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Kylian Mbappé: Vergewaltigungsvorwürfe nach Stockholm-Trip

Fußball

Vergewaltigungsvorwürfe nach Mbappés Luxustrip nach Stockholm

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    Kylian Mbappe muss sich mit Vergewaltigungsvorwürfen auseinandersetzen. Er vermutet dahinter einen Komplott.
    Kylian Mbappe muss sich mit Vergewaltigungsvorwürfen auseinandersetzen. Er vermutet dahinter einen Komplott. Foto: Jan Woitas, dpa

    Eine Frau wirft Kylian Mbappé Vergewaltigung am Rande eines Kurztrips nach Schweden vor. Doch in welchem Kontext und von welcher Frau die Anschuldigungen kommen, ist noch immer unklar. Fest steht nur, dass die Staatsanwaltschaft von Stockholm aufgrund einer eingegangenen Klage gegen den französischen Fußballprofi, der im Sommer vom französischen Hauptstadt-Club Paris Saint-Germain zu Real Madrid wechselte, ermittelt. Doch so wenig „bestürzt“ der 25-jährige Fußballprofi laut seinem neuen Trainer Carlo Ancelotti zufolge ist – gut für das Image des bislang so skandalfreien Superstars sind die Vorwürfe nicht.

    Mbappé galt mit nur 19 Jahren als Entdeckung der Weltmeisterschaft 2018 in Frankreich, ist heute Kapitän der „Bleus“ und hat sich vor den Parlamentswahlen in diesem Sommer gegen einen Triumph der Extreme ausgesprochen. Auch Präsident Emmanuel Macron suchte immer wieder die Nähe des populären Kickers, der aus der Pariser Vorstadt Bondy stammt.

    Das Bild von Kylian Mbappé bekommt Risse

    Doch wie die laufenden Ermittlungen auch weitergehen, das Bild des Muster-Sportlers droht Risse zu bekommen. Weil Mbappé mit einem Formtief kämpfte, bat er Nationaltrainer Didier Deschamps, ihn für zwei Länderspiele Mitte Oktober nicht zu nominieren, um sich zu erholen. Das hielt ihn aber weder von einem Match mit seinem Klub an diesem Wochenende noch von zwei Partynächten in Stockholm vorletzte Woche ab. Als Initiator der Reise gilt sein ehemaliger PSG-Kamerad Nordi Mukiele, der derzeit auf Leihbasis bei Bayer Leverkusen spielt.

    Die Sportzeitung L’Équipe hat nachkonstruiert, dass Mbappé mit einem kleinen Privatflugzeug am Mittwoch, 9. Oktober, von Madrid nach Stockholm geflogen war, von wo aus er zwei Tage später zunächst Korsika ansteuerte, am Sonntag nach Paris und am Montag zurück nach Madrid jettete. Die Gesamtkosten werden auf 100.000 Euro geschätzt, die CO₂-Emissionen für die insgesamt 6600 Kilometer auf 25 Tonnen. Zum Vergleich: Ein Franzose verbraucht im Schnitt zehn Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Jahr.

    Um das Abendprogramm der Fußballer vor Ort kümmerte sich der französischen Tageszeitung Le Parisien zufolge das Ex-Model Marco Djelevic Virriat, das sich auf die Organisation luxuriöser VIP-Abende vor allem in Schweden und Dänemark spezialisiert hat. Virriat mietete für Mbappés zweite Nacht einen Teil der Räumlichkeiten des „V“, einer exklusiven Diskothek im Zentrum von Stockholm, an und lud junge Frauen ein, die laut Parisien, „im Wesentlichen nach ästhetischen Kriterien ausgewählt wurden“. Die Handys waren am Eingang abzugeben.

    Dem Bericht zufolge verließen Mukiele, Mbappé, dessen Bodyguard und die Assistentin den Club in weiblicher Begleitung. Diese kam in das Luxushotel „Bank Hotel“ mit, in dem Mbappé untergebracht war. Dort sei es zu einvernehmlichen Sex zwischen ihm und der jungen Frau gekommen, die ihm später Nachrichten in „sehr positiver Tonlage“ geschrieben haben soll. Das erkläre Insidern zufolge sein „Unverständnis“ und seine „Verblüffung“ angesichts der Anschuldigungen. Möglicherweise stammen diese von einer anderen Frau, der er an einem der beiden Abende begegnet war. Seine Anwältin betonte, die Vorwürfe seien haltlos, schon weil der Fußballstar „nie allein“ sei – was freilich nicht für die Momente gilt, in denen er seine Hotelzimmertür hinter sich schließt, ob in Begleitung oder nicht. Brisant sind die Vorwürfe auch, weil sie in Schweden aufkommen, das ein besonders striktes Sexualstrafrecht hat: Dort gilt der Grundsatz „Nur Ja heißt Ja“. Liegt vor sexuellen Handlungen kein klares Einverständnis einer der Beteiligten vor, werden sie als Übergriff gewertet.

    Mbappé selbst stellte in einer ersten Reaktion auf „X“ die Vermutung eines Komplotts an, indem er schrieb, es handle sich um Fake News, die Vorwürfe kämen „wie zufällig“ am Tag vor einer Anhörung im Rechtsstreit mit seinem früheren Club PSG auf. Dort wurden ihm inzwischen die 55 Millionen Euro, die er noch eingefordert hatte, zugesprochen – drei Monatsgehälter sowie Bonus- und Sonderzahlungen. Angesichts der Riesensumme erscheint der kostspielige Kurzausflug nach Stockholm finanziell wie ein Klacks. Unangenehme Folgen hat er allerdings jetzt schon.

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