Weltmeistertitel klappen, wenn selbst das schnellste Auto im Feld nicht zum Sieg reicht? Leclerc beantwortet die Frage: „Wenn man am Ende die WM durch 32 Punkte verliert, dann weiß ich, woher das kommt. Das muss ich in den Griff bekommen.“ Das Titelrennen hat die Scuderia gewiss nicht aufgegeben. Der Chef machte das, was ein Chef in schwierigen Momenten tun muss – die eigenen Stärken hervorheben. „Unser Paket war großartig, beide Fahrer waren sehr schnell auf der Strecke. Charles hatte einen Vorteil gegenüber Max.“ Aber am Ende das Nachsehen, weil Verstappen meist zur Stelle ist, wenn die Konkurrenz schwächelt.

    In Le Castellet rückten zwar die Silberpfeile mit Platz zwei für Lewis Hamilton in seinem 300. Grand Prix und George Russell als Dritter ebenfalls auf dem Podest etwas heran. Doch im Titelrennen ist der Rückstand von Mercedes viel zu groß, und für 2022 ist die WM-Krone kein Thema.

    Red Bull bleibt im Rennen um den WM-Titel in der Defensive

    Red Bull beschäftigt sich noch nicht mit dem Titel, nicht nach zwölf von 22 WM-Läufen. Doch satte 63 Zähler Vorsprung von Verstappen auf Leclerc sind eine Marke. Das weiß auch Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko, der den Ball flach hält: „Es reicht noch nicht. Man muss zehn bis zwölf Rennen gewinnen, um eine Chance auf die WM zu haben.“ Der Holländer steht bei sieben Saisonerfolgen. Ob der WM-Spitzenreiter in Budapest mit Verbesserungen für den Boliden an die Strecke kommt, ließ Marko offen. „Wir entwickeln laufend, das ist die DNA von Red Bull. Es kommen Updates weit in die zweite Saisonhälfte hinein. Auf Details müssen wir warten“, sagte der Österreicher vor dem nächsten Lauf am Sonntag in Ungarn.

    Brütende Hitze beim Rennen in Budapest wird zu Stresstest für Formel-1-Fahrer

    Die brütende Hitze wird ein Stresstest für Mensch und Material. Ferrari-Chef Binotto weiß, worauf es ankommt: „Es wird sehr heiß werden, und das Reifenmanagement wird wieder entscheidend.“ Fehler darf sich die Scuderia nun wirklich nicht mehr erlauben, sonst wird der Rückstand auf Verstappen zu groß. Deswegen erhöht Binotto zugleich den Druck: „Ich habe den Fahrern bereits mitgeteilt, dass dort ein Doppelsieg unser Ziel ist.“

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